In Luxemburg erkranken jährlich etwa 3.000 Menschen neu an Krebs. Trotzdem scheinen sich nur die wenigsten mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die von der „Fondation Cancer“ in Zusammenarbeit mit Ilres durchgeführt wurde, um zu erfahren, was die Einwohner Luxemburgs über Krebserkrankungen wissen.
Bereits bei der Frage nach Krebssymptomen mussten rund 33 Prozent aller Befragten passen. Sie konnten keine nennen. Am häufigsten wurden sehr vage Symptome wie Müdigkeit, Kraftlosigkeit oder unerklärlicher Gewichtsverlust genannt. Mehr als die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass Schweißausbrüche und Fieberschübe ebenso Symptome einer Krebserkrankung sein können. „40 Prozent aller Krebserkrankungen hätte man durch einen gesunden Lebensstil vermeiden können. Aus diesem Grund müssen wir in Zukunft noch mehr Aufklärungsarbeit leisten“, sagt Dr. Lucienne Thommes, die Direktorin der Krebsstiftung.
Die Studie zeigt auch, wie hartnäckig sich falsche Behauptungen in den Köpfen der Menschen halten. So sind zum Beispiel 46 Prozent aller Befragten der Meinung, dass eine Krebserkrankung vererbt werden kann, obwohl Wissenschaftler diese Mythen bereits widerlegt haben. 56 Prozent der Befragten sehen Tabak und Alkohol zwar als Verursacher von Krebs an, dennoch sind sie der Meinung, dass die Umweltverschmutzung für mehr Krebserkrankungen verantwortlich ist. Studien belegen jedoch, dass der regelmäßige Konsum von Alkohol für 7,1 Prozent aller Krebserkrankungen in ganz Europa verantwortlich ist. Außerdem glauben 60 Prozent aller Befragten, dass Pestizide ein größeres Krebsrisiko als Übergewicht darstellen.
Impfung wirkt
Wie die Studie weiter offen legt, wissen viele Menschen nicht, dass eine Impfung als effektive Prävention gegen Gebärmutterhalskrebs infrage kommt. Gebärmutterhalskrebs tritt als vierthäufigste Krebsart bei Frauen auf. Gerade in der wichtigen Zielgruppe der 16- bis 24-jährigen Frauen glauben nur 27 Prozent aller Befragten, dass eine Impfung das Krebsrisiko deutlich senken kann.
„93 Prozent der Befragten vertrauen ihrem Arzt und fühlen sich gut in den Behandlungsprozess eingebunden“, sagt Dr. Carole Bauer, die Präsidentin der Krebsstiftung. Im Großen und Ganzen ist die „Fondation Cancer“ mit der Auswertung dieser Studie zufrieden und möchte nun dort mit der Präventionsarbeit weiterfahren. Vor allem müssten die Menschen besser über die Symptome einer möglichen Krebserkrankung aufgeklärt werden.
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