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Industrie und Weltmeere

Industrie und Weltmeere

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Plastik hat nichts in den Weltmeeren zu suchen. Auch sonst in der Natur nicht. Dass die Europäische Kommission gestern einen Maßnahmenkatalog zur Verringerung von Plastikabfällen vorgestellt hat, ist demnach zuallererst einmal eine Nachricht, die in Sachen Umweltschutz Hoffnung machen kann. Mit ihren 500 Millionen Bürgern ist die EU ein riesiger Markt – und wo viel gehandelt wird, fällt auch viel Müll an. Europa war in der Pflicht und handelt. Wie gesagt, eine gute Sache.

Die Geschichte hat aber neben der Rettung der Weltmeere einen weiteren Hintergrund, und der bleibt eher unerwähnt. Müll ist ein Produkt wie jedes andere. Mit Müll wird gehandelt, er wird verwandelt (verbrannt oder recycelt), verkauft und gekauft. Kurzum, mit Müll lässt sich Geld verdienen. Und wie das mit Waren in einer globalisierten Welt so ist, wird auch Müll rund um den Globus verschifft.

Bis Anfang des Jahres war China ein zentraler Akteur in diesem Bereich. Die Volksrepublik importierte große Teile des weltweiten Altplastiks, um ihn wiederzuverwerten. Es bezahlte die EU-Staaten dafür, dass diese ihren Plastikmüll in jene Container füllten, die zurück nach China gingen, nachdem sie ihre Waren in Europas Häfen entladen hatten.

Peking hat sich entschieden, in seiner Entwicklung auf diesen Industriezweig zu verzichten. Gründe waren Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefährdung. Ein im Januar verhängter Importstopp unter anderem für Altplastik war aus Pekings Sicht demnach die logische Konsequenz. Damit war Europa vor ein riesiges Problem gestellt. Es blieb fortan auf seinem Plastikmüll sitzen. Folglich musste gehandelt werden – aber nicht, wie nun vorgegeben, nur wegen der Weltmeere.

Johnny
30. Mai 2018 - 10.44

Et soll ëm Offallvermeidung goen, dat soll an éischter Linn d’Ziel sinn, an doriwwer solle sech vill méi Gedanke gemaach ginn: Wou kënne mer Offall vermeiden a wou op méi ökologesch Alternativen ëmstellen? Recycling ass - wéi et elo leeft - just eng Form vun Alibi a soll guttgehale gi wann et net anescht geet. Als zousätzlech Moossnam, op Recycling ass net ze verzichten, och wann et wéi gesot net als éischt Ziel betruecht soll ginn. D'Industrie zu Lëtzebuerg fir Wäertstoffer ze verschaffe soll gefërdert an ausgebaut ginn. Vill Verpakunge kéinten z.B. aus alternativem Natur-Material hiergestallt ginn. Z.B. aus Hanf. Eng Industrie zur Hierstellung vu Produkter aus Hanf kéint zu Lëtzebuerg opgebaut ginn, dat wier e groussen ökologesche Fortschrëtt, géif Aarbechtsplaze schafen, dem Land Geld abréngen a wier sécher och gutt fir eis Baueren, déi et souwisou net einfach hunn.

Toni3
29. Mai 2018 - 21.34

Ich dachte immer mein Plastikmüll, welcher ich im Recyclingcenter abliefere, würde sinnvoll wiederverwertet. Nach diesem Artikel bin ich mir nicht mehr sicher.