Am Mittwoch werden die nationalen Titel im Zeitfahren in Berburg vergeben. Der erste Start erfolgt um 16:45 Uhr. Die Damen haben eine Runde von 7,10 km zurückzulegen, ebenso wie die Débutants (m/f), Junioren (m/f) und Masters. Um 18.00 Uhr wird der erste Espoir auf die Strecke geschickt, gefolgt von den Elite-Fahrern ohne Kontrakt. Als letzte starten die Fahrer der Elite mit Kontrakt, wo der Nachfolger von Bob Jungels (Bora-hansgrohe) gesucht wird. Die Espoirs und die Elite-Fahrer haben die wellige Schleife Richtung Manternach zurück nach Berburg zweimal zu bewältigen, was einer Distanz von 14,4 km entspricht.
Ohne Jungels und Geniets
Im Gegensatz zum Titelrennen auf der Straße über 142,2 km, das am Sonntag um 14.00 Uhr startet, verzichtet neben Titelverteidiger Jungels auch Kevin Geniets (Groupama-FDJ), der 2021 auf dem höchsten Treppchen stand, auf eine Teilnahme am Kampf gegen die Uhr. Damit gehen Alex Kirsch (Trek-Segafredo), Michel Ries (Arkéa Samsic) und Arthur Kluckers (Tudor Pro Cycling) als Favoriten an den Start.
Erstgenannter fuhr 2020 und 2018 hinter Jungels auf Platz zwei. Der 31-Jährige befindet sich in exzellenter Verfassung, wie er beim Giro d’Italia eindrucksvoll bewiesen hat. Einen Tag nach seinem 49. Platz beim Bergzeitfahren sprintete er auf der Abschlussetappe in Rom auf Rang zwei, hinter Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team). Vor dem nationalen Saisonhöhepunkt hat Kirsch eine dreiwöchige Wettkampfpause eingelegt.
Ries, der den Giro ebenfalls bestritten hat, wurde vergangene Woche 48. beim Eintagesrennen CIC-Mont Ventoux (1.Pro) und war bis letzten Sonntag beim Etappenrennen La Route d’Occitanie-La Dépêche du Midi (2.1) unterwegs, wo er in der Gesamtwertung auf Rang 23 fuhr. Man darf gespannt sein, ob es dem 25-Jährigen gelingen wird, Kirsch wie beim Zeitfahren vor zwei Jahren in Harlingen hinter sich zu lassen. Für Ries, der im letzten Jahr ebenfalls Silber geholt hatte, wäre es der erste Titelgewinn bei den Profis.
Kirsch und Ries müssen sich allerdings vor dem amtierenden U23-Meister Kluckers in Acht nehmen. Sollte der 23-Jährige ähnlich schnell unterwegs sein wie 2022, wo er lediglich 28 Sekunden langsamer war als Jungels, könnte sein erster Auftritt bei der Elite gleich mit Gold belohnt werden. Einen Platz auf dem Podium strebt auch Ivan Centrone (Materiel-Velo.com) an, der vergangenen Samstag in Useldingen siegreich war und tags darauf in Bartringen lediglich Jo Schmitz (CT Atertdaul) den Vortritt lassen musste. Anwärter auf eine Medaille ist ebenfalls Tom Wirtgen (Global 6 Cycling).
Ein spannender Titelkampf ist ebenfalls bei den Fahrern der Elite ohne Kontrakt zu erwarten. Favorisiert sind Tim Diederich und Tom Thill aus der Formation Snooze-VSD. Um die Nachfolge von Kluckers bei den Espoirs streiten sich Loïc Bettendorff, Mats Wenzel (beide Leopard TOGT) sowie der amtierende Junioren-Europameister im Zeitfahren Mathieu Kockelmann (Lotto Kern-Haus).
Majerus vor 17. Titelgewinn
Wie im vergangenen Jahr ist Christine Majerus (SD Worx) die einzige Starterin in der Klasse der Frauen-Elite. Für die siebenfache Sportlerin des Jahres ist der 17. Titel im Zeitfahren demnach nur Formsache. Spannender gestaltet sich der Wettkampf um das Rot-Weiß-Blaue Trikot bei den Espoirs, wo es erneut zum Duell zwischen Nina Berton (Ceratizit-WNT Pro Cycling) und Marie Schreiber (SD Worx) kommen wird. Vor zwölf Monaten war die 21-jährige Berton nach 13,8 km ganze vier Sekunden schneller als ihre ein Jahr jüngere Konkurrentin. Das Podium dürfte Liv Wenzel (Hess Cycling Team) komplettieren.
Das Programm
Mittwoch ab 16.45 Uhr:
Débutants/Débutantes (7,10 km)
Damen (7,10 km)
Junioren/Juniorinnen (7,10 km)
Masters (7,10 km)
Ab 18.00 Uhr:
Espoirs (14,4 km)
Elite ohne Vetrag (14,4 km)
Elite mit Vertrag (14,4 km)
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