Schaulaufen im Badeanzug, das gehört dazu, wenn die in den Augen der Juroren schönste Frau der Welt gekürt wird. Der Preis ging dieses Jahr nach Südostasien, besondere Aufmerksamkeit fand aber auch eine Spanierin.
Die Philippinerin Catriona Gray ist zur schönsten Frau der Welt gewählt worden. Die 24-Jährige gewann am Montag in Bangkok das Finale im «Miss Universe«-Wettbewerb. Ihre erste Stellvertreterin wurde Tamaryn Green (24) aus Südafrika, der dritte Platz ging an die 19-jährige Sthefany Gutiérrez aus Venezuela. Gray löst die Südafrikanerin Demi-Leigh Nel-Peters ab, die im Vorjahr in Las Vegas den Titel geholt hatte.
In einer mehrstündigen Endrunde hatten sich zehn nationale Schönheitsköniginnen aus Afrika, Asien und Amerika präsentiert. Sie trugen von der thailändischen Prinzessin Sirivannavari Nariratana entworfene Badeanzüge und Nachthemden. Für die musikalische Begleitung sorgte unter anderem US-Sänger und Grammy-Preisträger Ne-Yo. Trommler in traditionellen Thai-Kostümen gaben den Rhythmus vor, und Frauen in goldenem Outfit präsentierten Thai-Tänze.
Sängerin, Model und Showmasterin
Die diesjährige Siegerin ist Sängerin, Model und Showmasterin. Sie unterrichtet auch Kinder in den Slums von Manila. Sie habe gelernt, dankbar zu sein und die Schönheit darin zu sehen, sagte sie auf die Frage nach der wichtigsten Lektion ihres Lebens.
Um den Titel der «Miss Universe» bewerben sich seit 1952 die Siegerinnen der Miss-Wahlen aus mehreren Dutzend Ländern. Erstmals war dieses Jahr eine Transfrau dabei, «Miss Spanien». Angela Ponce (27) aus Sevilla war als Junge zur Welt gekommen und hatte sich mehreren geschlechtsumwandelnden Operationen unterzogen. Sie schied zwar im Halbfinale (letzte 20) aus, wurde aber mit Applaus begrüßt, als sie später noch einmal auf die Bühne zurückkehrte. Sie sagte, sie werde ihren Titel als «Miss Spanien» nutzen, um Kindern zu helfen, die an ihrer Geschlechtsidentität zweifelten.
Niemand aus Europa in den Top Ten
Es war schon das dritte Mal, dass «Miss Universe» in Bangkok gekrönt wurde. Insgesamt waren 94 Bewerberinnen angetreten. Aus Europa schaffte es niemand in die Top Ten. Die deutsche Kandidatin, Céline Flores Willers (25) aus Stuttgart, kam auch nicht ins Halbfinale.
«Miss Universe«-Kandidatinnen sind zwischen 18 und 27 Jahren alt und dürfen weder verheiratet, schwanger oder Mutter sein. Bis zu 100 Staaten entsenden nach Angaben der Ausrichter Kandidatinnen. Nicht zu verwechseln ist die Wahl mit dem älteren Wettbewerb «Miss World».
Jahrelang war der heutige US-Präsident Donald Trump Miteigentümer der Miss Universe Organization. Doch wegen abfälliger Äußerungen über mexikanische Einwanderer während des Präsidentschaftswahlkampfs kam es zu Zerwürfnissen, in deren Folge das Unternehmen 2015 an die Talentagentur WME/IMG ging.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können