Sollen russische Sportler und Mannschaften aufgrund der Kriegshandlungen von Wladimir Putin von allen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen werden? Es ist eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Und auch die Dachverbände sind sich nicht einig. Am Dienstag bestätigten die Organisatoren des Wimbledon-Grand-Slam den Ausschluss aller russischen und weißrussischen Sportler. Es ist das erste Tennisturnier, das diesen Schritt geht. Zuvor hatte der serbische Topstar Djokovic diese Entscheidung als „verrückt“ bezeichnet. Er, der selbst in einem Land aufwuchs, in dem Anfang bis Mitte der 90er-Jahre Krieg herrschte, argumentierte, dass der Sport sich nicht in die Politik einmischen solle. Einen anderen Weg ging vor drei Wochen das Schiedsgericht des internationalen Rennrodelverbandes FIL. Die Sanktionen, die vorher von der Exekutive des Verbandes verhängt worden waren, wurden aufgehoben.
Die Frage, die Djokovic aufwirft, ist berechtigt. Soll die Politik sich in den Sport einmischen und Athleten ausschließen, die rein gar nichts mit der Entscheidung Putins zu tun haben, die Ukraine anzugreifen?
Zumindest was Einzelsportler angeht, wie zum Beispiel Tennisspieler, die in Wimbledon antreten, ist die Antwort darauf sehr klar. Weder die aktuelle Nummer zwei der Männerweltrangliste, Daniil Medwedew, noch seine Landsfrau Anastasia Pawljutschenkowa treten unter russischer Flagge auf, sind Teil einer durch Russland finanzierten Mannschaft oder vertreten einen russischen Verband, der vom Kreml subventioniert wird. Es sind Einzelsportler, die sich einzig und alleine aufgrund des ATP- beziehungsweise WTA-Rankings für die „All England Championships“ qualifiziert haben. Es ist also sozusagen eine private Leistung.
Nimmt man diese Entscheidung als Maßstab, müssten in Europa alle russischen Fußballer, Basketballer oder Volleyballer von ihren Vereinen gefeuert werden – und zwar bis der Krieg aufhört.
Warum diese Entscheidung skandalös ist und ein gefährlicher Präzedenzfall, zeigt ein Vergleich mit der Wirtschaft. Um den Druck auf Putin und seinen Apparat zu erhöhen, ist es zur Notwendigkeit geworden, russische Firmen oder Staatsunternehmen zu sanktionieren. Der russische Bäcker aus Luxemburg kann jedoch nicht für die Handlungen seiner Landsleute zur Rechenschaft gezogen werden. Das ist menschenverachtend und hat nichts mehr mit Sanktionen gegen ein Land zu tun.
Es trifft die Falschen – genauso wie es in der Ukraine die Falschen trifft.
Am Krich trefft et einfach ëmmer just déi Falsch! En plus fannen ech, dass ganz vill léif ukrainesch Matmënschen wesentlech méi uerg getraff gin, als ewéi deen een oder deen anere russesche Spëtzesportler. Sollen d' Russe sech ebe bei hir Kompatriote beschwéiere goen, a net bei de westlechen "Ennemi". De Putin ass eleng an eenzeg responsablel. Déi Russen déi mat Freed Sanktiounen acceptéieren, well si doduerch all den Ukrainer hëllefe wëllen, déi si mir richteg sympatesch. An där get et der méi ewéi der denkt! Déi aner sin Egoisten. PS: Mir knaën all un de Konsequenze vun deem absuden anachronistesche Krich.
Es trift nicht die Falschen, sondern alle. Alle sollen spüren wen sie unterstützen.