„2021 war ein außergewöhnliches Jahr“, so die Spuerkeess über das abgelaufene Geschäftsjahr. Trotz der Herausforderungen durch die neue Omicron-Variante habe die Bank „ein hervorragendes Ergebnis“ erzielt. Insgesamt konnte sie ihren Nettogewinn, verglichen mit dem Vorjahr, um starke 74,9 Prozent auf 236,8 Millionen steigern. 2020 hatte sie einen Nettogewinn von 135,4 Millionen Euro erwirtschaftet. 2019 waren es 180 Millionen Euro.
Das staatliche Kreditinstitut hat sein Ergebnis somit noch deutlich stärker erhöhen können als der Durchschnitt der Banken im Großherzogtum. Zusammen haben die 124 Kreditinstitute des Landes im Jahr 2021 einen Nettogewinn von über vier Milliarden Euro erwirtschaftet. Das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Spuerkeess konnte ihre Einnahmen im Bankgeschäft um gute 8,7 Prozent auf 647,1 Millionen Euro steigern.
Deutlich zugelegt haben die auf Transaktionen erwirtschafteten Kommissionen – wie auch bei vielen anderen Banken des Platzes. Das starke Plus von 15,1 Prozent sei unter anderem auf die Zunahme des Wertpapiergeschäfts der Kunden wie auch auf die günstige Entwicklung der Einnahmen von Girokonten und Kreditkarten zurückzuführen, so die Bank.
Mehr Einnahmen hat die BCEE im Laufe des Jahres auch von ihren Beteiligungen an Unternehmen erhalten. Sie summierten sich Ende 2021 auf 48,9 Millionen Euro – 14,3 Millionen mehr als im Vorjahr. Vor allem „einige strategische Beteiligungen“ in den Bereichen Luftfahrt und Versicherungen hätten höhere Dividenden ausgeschüttet, so die Bank.
Gleichzeitig hat selbst das Geschäft mit der Zinsmarge, trotz Niedrigzinsumfeld, weiter zugelegt (ein Plus von 2,4 Prozent). Die Kundeneinlagen beliefen sich zum Jahresende auf rund 37 Milliarden Euro, das Volumen der Kredite auf etwa 25 Milliarden.
„Resultat gibt Anlass zu bescheidener Freude“
Ebenfalls deutlich gestiegen, wenn auch etwas weniger stark als die Einnahmen, sind die Kosten des Kreditinstituts. Sie verzeichneten einen Zuwachs von 6,1 Prozent, was unter anderem auf verstärkte IT-Investitionen zurückzuführen sei. Beispielsweise sei 20 Prozent mehr Geld in die Cybersicherheit investiert worden. Langfristig sollen die Investitionen im Bereich der digitalen Transformation dazu dienen, neue Dienstleistungen anzubieten und den Anstieg der Kosten einzudämmen. Die Zahl der S-Net-Kunden sei im Laufe des Jahres um zehn Prozent auf etwa 271.000 gestiegen.
Das gute Ergebnis gebe „Anlass zu bescheidener Freude“, so Geschäftsführerin Françoise Thoma im Rahmen der digitalen Pressekonferenz. Als „historischen Rekordgewinn“ wollte sie das erwirtschaftete Resultat nicht bezeichnen. Man müsse das alles „in den Kontext der Zeit stellen“. So habe man beispielsweise 2021 etwa die Hälfte der Rückstellen aufgelöst, die im Jahr zuvor wegen der Corona-bedingten Unsicherheiten angelegt worden waren. „Es geht den Kunden heute besser als damals befürchtet“, so die Bankchefin. Bei den aufgelösten Rückstellungen geht es um mehr als 30 Millionen Euro.
Von dem erwirtschafteten Gewinn werden 40 Millionen Euro als Dividende an den einzigen Aktionär der Bank, den Luxemburger Staat, überwiesen. Es ist die gleiche Summe wie auch in den Vorjahren. Den Löwenanteil des Nettogewinns wird die Bank nutzen, um ihr Eigenkapital weiter zu stärken.
Für die Zukunft gibt sich Françoise Thoma „vorsichtig optimistisch“. Die Bank sei bereit, ihre unterstützende Rolle der Luxemburger Wirtschaft weiterzuspielen und sich den neuen Herausforderungen zu stellen.
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