Die ersten acht gepanzerten Krankenwagen wurden diese Woche an die ukrainischen Frontsanitäter übergeben. Auf ihrem Weg von England in die Ukraine legten die Fahrer einen Zwischenstopp in Luxemburg ein, wo Verteidigungsminister François Bausch die Sanitätskraftwagen stellvertretend an Natalia Anoshyna, Mitarbeiterin der ukrainischen Botschaft in Brüssel, übergab.
Die Krankenwagen vom Typ Mercedes und Pinzgauer wurden im britischen West Yorkshire von der Firma Venari durch eine Panzerung und Verstärkungen des Fahrgestells verbessert. „Granaten oder Maschinengewehrfeuer können diesen Krankenwagen nichts anhaben. Leichte Schäden können allerdings durch Panzerabwehrraketen verursacht werden“, erklärte Oliver North, Vorsitzender von Venari, stolz. Die britische Firma Venari hat sich auf den Bau von Feuerwehr- und Krankenwagen spezialisiert. „Seitdem der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, stellen wir allerdings nur noch gepanzerte Krankenwagen her. Die Krankenwagen stammen ursprünglich aus dem Bestand der britischen Armee. Wir haben diese dann erworben und mit den nötigen Panzerungen versehen. Bis der Umbau vollkommen abgeschlossen ist, fallen in der Regel 290 Arbeitsstunden an.“
Unterstützung an der Front
Der Verteidigungsminister versprach in seiner kurzen Ansprache, dass Luxemburg das ukrainische Volk so lange wie nur möglich unterstützen werde. Bislang hat Luxemburg neben den 14 gepanzerten Krankenwagen auch schon Raketen, Drohnen sowie andere Fahrzeuge ins Kriegsgebiet geschickt. „Mehr als 16 Prozent des Verteidigungshaushalts von 2022 wurden genutzt, um die Streitkräfte in der Ukraine zu unterstützen“, erklärte Bausch. Insgesamt hat das Verteidigungsministerium vergangenes Jahr 74,4 Millionen Euro an Unterstützung ausgegeben. Diese Summe setzt sich zusammen aus letaler Ausrüstung für 44,5 Millionen Euro und nicht-letaler Ausrüstung für 29,9 Millionen Euro.
Die Mitarbeiterin der ukrainischen Botschaft in Brüssel, Natalia Anoshyna, nahm stellvertretend für ihr Land die Krankenwagen in Empfang. Sie bedankte sich, sichtlich mitgenommen, für die Unterstützung aus Luxemburg und nutzte die Gelegenheit, um noch einmal um Munition und Waffen zu bitten, da es den ukrainischen Streitkräften an beidem fehlen würde. Gleichzeitig warnte sie die russischen Angreifer vor der Mentalität und der Willensstärke des ukrainischen Volkes.
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