In der Regel hören sich die Ärzte die Sorgen und Nöte ihrer Patienten an. Am Mittwochabend nutzten sie die Generalversammlung ihrer Vereinigung, um sich ihren Frust von der Seele zu reden. „Wir diskutieren über die Zukunft des Berufs und über die neue Generation“, so AMMD-Präsident Alain Schmit. Täglich spüre man die wachsenden Erwartungen der Patienten. Diese warteten monatelang auf zusätzliche Untersuchungen. Viele hätten keine Hausärzte. Andere Patienten würden wegen Geldproblemen auf notwendige zahnärztliche Behandlungen verzichten. Die Probleme seien in den letzten Jahren für die Patienten und für die Ärzte erdrückend geworden. Bereits eine 2018 erstellte Studie habe gezeigt, wie erschöpft und unzufrieden insbesondere die Fachärzte seien, sagte Schmit. Die Rekrutierung von Fachärzten sei eine besondere Herausforderung. Es gehe nicht bloß um die Entschädigung für Bereitschaftsdienste in den Krankenhäusern. Man stoße jedoch gegen eine politische Wand, die die Ärzte daran hindere, im Interesse der Patienten zu handeln. Die Politisierung des Gesundheitswesens gehe zulasten der Qualität des medizinischen Angebots, so der AMMD-Präsident.
In Anwesenheit von Juristen wurden die Probleme bei der Allgemeinmedizin, der Zahnmedizin und der Fachärzte angesprochen. Andere Themen waren fehlende Fortschritte bei der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs, insbesondere im Bereich „Tiers payant“, und der „Gesondheetsdësch“.
Jeder Patient müsste einen Hausarzt haben, um ihn zu leiten, so Dr. Jean-Paul Schwarz. Aber viele Menschen hätten andere Gewohnheiten, gingen gleich ins Krankenhaus und nähmen lange Wartezeiten in Kauf. Warum nichts getan werde, um das zu ändern, fragte er. Lange Wartezeiten für zusätzliche Untersuchungen seien weder im Interesse der Patienten noch der Ärzte. Die Primärversorgung durch die Hausärzte werde vernachlässigt. Benötigt werde ein unkompliziert zu nutzendes „Dossier partagé“. Derzeit werde immer wieder aufs Neue eine Krankengeschichte erstellt. Dabei müsste diese ein für allemal an gesicherter Stelle abgespeichert sein. Deshalb würden Untersuchungen und zusätzliche Analysen mehrfach vorgenommen.
Recht auf freie Berufsausübung
Dr. Carlo Ahlborn, Präsident der Zahnärztevereinigung, sieht eine düstere Zukunft für seinen Berufsstand. Auch die zahnärztliche Behandlung als Primärbehandlung werde vernachlässigt. Ahlborn wies darauf hin, dass die Zahnmedizin integral privat finanziert werde. Mangelhaft sei die Rückerstattung der Gesundheitskasse CNS von zahnärztlichen Behandlungen. Dafür seien pro Jahr 75 Millionen Euro vorgesehen. Das Militärbudget hingegen belaufe sich 2023 auf 600 Millionen Euro. In Sachen Zahnmedizin befinde sich Luxemburg auf Dritte-Welt-Niveau, so Dr. Ahlborn.
Dass die ganze Kardiologengruppe in Ettelbrück ihren Rücktritt ankündigte, wertete Dr. Marc Peiffer als Ausdruck davon, dass die Arbeitsbedingungen vor allem für die Fachärzte immer komplizierter werden. Er wies auf die langen Wartezeiten bei wichtigen Untersuchungen hin. Bei Mammografien würden diese in der Zwischenzeit bei zwölf bis 18 Monaten liegen. Versuche, diese Untersuchungen auch außerhalb der Krankenhäuser durchzuführen, scheiterten an den administrativen Hürden. Dabei gehe es den Ärzten nicht um eine Schwächung der Krankenhäuser, sondern um eine Entlastung im Interesse der Patienten. Skeptisch steht die Ärzteschaft gegenüber dem Gesetzesprojekt, wonach in Sachen bildgebende medizinische Verfahren die Spitäler Außenstellen einrichten können. Auch diese Planung erfolge ohne Rücksprache mit der Ärzteschaft. Der Rechtsbeistand der AMMD in dieser Frage, Me Marie Marty, zweifelte die Rechtmäßigkeit des vorliegenden Projekts an. Insbesondere würde es das Recht auf freie Berufsausübung einschränken. Man hoffe nun auf den Staatsrat, der in seinem Gutachten an diese Grundfreiheiten bei der Berufsausübung erinnert.
Ein weiteres Sorgenkind ist die geplante Einführung des allgemeinen Drittzahlerprinzips. Eine von der AMMD bei Zustimmung der politischen Entscheidungsträger in Entwicklung gegebene App werde blockiert, so Dr. Guillaume Steichen. Genannt wurden die CNS und die staatseigene E-Santé-Agentur. Dabei sei die AMMD-App gesetzeskonform, ermögliche eine sichere Datenübertragung und die automatische Rückerstattung der Gelder. Der Staat verfüge damit über eine funktionierende App, wolle sie aber nicht nutzen und lasse eine andere entwickeln, die weniger leistungsfähig und sicher sei.
Umdenken in der Gesundheitspolitik
Die Rote Karte zeigten die rund 300 Ärzte dem „Gesondheetsdësch“. Diese war den Teilnehmern vor Sitzungsbeginn überreicht worden. Der „Gesondheetsdësch“ sei laut AMMD-Vizepräsident Dr. Philippe Wilmes zur Farce degradiert worden. Es werde viel geredet, aber nicht ausgetauscht. Und dann habe die Politik das getan, was sie immer tun würde: Sie habe über die Köpfe der Ärzte und Patienten hinweg entschieden. Man sei über den Tisch gezogen worden. Bestes Beispiel sei das Gesetzesprojekt 8009, das die Einrichtung von MRTs außerhalb der Krankenhäuser ermöglicht. Man habe jedes Vertrauen in Politik verloren. Es werde immer schwieriger, junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. Gebraucht werde ein Umdenken in der Gesundheitspolitik, eine Politik im Interesse der Patienten.
Das Scheitern des „Gesondheetsdësch“ hielt die AMMD am Mittwochabend in einer Motion fest. Schuld daran sei die Politik, heißt es. Die Ärzte wollten darüber mit den Patienten kommunizieren. In einer weiteren Motion werden CNS-Mittel für die Ausstattung von Arztpraxen gefordert. Aus Protest verlassen die AMMD-Vertreter den Verwaltungsrat der E-Santé.
Die von mehreren Teilnehmern formulierte Idee eines Ärztestreiks wurde am Mittwoch zurückgewiesen. Man könne jedoch eine Aktion vor dem Parlament organisieren, regte Dr. Wilmes an.
"Wann e mir de Posten fir Finanzen ubidd,da soen ech "nee merci.Ech hunn dat net geléiert." Oder wann ee mir de Posten fir Landwirtschaft ubidd,da soen ech " Nee merci.Ech hunn dat net geléiert." ( Me Vogel ) Awer an deenen anere Länner blaméiert jo och all Dag een(eng) sech well en(sie) keng Ahnung huet vun hirem Job.Dat ass de Schwachpunkt vun eisem System.Jiddereen kann alles gin,ouni et ze kënnen. " A wa keen eppes seet,da mache mir einfach weider." ( JCJuncker)
"Bei Mammografien würden diese in der Zwischenzeit bei zwölf bis 18 Monaten liegen. Versuche, diese Untersuchungen auch außerhalb der Krankenhäuser durchzuführen,"
Verstehe wer will. Frau hat, wie bereits regelmässig geschehen, eine offizielle Einladung zur Untersuchung erhalten. Termin innerhalb 3 Wochen erhalten (CHEM).
A propos Kardiologie. Meiner hatte mir sein Leid geklagt, hatte seine Praxis im Krankenhaus, muss ausziehen, man will die Miete verdoppeln, die haben ja den H.... op!
War jetzt die Politik oder nur das Management zuständig?
" In Sachen Zahnmedizin befinde sich Luxemburg auf Dritte-Welt-Niveau, so Dr. Ahlborn."
Und woran liegt das? Seit 2019, haben dieses Jahr den 4. Versuch gestartet eine ordentliche Zahnprothese zu bekommen. 3 Versuche für die "Katz". Beim 4. scheint es jetzt zu klappen. CNS hat den 1. Versuch noch mitfinanziert, danach laut Regelung nix mehr.
Fazit 3 von 4 Fachärzten kamen aus der 3. Welt, oder?
Man hatte uns geraten alles juristisch zu regeln, als wir dann über die Kosten informiert wurden war das Thema mal vom Tisch.
Esou laang déi Ministeschposten vun onkompetent Leit besaat
ginn,déi guer nëtt an der Branche tätég woren oder null
Kentniss hun,kann daat nëtt fonktiounéieren,ësou geseit Gambia
komplett aus inklusiv all déi Spillschouls Kanditaten an der Chamber,virwaat iwerhaapt nach wiele goën,alles dreimol neischt.