Die Fußball-Nationalmannschaft startet am kommenden Samstag in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar. In der Gruppe A treffen die Luxemburger auf Aserbaidschan, Irland, Portugal und Serbien. Eigentlich hatte Nationaltrainer Luc Holtz auf eine angenehmere Gruppe gehofft. Die Losfee meinte es allerdings nicht gut mit den „Roten Löwen“.
Wie vor jeder Kampagne lautet die Frage, ob die Nationalmannschaft in der Lage ist, den nächsten Schritt zu machen. Diese Frage kann diesmal nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantwortet werden. Nicht aufgrund der starken Gruppe, sondern weil einige Nationalspieler derzeit stagnieren. Die goldene Generation, mit der Luc Holtz zurzeit arbeiten kann, ist nämlich nur zum Teil aus Gold. Während ein Spieler wie Leandro Barreiro sich mittlerweile in der deutschen Bundesliga einen Namen gemacht hat und einen rekordverdächtigen Marktwert von 7,5 Millionen Euro (laut www.transfermarkt.de) erreicht hat, gibt es eine sehr hohe Anzahl von Profis, die nicht immer zu den Stammspielern in ihren Vereinen zählen.
Dies ist in der Tat für nationale Verhältnisse ein Luxusproblem, denn die FLF-Auswahl besteht mittlerweile zu 80 Prozent aus Berufsfußballern. Vor zehn Jahren durfte sich Nationaltrainer Luc Holtz über gerade einmal ein bis zwei Profifußballer freuen. Trotzdem verhindert der Reserve-Status verschiedener Spieler momentan, dass die Entwicklungskurve weiter steil nach oben zeigt.
Auf der anderen Seite haben die FLF-Kicker mittlerweile ein Eigenleben in der Nationalmannschaft entwickelt, das es ihnen ermöglicht, mit zwei Dritteln der europäischen Fußballnationen mitzuhalten. Der mannschaftliche Zusammenhalt und eine gewisse „germanische Einstellung“ erlauben es, auf einem sehr gehobenen Niveau zu agieren. Realistisch gesehen zählt Luxemburg zu den 60 besten Nationen der Welt und zu den Top-35-Ländern in Europa. Eine unglaubliche Entwicklung, aber sie scheint zurzeit nicht fortsetzbar zu sein.
Das „Wunder Luxemburg“ kann nur dann in noch erfolgreichere Bahnen geleitet werden, wenn fast alle Nationalspieler Stammspieler in ihren Vereinen sind. Dies ist gerade nicht der Fall. Trotzdem scheint es nicht unmöglich zu sein, dass auch in der kommenden WM-Qualifikation Luxemburg Irland oder Serbien besiegen kann. Zwei Erfolge gegen Aserbaidschan sind ein „Must“, Portugal scheint unerreichbar zu sein.
Mehr als zehn Punkte sind in der kommenden WM-Qualifikation möglich. Das wäre ein neuer Rekord für die „Roten Löwen“. Ein Rekord, der nicht unter den besten Voraussetzungen zustande kommen würde. Aber ein Rekord, der das Potenzial des luxemburgischen Fußballs unterstreicht.
The best is yet to come.
Ech sinn net optimistesch fir de Lëtzebuerger Football. (10 Punkten, ech glewen net dorun) Et as ganz richtech fir ze soen dat vill vun de Profien oft op der Reservebank setzen. Dat as keng Evolutioun. Da wier et schons besser wann se hei an der Nationaldivisioun giffe spillen. Evolutioun geht duerch spillen.