Traditionell beginnt die Campingsaison kurz vor den Osterferien und dauert bis in den September. Camprilux, der Dachverband der Campingplatzbesitzer, dem ungefähr 60 der rund 80 Campingplätze in Luxemburg angehören, zieht trotz aller Widrigkeiten eine positive Bilanz der abgelaufenen Saison. Die meisten Gäste kommen traditionell aus den Niederlanden und Belgien. Wegen der restriktiven Reiseauflagen in den Nachbarländern blieben diese Gäste dieses Jahr in der Vorsaison allerdings aus. Im Gegenzug fanden viele Touristen aus Deutschland den Weg mit ihren Wohnmobilen auf die Campingplätze im Großherzogtum. Auch viele Einwohner der Großregion sowie viele Einheimische ließen sich auf ein Campingabenteuer ein und sorgten trotz allem für volle Stellplätze.
Saisonstart abrupt ausgebremst
Der Start in die Hauptsaison verlief wetterbedingt etwas schwieriger und wurde abrupt ausgebremst durch die Unwetterkatastrophe Mitte Juli. Mehr als 50 Prozent der hiesigen Campingplätze hatten mit den Folgen der Überschwemmungen zu kämpfen. Das Ausmaß der Zerstörungen war für manche so verheerend, dass einige Campingplätze bis zum Ende der Saison nicht mehr öffnen konnten. Viele der Gäste reisten überstürzt ab oder mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Nach den Aufräumarbeiten und dem zusätzlichen administrativen Aufwand an Annullierungen, Umbuchungen oder gesteigertem Informationsaustausch konnten die meisten Campingplätze jedoch einen einigermaßen normalen weiteren Saisonverlauf vermelden.
Trotz des weiterhin oftmals grauen, regnerischen Himmels im August ließen sich viele Touristen die Reise- und Unternehmungslust nicht nehmen und fanden den Weg nach Luxemburg, im August und September meist aus den üblichen Herkunftsländern wie den Niederlanden und Belgien. Schon 2020 stand Camping hoch im Kurs, die Nachfrage nach Wohnmobilen und Wohnwagen schnellte nach oben und ist weiter ungebrochen. Viele Campingplatzbetreiber konnten auch auf die Solidarität ihrer Stammgäste zählen. Die Gutscheine, die 2020 im Zuge der Corona-Krise ausgestellt wurden, wurden ebenfalls tatkräftig eingelöst.
Auch die Reisegewohnheiten haben sich durch die Corona-Krise verändert. Die Kunden buchen ihren Urlaub immer kurzfristiger und die Aufenthalte werden immer kürzer. Positiv wurde das schon 2020 festgestellte Interesse der Luxemburger, aber auch der zugezogenen Einwohner (Expats) aufgenommen. Diese verweilten entweder für einen Urlaub in Zelten oder Mietunterkünften oder stärkten sich bei Tagestouren in der Brasserie oder im Restaurant des Campings. Die Nachfrage nach Übernachtungsangeboten und originellen Glampingunterkünften steige jedoch weiter, teilte der Dachverband der Campingplatzbesitzer mit.
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