Tageblatt: Im letzten Rennen kamen Sie lediglich als Fünfter ins Ziel. Was war passiert?
Ken Conter: Nach einem mittelmäßigen Start hatte ich kurzfristig entschieden, zunächst im Rad der Konkurrenten zu fahren. Das Tempo war mir etwas zu langsam. Ich bin danach in meinem Rhythmus weitergefahren. Schnell hatte ich einen Vorsprung herausgefahren, bekam dann jedoch einen Krampf in der Wade – was mir zuvor noch nie passiert ist. Damit war das Rennen für mich gelaufen.
Kam der Gesamtsieg im Skoda Cross Cup dadurch noch in Gefahr?
Eigentlich nicht. Mein Vater hat sich dann informiert. Zunächst hieß es, dass ich das Rennen lediglich zu Ende fahren müsse. Eine Runde später wurde mir dann mitgeteilt, dass ich keinen weiteren Platz verlieren dürfe. Die Situation war in dem Moment etwas chaotisch.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an den verpassten Titel in Mamer zurückdenken?
Einerseits hatte ich nicht meinen besten Tag erwischt, andererseits hatte mein Konkurrent wahrscheinlich einen seiner besten Tage gehabt. Ich kann mir keine Vorwürfe machen, da ich ein starkes und fehlerfreies Rennen gefahren bin. In den Laufpassagen hat mir etwas die Kraft gefehlt, für mich war an dem Tag, bei diesen Bedingungen, nicht mehr drin.
Haben Sie die Enttäuschung über Platz zwei mittlerweile verdaut?
Sofort nach dem Rennen war die Enttäuschung natürlich groß. Gleich anschließend bekam ich viel Zuspruch von meiner Familie und von meinen Freunden, sodass ich das Ganze doch ziemlich gut verkraftet habe.
Sie hatten sich den Gesamtsieg im Cross Cup zum Ziel gesetzt. Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie die Rennserie erstmals gewinnen konnten?
Genauso wie auf der Straße, kriege ich es gut hin, konstant auf einem gewissen Niveau zu fahren. Demnach war der Gewinn das Cross Cup das ausgemachte Ziel. Mehr Schwierigkeiten bereitet es mir, die Bestform zu einem bestimmten Tag abzurufen. Es ist mir gelungen, die ganze Saison auf konstantem Niveau zu fahren. Ich freue mich natürlich über den Gesamtsieg, zumal dem Gewinner ein Auto zur Verfügung gestellt wird.
Wie fällt die Bilanz Ihrer Cross-Saison aus?
Positiv. Ich bin eine gute Saison gefahren und habe viel hinzugelernt. In technischer Hinsicht konnte ich mich verbessern, habe aber auch kräftemäßig zugelegt.
Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?
Es geht mir vor allem darum, weiter an meiner Kraft zu arbeiten, damit ich über die volle Renndistanz von 50 bzw. 60 Minuten auch höhere Gänge durchtreten kann. Auch im technischen Bereich kann ich mich noch weiter verbessern.
Was steht als Nächstes auf dem Programm?
Erst mal ruhe ich mich zwei Wochen aus, bevor ich dann einen Lehrgang in Girona (ESP) absolviere. Ich weiß noch nicht genau, wann ich in die Straßensaison einsteigen werde, vielleicht gegen Ende März.
Was sind Ihre Zielsetzungen für dieses Jahr?
Hauptziele sind die Flèche du Sud und die Straßenmeisterschaft. Ende der Saison will ich dann noch die Tour de Namur bestreiten, als Vorbereitung auf die Cyclocross-Saison. Wie es für die kommende Querfeldein-Saison genau aussehen wird, werde ich erst Mitte des Jahres entscheiden.
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