Bis heute sei es in Luxemburg nicht gelungen, eine offene Debatte über Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu führen, bedauerte Tom Oberweis, Präsident der „Chambre des métiers“, am Dienstagabend. „Die Gewerkschaften wollen nicht, die Politik traut sich nicht“, so der Sprecher des Handwerks. Also sei das Thema einfach abgehakt. „Wir bräuchten jedoch in Luxemburg eine ernsthafte Debatte über das, was wir uns als Gesellschaft leisten möchten, und, vor allem, was getan werden muss, um die finanzielle Grundlage dafür abzusichern“, forderte er.
Dabei malt er ein ziemlich schwarzes Bild vom Zustand der Luxemburger Wirtschaft. Zwar sei das Land dank der „guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik relativ glimpflich“ durch die Corona-Krise gekommen, unterstrich er, und bedankte sich bei der Regierung. Doch solle diese gute Entwicklung nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unternehmen heute insgesamt geschwächt dastehen würden.
"In einschlägigen Kompetitivitäts-Rankings würde Luxemburg nach hinten fallen, während wir in Sachen Lohnniveau und Sozialleistungen weiterhin den Spitzenplatz belegen, sagte er. " Los, deckelt den Index, dann sind wir wieder kompetitiv. Wie sagte mal ein Freund zu mir: "Ich habe 3 Autos in meiner Villa stehen, ich brauche den Index um die Versicherungen zu bezahlen."