Wie viele andere Städte auch kämpft Echternach seit Jahren gegen den wachsenden Leerstand sowie das Verschwinden lokaler Geschäftsleute. „Im Stadtzentrum stehen momentan 46 Geschäftsräume mit einer Gesamtfläche von 7.000 Quadratmeter leer“, sagte Bürgermeister Yves Wengler (CSV) in der Gemeinderatssitzung vom Montag. Um dem entgegenzuwirken, gibt es schon seit 2017 Pläne, ein „City Outlet“ in Echternach anzusiedeln. Im Gegensatz zu den Factory-Outlet-Centern sind bei einem City Outlet nicht alle Geschäfte innerhalb eines großen Gebäudekomplexes oder Areals untergebracht. Die Geschäfte des City Outlet könnten so in der Fußgängerzone oder am Marktplatz angesiedelt werden. Konkrete Bauarbeiten wurden bislang noch nicht umgesetzt.
Trotzdem hat die Gemeinde bereits mehrere hunderttausend Euro für die wirtschaftliche, finanzielle sowie organisatorische Beratung des Entwicklungsprojekts ausgegeben. So wurde unter anderem der Manager Thomas Immelmann beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zum geplanten Outlet zu erstellen. Immelmann ist bekannt dafür, schon mehre Outlets in den Niederlanden und Deutschland realisiert zu haben.
Mit 20 Marken verhandelt
Für den anhaltenden Stillstand werden die Pandemie, die Überschwemmungen von vergangenem Sommer sowie der Baustopp an der „Petite Marquise“ verantwortlich gemacht. Jetzt soll allerdings die Umsetzung des Projekts umso zügiger voranschreiten. „Wir planen, das Outlet im Frühjahr 2024 eröffnen zu können“, so der Bürgermeister. Aus diesem Grund nahmen die Räte eine Grundsatzvereinbarung an, welche es dem Schöffenrat erlaubt, in Zukunft Vorverträge mit internationalen Marken zu unterschreiben, um diese dann nach Echternach zu locken. „Wir verhandeln momentan mit rund 20 Marken“, erklärte Wengler. Um welche Marken es sich handelt, wollte er noch nicht verraten. Fest steht jedoch: Echternach möchte sich als Hauptstadt des Müllerthals marketingtechnisch besser positionieren und deshalb auch vorrangig Outdoor- sowie Wandermarken anziehen. Sportgeschäfte sollen das Angebot ergänzen.
Die vier Räte der Grünen stimmten gegen die Grundsatzvereinbarung und sprachen sich auch gegen den Bau eines Outlets im Stadtkern aus. „In diesen Outlets wird immer die gleiche Ware angeboten. Durch den Bau des Outlets wird Masse statt Klasse geschaffen. Das können wir so nicht mittragen. Bislang wurde zudem noch nicht über den zusätzlichen Verkehr gesprochen. Außerdem fehlt uns die Nachhaltigkeit sowie die Kreislaufwirtschaft bei diesem Projekt“, rechtfertigte Carole Zeimetz die Entscheidung ihrer Partei.
Die DP stimmte für das Vorhaben. Carole Hartmann forderte lediglich durch das Einreichen einer Motion, dass die örtlichen Geschäftsleute auch in das zukünftige Projekt mit eingebunden werden und ausreichend Parkraum geschaffen wird. Damit hatte die LSAP-CSV-Mehrheit kein Problem: „Die lokalen Geschäftsleute werden durch den Bau des Outlets weiter gestärkt, da der Leerstand verschwindet und das Shoppingvergnügen allgemein wächst“, erklärte Wengler.
Die vorläufige Befugnis, damit der Schöffenrat mit potenziellen Interessenten Kontakt aufnehmen kann, wurde mit sieben Stimmen von DP, LSAP und CSV angenommen.
In Echternach ist es schons lange tote Hose.
Ein Aufwertstrend egal wie auch immer,gibts nicht.
Nicht nur Echternach,alle Turistgegenden.