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PandemieHaustiere und das Coronavirus: Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten

Pandemie / Haustiere und das Coronavirus: Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten
Auch Hunde und Katzen können sich mit dem Virus anstecken. Das Risiko ist aber wesentlich geringer. Foto: Pixabay

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Das Coronavirus hat die Welt auch 2021 noch ganz fest im Griff. Doch das Virus ist nicht nur für den Menschen gefährlich: Auch Haustiere können sich infizieren. Jessica Oé gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Haustiere und Corona. 

Können sich Haustiere mit dem Virus anstecken?

Ja, einige Haustierarten können sich mit dem Coronavirus anstecken. Damit das Virus ein Lebewesen infizieren kann, brauchen diese bestimmte Rezeptoren, an denen das Virus im Körper andockt. Solche wurden bisher bei mehreren Tieren nachgewiesen. Zurzeit sind weltweit aber nur wenige hundert solcher Fälle bekannt. 

Katzen, Frettchen, Nerze, Kaninchen und Hamster scheinen laut der Weltgesundheitsorganisation für Tiere (OiE) am anfälligsten für eine Ansteckung mit dem Virus zu sein. Hunde haben eine deutlich geringere Ansteckungsgefahr. Nutztiere, Schweine, Hühner, Enten und Puten scheinen laut Studien kaum bis gar nicht vom Virus betroffen zu sein. Auch bei Pferden wurde bisher keine Ansteckung nachgewiesen. 

Bisher sind die meisten natürlichen Corona-Infektionen von Haustieren auf ihre Corona-positiven Halter zurückzuführen. Studien in den Regionen Norditaliens, die in der ersten Welle schwer getroffen wurden, zeigen, dass von 919 untersuchten Haustieren 15 Hunde und 11 Katzen Antikörper in sich trugen, also eine Infektion mit dem Virus überstanden haben. Diese Tiere lebten alle mit Corona-positiv getesteten Menschen zusammen. 

Katzen, Frettchen und Nerze scheinen sich aber auch gegenseitig schnell anzustecken. Dies geschieht dann meist durchs Spielen. Hamster, Kaninchen und Frettchen wurden laut OiE bisher nur künstlich, also im Labor, zu Studienzwecken infiziert. 

Ob es bisher schon Fälle von Corona-Infektionen bei Haustieren in Luxemburg gab, kann die Veterinärinspektion nicht sagen. Allerdings würden sich mehrere Tierarztpraxen in Luxemburg an einem Forschungsprojekt beteiligen, bei denen sie positive Coronafälle bei Haustieren vermerken. Ergebnisse dieser Studie würden aber erst im Laufe des Jahres vorliegen. Tierärzte in Luxemburg sind aber nicht dazu verpflichtet, Haustiere systematisch beim Besuch in der Praxis auf das Coronavirus zu testen. 

Können Menschen von infizierten Haustieren angesteckt werden?

Treiber der aktuellen Pandemie sind die Haustiere nicht. Im Gegenteil: Bisher wurde noch nicht nachgewiesen, dass sich ein Mensch bei einem Haustier angesteckt hat. Die Gefahr, dass eine solche Übertragung durch ein Haustier stattfindet, sei laut der Luxemburger Veterinärinspektion verschwindend gering. 

Dass das Virus aber vom Tier zurück auf den Menschen springt, ist nicht ausgeschlossen: In den Niederlanden gibt es einen Fall, bei der sich eine Mitarbeiterin einer Nerz-Pelzfarm vermutlich bei infizierten Tieren angesteckt haben könnte, und in Dänemark wurden in einer einzigartigen Maßnahme mehr als 15 Millionen Tiere getötet, nachdem bei Gentests eine mögliche Mutation des Virus durch eine Ansteckung von Nerzen auf Menschen entdeckt wurde. 

Diese Ansteckungen sind aber wohl durch die Bedingungen geschuldet, in denen die Nerze gehalten werden, sagen Forscher. Viele Tiere auf engem Raum bedeutet nämlich auch eine hohe Virenlast. Mit einem oder mehreren Haustieren ist das aber nicht zu vergleichen. In Luxemburg ist die Haltung von Pelztieren mit dem Tierschutzgesetz von 2018 verboten worden.

Kann mein Haustier durch das Virus krank werden?

Wie beim Menschen auch müssen Tiere, falls sie sich mit dem Virus anstecken, nicht unbedingt Symptome zeigen. Infizierte Hunde scheinen bisher in der Regel asymptomatisch zu sein und auch keine Langzeitschäden davonzutragen. Bei Katzen sieht es anders aus: Sie müssen keine Symptome haben, aber viele positiv getestete Tiere haben zuvor Erkältungsanzeichen wie Niesen, Husten oder sogar Atemnot gezeigt. Bei im Labor infizierten Hamstern wurde das Gleiche beobachtet: Sie hatten Symptome wie Atemnot und zusätzlich auch Gewichtsverlust und Lungenschäden. Frettchen scheinen derweil mehr den Hunden zu gleichen und zeigen bei Studien keine Symptome. Sie haben aber eine höhere Virusdichte im Kot und in der Atemluft. 

Wie kann ich mich und meine Haustiere schützen?

Um das Haustier zu schützen, sollen Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, jeden engen Kontakt mit ihren Haustieren vermeiden. Am besten sollte man sich selbst isolieren und ein anderes Familienmitglied mit der Versorgung des Tieres beauftragen. Wenn das nicht geht, weil man alleine lebt oder alle menschlichen Bewohner infiziert sind, sollte man beim Umgang mit dem Haustier stets eine Gesichtsmaske tragen und sich regelmäßig die Hände waschen. Also das gleiche Verhalten, was auch beim Umgang mit Menschen empfohlen wird. Auf Umarmungen, Kuscheleinheiten und Küsschen sollten Sie in der Quarantäne-Zeit verzichten. 

Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Tier mit Desinfektionsmittel, Bleichmittel oder sonstigen starken Chemikalien waschen! Das kann sehr gefährlich für die Gesundheit des Tieres sein. Außerdem ist nicht bewiesen, dass sich das Virus auch über das Fell übertragen kann. 

Wer auf das oder die Haustiere einer infizierten Person aufpasst, sollte sich ebenfalls vor und nach engem Kontakt mit dem Tier gründlich die Hände waschen. Außerdem sollte man das Futter in Näpfen aus Metall oder Porzellan servieren, die danach mit Spülmittel abgewaschen und abgekocht werden können. Gerade bei Hunden sollten Sie aufpassen, dass das Tier Ihnen das Gesicht nicht ableckt. 

Darf ich, wenn ich positiv getestet wurde, mit dem Hund spazieren gehen?

Nein. Wer in Isolierung oder Quarantäne ist, muss strikt zu Hause bleiben. Das bestätigt das Gesundheitsministerium gegenüber dem Tageblatt. Nur wenn Sie einen geschlossenen eigenen Garten haben, können Sie Ihren Hund dort ausführen. Wenn das nicht möglich ist, muss Ihr Haustier von Corona-negativen Menschen in Pflege genommen werden oder Sie müssen auf Freunde, Familie oder lokale Hilfsangebote zählen. 

Meine Katze ist Freigänger – muss ich sie drinnen behalten, wenn ich infiziert bin?

Haustiere sollen bei einer Corona-Infektion des Besitzers ebenfalls im Haus gehalten werden. Doch Freigänger einzusperren, kann für Katzenbesitzer zur Qual werden – oder ist einfach schier unmöglich. Wer seine Samtpfote nicht mehrere Tage bei sich zu Hause halten kann, sollte den Kontakt mit dem Freigänger auf das Allernötigste beschränken. Dazu zählt: vor und nach jedem Kontakt mit der Katze die Hände waschen und Maske tragen sowie die Bewegung der Katze im Haus auf die kleinst mögliche Fläche beschränken. 

Sollte mein Haustier auch eine Maske tragen?

Nein. Masken für Haustiere sind Quatsch. Einerseits gibt es keinen Beweis, dass solche Masken Tiere vor einer Infektion schützen. Sie bedeuten für die Tiere unnötigen Stress. Andererseits sind die Infektionen von Haustieren durch den Menschen verschwindend gering. Und passende Masken für Hunde und Katzen gibt es nicht. 

Gibt es einen Impfstoff für Tiere?

Derzeit gibt es keinen Covid-19-Impfstoff für Haustiere. Die Luxemburger Veterinärinspektion geht auch nicht davon aus, dass aktuell an einem solchen Impfstoff geforscht wird. Es gibt aber andere Coronaviren, die nur  bestimmte Tierarten infizieren und einen schwereren Krankheitsverlauf auslösen können. Gegen diese gibt es zum Teil schon Impfstoffe.