Mit 66,4 Millionen Euro finanziert der Staat den Bau eines neuen Seniorenwohnhauses in Rümelingen. Das Gesetz wurde gestern einstimmig angenommen. Das neue Haus ersetzt die aus den 1950er Jahren stammende, veraltete Struktur und wird dort errichtet. Vorgesehen sind 120 Betten für Personen, die einer Pflege oder einer Betreuung bedürfen. Einziehen können jedoch auch andere, noch autonome Senioren ab 65 Jahren.
„Neie Roude Fiels“, so der Name des Hauses, soll bereits im April 2027 bezugsfertig sein. 40 Zimmer werden prioritär für Einwohner Rümelingens bereitgehalten, hatte es anlässlich einer Informationsversammlung Ende Mai geheißen. Betrieben wird das Haus von Servior, das bereits mehrere Seniorenwohnhäuser verantwortet.
„Neie Roude Fiels“ wird mit etlichen Jahren Verspätung in Angriff genommen. Bereits 2002 war ein erstes Projekt vorgestellt worden. Zu Verzögerungen war es u.a. wegen Unstimmigkeiten mit dem damaligen Architektenbüro gekommen. Das alte Heim „Roude Fiels“ bot lediglich 70 Personen eine Unterkunft. Errichtet wird das neue Haus auf einem von der Gemeinde Rümelingen unweit des Stadtzentrums bereitgestellten Areal. Die Bewohner des alten „Roude Fiels“ waren bereits im November 2022 in das neue Servior Woiwer in Differdingen umgezogen, sodass bereits mit ersten Arbeiten begonnen werden konnte. Luxemburg zählte Ende 2022 6.629 Betten in 53 Senioren- und Pflegeheimen.
Eine lange Vorgeschichte
Etwas billiger wird das in Mondorf geplante Velodrom. Die überdeckte Fahrradbahn ist Teil des Sportkomplexes, der beim neuen Lyzeum entsteht. Der mit dem gestern gebilligten Gesetz bereitgestellte Betrag von 54,6 Millionen Euro dient nicht nur der Finanzierung der Halle mit der hölzernen Fahrbahn, sondern auch der Einrichtung von Sportfeldern im Innenbereich des Bahnkreises (Infield) und mehrerer Anlagen, die der Radsportföderation zur Verfügung gestellt werden.
Auch das Velodrom in Mondorf hat eine lange Vorgeschichte. Bereits 2010 hatte sich der Mondorfer Gemeinderat bereiterklärt, ein Areal zum Bau einer überdeckten Bahn zur Verfügung zu stellen. 2017 dann beschloss der Ministerrat deren Bau. Die Radrennbahn bleibt Staatseigentum und wird der Radsportföderation lediglich zur Verfügung gestellt, präzisierte Sportminister Georges Engel (LSAP) gestern.
Die Sportinfrastruktur dient in erster Linie der Leistungsoptimierung der Profis und zur Ausrichtung internationaler Wettbewerbe. Doch auch Radsportamateure werden ihre Fahrtechnik verfeinern können. Das Infield wird unter anderem von Schulklassen genutzt werden können. Die mit Edelholz ausgelegte Piste wird 250 Meter lang und sieben Meter breit sein. Baubeginn ist im Herbst, so Berichterstatter Mars di Bartolomeo (LSAP).
Fluglärm und Telearbeit
Das Parlament erörterte gestern den Bericht des Unterausschusses Telearbeit der Arbeitskommission, der nach Gesprächen mit der Regierung sowie Unternehmens- und Gewerkschaftsvertretern erstellt wurde. Der 2021 eingerichtete Ausschuss sollte Vor- und Nachteile einer gesetzlichen Homeoffice-Regelung untersuchen. Berichterstatter gestern war Dan Kersch (LSAP).
Jedem Grenzgänger und jeder Grenzgängerin sollte das Recht auf zwei Tage Telearbeit pro Woche eingeräumt werden, ohne dass der oder die Betroffene im Wohnland besteuert wird, lautet eine der Schlussfolgerungen des Berichts. Davon ist man derzeit noch weit entfernt. Zurzeit liegt diese Obergrenze für belgische und französische Grenzpendler bei 34 Arbeitstagen. Die bisher mit Deutschland vereinbarte Frist von 19 erlaubten Tagen im Homeoffice wird nach einer gestern mitgeteilten Vereinbarung mit Berlin ebenfalls auf 34 Tage angehoben. Laut Parlamentarier sollte die Regierung weiterhin auf eine Erhöhung der 34-Tage-Obergrenze hinwirken. Umso mehr, weil die Möglichkeit von Telearbeit bei der Rekrutierung von Arbeitskräften zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Telearbeit wünschen sich die Sozialpartner nicht, heißt es weiter im Bericht. Eine Ansicht, der sich der Unterausschuss anschließt.
Hilfe gegen Fluglärm
Statt 400 sind nunmehr 2.635 Haushalte, die in der Nähe des Flughafens Findel leben, berechtigt, finanzielle Beihilfen für Schallisoliermaßnahmen gegen den Fluglärm zu beantragen. Das Parlament stimmte einem Gesetz zu, das die bisher gültigen, per Reglement festgehaltenen Bestimmungen für die Beihilfen übernimmt und den Kreis der Bezugsberechtigten erweitert. Die betroffenen Haushalte werden informiert, so Umweltministerin Joëlle Welfring („déi gréng“).
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