„Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Dieser Grundsatz wird in der praktischen Ethik als Goldene Regel bezeichnet. Würde jeder Mensch nach diesem Prinzip leben, wäre unsere Welt wohl um einiges besser.
Es ist eine Doktrin, die man in vielen Bereichen unseres Lebens anwenden kann, auch im Sport. Nehmen wir zum Beispiel die Ausländerbeschränkungen hierzulande, die wir in einem Artikel am 5. April 2022 ausführlich beleuchteten. Im Fußball werden die Regeln wohl in Zukunft gelockert werden und es dürfen mehr Ausländer im Aufgebot stehen – wenn der Verein es denn so will. Im Basketball hat man diese Richtung noch nicht eingeschlagen.
An dieser Stelle kommen wir dann wieder zu der Goldenen Regel der Ethik. Würden die Verbände im Ausland teilweise so handeln, wie es in den vergangenen Jahren in einigen Sportarten in Luxemburg der Fall war, dann hätten wir wohl deutlich weniger Profisportler. Nur durch die Öffnung der europäischen Sportmärkte ist es verschiedenen nationalen Athleten ermöglicht worden, heute ihr Geld im Ausland zu verdienen. Das wäre vor rund 30 Jahren nicht möglich gewesen. In der deutschen Fußball-Bundesliga durften bis zur Saison 1992/1993 nur zwei Ausländer eingesetzt werden. Luxemburgs Sturmidol Roby Langers kann davon ein Lied singen. Der ehemalige Nationalspieler kam bei Borussia Mönchengladbach eben wegen der damals vorherrschenden Ausländerregel nur auf drei Einsätze in der Bundesliga. Hierzulande ist man also auch wegen dieses historischen Beispiels froh, dass der Markt geöffnet wurde und mittlerweile u.a. 56 Fußballer ab 16 Jahren bei ausländischen Profivereinen unter Vertrag stehen.
Auf der anderen Seite ist man jedoch in verschiedenen Sportarten sehr zäh, wenn es darum geht, Ausländer in Luxemburgs Sportligen zuzulassen. An dieser Stelle sei noch einmal an die wichtige Devise erinnert, die bereits am Anfang dieses Editorials erwähnt wurde: „Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“
FLH-Präsident Romain Schockmel und Basketball-Nationalspielerin Magaly Meynadier scheinen diesen Satz verinnerlicht zu haben, wie man in Tageblatt-Interviews vom 5. April 2022 nachlesen kann. Auch sie glauben fest daran, dass Ausländer den nationalen Ligen guttun, das Niveau in den Trainingseinheiten erhöhen, die Entwicklung der jungen Spieler fördern und damit letztendlich der Nationalmannschaft helfen, besser zu werden.
Wer glaubt, man könne sich im nationalen Mikrokosmos und mit Stammplatzgarantie gut weiterentwickeln, der hat den Vorteil von Konkurrenzsituationen, die Wichtigkeit eines hohen Wettkampfniveaus und vor allem die Grundprinzipien der Chancengleichheit zwischen Menschen nicht verstanden.
Echte stacklëtzebuerger Sport.
Globalisierung ist was Schönes. Es zeigt dir jeden Tag, dass Geld wichtiger ist als deine Herkunft.
"..dass Ausländer den nationalen Ligen guttun, das Niveau in den Trainingseinheiten erhöhen, die Entwicklung der jungen Spieler fördern und damit letztendlich der Nationalmannschaft helfen, besser zu werden." Alles richtig. Nachteil: Vereine die keine zuverlässige Geldquelle haben werden für immer im Nirgendwo verschwinden.Und wenn sie einmal das eine oder andere Talent "aufgezogen" haben wird es vom großen Verein weggekauft.
Aber das ist wohl die Entwicklung. So dümpelt die luxemburger Nationalelf seit Äonen in der Drittklassigkeit.Bei anderen Mannschafts-Sportarten ist es wohl ähnlich.Sobald über die Landesgrenze hinaus zum Spiel und aus. Einzelkämpfer/Innen machen da eine Ausnahme.So hatten wir einen Franz,Gaul,Schlecks & Co im Radsport,eine Chinesische Luxemburgerin im Tischtennis oder einen Österreichischen Luxemburger im Schisport. Ich erinnere mich an ein Foto vom damaligen luxemburger Fußballchampion Grevenmacher. Da war ein hellhäutiger Spieler dabei das war der Torwart und der kam aus Differdingen.Dass die einheimische Jugend dabei meist auf der Reservebank versauert wird akzeptiert.
So wird ein FC Bayern für die nächsten Äonen Meister werden weil er sich einfach die besten Spieler einkauft. Frustrierend gell!? Aber es gibt ja noch Barcelona,Madrid & Co.