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RadsportMichel Ries im Interview: „Ich habe einen Schritt gemacht“

Radsport / Michel Ries im Interview: „Ich habe einen Schritt gemacht“
Seit dieser Saison fährt Michel Ries im Dress von Arkéa Samsic Foto: Arkéa Samsic Twitter

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Seit dieser Saison trägt Michel Ries das Trikot des bretonischen ProTeams Arkéa Samsic. Nach einer Operation wegen einer Endofibrose im Dezember 2021 fiel ihm der Einstieg in die Saison nicht leicht – doch nun scheint er in Schwung zu kommen. Zuletzt fuhr er innerhalb von drei Tagen bei zwei schwierigen Rennen jeweils eine Top-Ten-Platzierung heraus. Dass sich das harte Training in Ergebnissen widerspiegelt, motiviere ihn für die kommenden Wochen umso mehr, erklärt er im Interview mit dem Tageblatt. 

Tageblatt: Michel Ries, seit dem Jahreswechsel fahren Sie für das bretonische ProTeam Arkéa Samsic. Vorher waren Sie zwei Jahre bei der US-amerikanischen WorldTour-Mannschaft Trek-Segafredo aktiv. Was sind die größten Unterschiede zwischen den Teams?

Michel Ries: Bei Arkéa Samsic sind weniger Nationalitäten in der Mannschaft. Bei Trek waren mehr verschiedene Landsleute zusammengewürfelt, es trafen mehr Mentalitäten und Kulturen aufeinander. Bei Arkéa habe ich das Gefühl, dass alles in eine Richtung geht. Das ist der größte Unterschied, glaube ich. Die Stimmung im Team hier gefällt mir sehr gut. Es ist sehr ruhig und es herrscht nie die große Hektik. Man spürt, dass es die Mannschaft schon lange gibt (seit 2005, Anm. d. Red.) und man merkt, dass es eine Tradition gibt. Viele Leute im Team sind schon lange im Radsport dabei. Das gefällt mir. Es ist eine ambitionierte Mannschaft, die zusammen mit den Fahrern und dem Staff sehr motiviert ist, die gemeinsamen Ziele zu erreichen und einen Schritt nach vorne zu machen. 

Für das gesamte Team wäre der nächste Schritt nach vorne, die WorldTour zu erreichen. Im UCI-Ranking liegt die Equipe aktuell auf dem siebten Platz. Am Ende der Saison werden die besten 18 Teams in der WorldTour 2023 fahren. Ist das ein ausgesprochenes Ziel innerhalb der Mannschaft?

Das UCI-Ranking ist für unser Team sehr wichtig – es zeigt, wo es in den nächsten Jahren hingeht. Das Ziel war von Anfang an, in die WorldTour aufzusteigen. Wir sind auf einem guten Weg dorthin. Das Rennprogramm ist darauf ausgelegt, die maximalen Punkte einzufahren. Die Resultate müssen dann aber noch von uns eingefahren werden. 

Wie war für Sie der Einstieg in die Saison? Im Dezember des vergangenen Jahres mussten Sie sich in Lyon einer Operation wegen einer Endofibrose unterziehen … 

Ich war im Dezember noch im Trainingslager bei der Mannschaft. Es war ein wenig speziell. Ich konnte das Trainignslager teilweise mitmachen und so konnte ich das Team kennenlernen. Die Mansnchaft hat mich nach der Operation perfekt unterstützt. Es hat bis Februar gedauert, bis ich richtig trainieren konnte. Die Mannschaft hat gesehen, dass ich alles daran gesetzt habe, um wieder bei 100 Prozent anzugelangen. Ich denke, dass es auch für das Team wichtig war, dies zu sehen. Ich war lange Zeit raus und habe Zeit gebraucht, um zurückzukommen. Ich wollte nichts überstürzen und mich mit gutem Training in Form bringen. Mitte April war ich wettkampfbereit. Die Form stimmte, auch wenn die Rennen noch keine Ergebnisse brachten. 

Am 31. Mai und 1. Juni haben Sie bei zwei 1.1-Rennen den neunten Platz belegt. Die Richtung scheint zu stimmen. 

Ich habe im Vergleich zum letzten Jahr einen Schritt gemacht. Die beiden Rennen (Mercan’Tour Classic Alpes-Maritimes und Giro dell’Appennino) waren nicht leicht. Ich hatte meine Freiheiten – auch, um zu zeigen, dass ich auf Ergebnisse fahren kann. Es ist für die Moral immer gut, zu sehen, dass man mit den Besten mitfahren kann. Das Training hat sich ausgezahlt und ich bin auf dem richtigen Weg. Ich habe bereits im Trainingslager vorher in der Sierra Nevada gesehen, dass ich in guter Form bin. Dass ich vom Team das Vertrauen erhielt, auf ein Resultat zu fahren, war toll. Dass ich dann noch ein gutes Ergebnis rausfuhr, ist umso besser. Das motiviert mich für die anstehenden Rennen. 

Welche Wettbewerbe stehen nun an? 

Am Freitag starte ich beim Großen Preis des Kantons Aargau (1.1) in der Schweiz, dann folgt die Mont Ventoux Dénivelé Challenge (Anm. d. Red.: Im letzten Jahr erreichte er bei diesem Rennen den 7. Platz.) und die Route d’Occitanie – La Dépêche du Midi (2.1). Ich bin sehr optimistisch für diesen Block, der mir sehr entgegenkommt. 

Welche konkreten Ziele peilen Sie für dieses Jahr noch an?

Ich habe die Spanien-Rundfahrt als Ziel im Kopf. Ich will beweisen, dass ich meinen Platz für die Rundfahrt verdient habe. Die Plätze sind teuer heutzutage. Ich meine aber, dass ich auf einem guten Weg bin, mir einen Platz für dieses Rennen im Team zu sichern.