Rund 700 Fußballfans aus Genk waren am Mittwoch nach Luxemburg gereist, um das Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation zwischen der Escher Fola und dem KRC Genk zu sehen. Mit ihren blauen T-Shirts, Trikots und Fahnen dominierten sie das Bild im Escher Stadtzentrum.
Mit sechs Jahren wurde Bart das erste Mal von seinem Onkel mit ins André Dumont Stadion, die alte Spielstätte des KRC Genk, genommen. Heute ist er 48 Jahre alt, das André Dumont Stadion musste 1990 einer modernen Fußballarena weichen. Doch eins hat sich für Bart in all dieser Zeit nicht verändert: die Liebe zu seinem Herzensklub, dem KRC Genk.
(Fotos von Editpress/Tania Feller)
«Ich gehe nicht davon aus, dass wir heute ausscheiden. Für uns ist es eine riesige Party», erzählt der Belgier mit leuchtenden Augen und nimmt einen großen Schluck aus seiner Bierdose. «Wir sind das beste Team in Belgien. Wir können jeden schlagen», prahlt Bart mit der Gewissheit, mit einem Fünf-Tore-Polster aus dem Hinspiel angereist zu sein.
Bart und seine bunt gemischte Gruppe aus Kindern, Frauen und älteren Allesfahrern kam mit dem Bus, wie die meisten der rund 700 Fußballfans aus Belgien. Sie verbringen – wie der Großteil der Fußballfans – den Nachmittag auf dem Rathausplatz bzw. auf den umliegenden Terrassen. Hier halten sie sich in der Gegend auf, trinken das eine oder andere Kaltgetränk, stimmen vereinzelt Kurvenlieder an oder unterhalten sich mit neuen oder alten Bekanntschaften.
Stef Linsen arbeitet bei der Fanbetreuung des KRC Genk. Er gilt als Bindeglied zwischen den Fans, den Ultras und der Polizei. Während die Fans die Zeit bis zum Anpfiff genießen, hat er alle Hände voll zu tun. Alle zwei Minuten klingelt sein Mobiltelefon. Mal geht es um Fans, die ihr Ticket verloren haben, ein anderes Mal um eine organisatorische Sache oder um den geplanten Fanmarsch zum Stade Emile Mayrisch.
Alle Gästekarten verkauft
«Wir haben alle 625 Gästekarten, die uns von der Fola zugeteilt wurden, verkauft. Während des Spiels werden rund 700 bis 800 Fans den KRC Genk unterstützen. Die Fans ohne Tickets werden sich dann Karten an der Abendkasse besorgen müssen», erklärt Linsen gegenüber dem Tageblatt. Die Polizei war am Mittwoch übrigens die ganze Zeit vor Ort, hielt sich trotz Kampfmontur und Helm jedoch weitgehend zurück. Die Beamten hatten es sich auf den Treppen des Rathauses gemütlich gemacht, ohne dabei die Fans aus den Augen zu lassen. «Wir sind mit ausreichend Personal vor Ort. Es blieb bislang doch sehr friedlich», kommentierte Vic Reuter von der Pressestelle der Polizei die Lage vor dem Spiel.
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