Die Botschaft der Organisatoren der Tour de Suisse, die am Samstag in Frauenfeld mit einem Zeitfahren beginnt, ist klar: „Bitte zu Hause bleiben und die Etappen am Bildschirm verfolgen.“ Die Veranstalter fordern die Radsportliebhaber auf, nicht an die Strecke zu kommen. „Genießt die Tour de Suisse auf dem Sofa“, heißt es in dem Aufruf an die Fans.
Im Überblick
Die Etappen:
6. Juni, Etappe 1: Frauenfeld – Frauenfeld, EZF
7. Juni, Etappe 2: Neuhausen am Rheinfall – Lachen
8. Juni, Etappe 3: Lachen – Pfaffnau
9. Juni, Etappe 4: St. Urban – Gstaad
10. Juni, Etappe 5: Gstaad – Leukerbad
11. Juni, Etappe 6: Fiesch (Andermatt) – Disentis-Sedrun
12. Juni, Etappe 7: Disentis-Sedrun – Andermatt, EZF
13. Juni, Etappe 8: Andermatt – Andermatt
Total: 1.013 km – 17.844 Höhenmeter
Zwei Jahre sind vergangen, seit der Kolumbianer Egan Bernal im Juni 2019 als letzter Sieger der Schweiz-Rundfahrt gekrönt wurde. Vor zwölf Monaten fiel die Tour der Corona-Pandemie zum Opfer. Sie wurde im Frühsommer abgesagt und danach nicht in den neuen, reduzierten Herbstkalender von 2020 aufgenommen.
Die Hoffnungen der Veranstalter, die TdS 2021 erneut nach altbewährtem Muster mit Werbekolonne, Tour-Village, VIP-Hospitality und allen Arten von Unterhaltungsprogrammen über die Bühne zu bringen, erfüllten sich nicht. Bevor der Bundesrat die Erlaubnis zur Durchführung des Sportevents erteilte, verpflichtete der Organisator sich, die Start- und Zielbereiche für das Publikum zu sperren. Das Gleiche gilt für die Bergpreise und Sprintwertungen unterwegs.
Die Tour de Suisse 2021 muss demnach vom Sport allein leben. Die schon für 2020 geplanten Start- und Zielorte konnten praktisch alle beibehalten werden, doch wurden wegen der mancherorts noch vorhandenen Schneemassen ein paar Änderungen an den Strecken vorgenommen. Da der Nufenenpass wie auch die mögliche Alternative Furkapass nicht befahrbar sind, wird die 6. Etappe vom Freitag, dem 11. Juni, die von Fiesch nach Disentis-Sedrun führen sollte, geändert: Neuer Startort ist Andermatt. Von dort geht es über die Nordseite des Gotthardpasses ins Tessin, danach wie geplant über den Lukmanierpass nach Disentis-Sedrun.
Viele Favoriten
Auch die 8. Etappe am Schlusstag muss aufgrund des noch unbefahrbaren Sustenpasses angepasst werden. Die Königsetappe führt nun von Andermatt über den Oberalppass, den Lukmanier in die Leventina und via die Südseite des Gotthardpasses zurück nach Andermatt. An der Charakteristik der beiden Etappen ändert sich nicht viel. Für Spannung dürfte demnach bis morgen in acht Tagen gesorgt sein.
Favoriten auf den Gesamtsieg gibt es eine ganze Reihe. So zum Beispiel der ecuadorianische Sieger des Giro 2019, Richard Carapaz, der Holländer Mathieu Van der Poel, der Weltmeister Julian Alaphilippe, der Brite Adam Yates, der Deutsche Maximilian Schachmann, der Däne Jakob Fuglsang, der Kolumbianer Esteban Chaves, der Spanier Marc Soler, der Australier Michael Matthews oder der Schweizer Lokalmatador Stefan Küng.
In dem erlesenen Feld sind mit Bob Jungels, Jempy Drucker und Alex Kirsch auch drei Luxemburger dabei. Die beiden Erstgenannten bestreiten nach 2015 ihre zweite Tour de Suisse. Bob Jungels beendete die Rundfahrt damals auf Platz 6. Diesmal steht er im Team Ag2r an der Seite des Schweizers Mathias Frank, der das Rad an den berühmten Nagel hängt und zum letzten Mal an seiner Landesrundfahrt teilnimmt.
Jempy Drucker, 102. im Jahr 2015, wird vor allem als Lokomotive seines Cofidis-Leaders Christophe Laporte dienlich sein. Für Alex Kirsch dagegen ist die Tour de Suisse Neuland. Siehe dazu das Interview mit dem Trek-Fahrer in unserer Freitagsnummer (4.6.).
Frank Schleck Rekordhalter – 39 Luxemburger Teilnehmer bei der Tour de Suisse
Insgesamt 39 luxemburgische Rennfahrer hatten (oder haben) etwas mit der Tour de Suisse zu tun. Rekordhalter ist Frank Schleck, der 13 Mal in der Schweiz in den Sattel stieg. Er ist der einzige Luxemburger Sieger dieser Rundfahrt (2010). Schleck fuhr im Laufe seiner Karriere sechsmal in die Top Ten (1., 2., 4., 6., zweimal 7.), feierte zwei Etappensiege (2007, 2010) und trug an drei Tagen das „Maillot jaune“.
Hier alle Luxemburger Fahrer mit ihren Teilnahmen. Die erste Zahl hinter dem Namen verweist auf die Endplatzierung, die zweite auf das Jahr. Die 0 steht für Aufgabe oder Eliminierung.
13 Teilnahmen (1 Fahrer): Frank Schleck (42/2003, 30/2004, 4/2005, 6/2006, 7/2007, 0/2008, 0/2009, 1/2010, 7/2011, 2/2012, 0/2014, 0/2015, 19/2016)
9 Teilnahmen (1 Fahrer): Kim Kirchen (42/2002, 4/2003, 26/2004, 33/2005, 12/2006, 2/2007, 7/2008, 9/2009, 0/2010)
7 Teilnahmen (2 Fahrer): Jäng Kirchen (0/1946, 14/1947, 5/1948, 4/1950, 7/1951, 26/1952, 0/1953), Andy Schleck (45/2006, 6/2008, 24/2009, 14/2010, 19/2011, 40/2013, 29/2014)
6 Teilnahmen (1 Fahrer): Jang Goldschmit (18/1947, 9/1948, 2/1950, 13/1951, 6/1952, 31/1953)
5 Teilnahmen (2 Fahrer): Mett Clemens (0/1935, 0/1939, 12/1942, 0/1946, 16/1948), Willy Kemp (20/1949, 22/1950, 18/1951, 28/1953, 28/1955)
4 Teilnahmen (3 Fahrer): Bim Diederich (11/1947, 0/1948, 14/1951, 0/1952), Arsène Mersch (29/1935, 34/1936, 2/1938, 37/1939), François Neuens (25/1937, 27/1938, 0/1939, 32/1942)
3 Teilnahmen (3 Fahrer): Pierre Clemens (0/1937, 0/1939, 0/1942), Christophe Didier (0/1938, 3/1939, 10/1942), Laurent Didier (53/2012, 64/2014, 67/2015)
2 Teilnahmen (6 Fahrer): Robert Bintz (0/1951, 0/1952), Marcel Ernzer (9/1949, 18/1955), Christian Poos (71/2000, 54/2001), Ben Gastauer (69/2011, 46/2018), Bob Jungels (6/2015, ?/2021), Jempy Drucker (102/2015, ?/2021)
1 Teilnahme (19 Fahrer): Henri Ackermann (0/1947), Emile Bewing (0/1934), René Biver (35/1949), Max Bintner (0/1946), Aldo Bolzan (24/1957), Lucien Didier (17/1978), Nic Frantz (24/1933), Fränz Gelhausen (0/1955), Kevin Geniets (52/2019), Johny Goedert (0/1952), Benoît Joachim (0/2005), Henri Kass (31/1951), Jim Kirchen (22/1953), Aloyse Klensch (0/1938), Josy Kraus (0/1933), Claude Michely (0/1984), Jean-Pierre Muller (18/1933), Marcel Poiré (29/1947), Marcel Wang (34/1947), Alex Kirsch (?/2021).
Wünsche unseren Fahrer Bob, Alex und Jempy dieselben Erfolge wie andere Luxemburger Profis vorher in der TdS.
In der Tour de Suisse haben die Luxemburger immer sehr gute Resultate erreicht ! Der Gesamtsieg von Fränk SCHLECK war aber die Kirsche auf dem Kuchen !
jo dat ass ee gudden Training fiir den Tour de France, e flotte contre-la-montre fiir unzefänken an 3 Coll'en mat iwwer 2000m fiir déi läscht Etape, ech hät jo gären, dat ons Jonge géinge gut oofschneiden, mä ech perséinlech typen op den Marc Hirschi, de Mathieu van der Poel oder de Wout van Hart
den 13. Juni wêsse mêr méi
@Paul, lächerlech macht dir iech mat ärem Kommentar!! nemmen de Mond op dinn wann ëen iwer alles genau am Bild ass ëd ën iwert e Sportler , dën ons schon flott Momenter bruecht huet hier fällt Doheem um Canapé ??
Hoffe mer mol dass Jungels ënnert den 50 eischten ofschléisst, well wat do schon Tënten zënter 2 Joren verschriwen ginn ass fir en no fir ze schreiwen fängt un zimlech lächerlech ze ginn. Do ass einfach nët méi dran!