Es gebe viele modische Diskriminierungsformen, doch die eigentliche Diskriminierung finde vor Ort, „sur le terrain“, statt. So umreißt Eduardo Dias, OGBL-Zentralsekretär und für die Immigrantenabteilung der Gewerkschaft zuständig, das Leitthema der Woche gegen Diskriminierungen, die der OGBL (zusammen mit dem hauptstädtischen Kulturzentrum Altrimenti) ausrichtet.
Man sagt, es gebe große Probleme mit der Diskriminierung der Frauen am Arbeitsplatz, wo Frauen schlechter bezahlt werden. Aber Minister und Abgeordnete bevorzugen es, darüber zu reden, wie die Hälfte der Abgeordnetenmandate von Frauen besetzt werden könne. Das sei aber nicht das eigentliche Problem. Dieses bestehe u.a. darin, dass im Reinigungssektor mehr als 90 Prozent der Angestellten Frauen sind und diese zu den schlechtbezahltesten Arbeitskräften zählen.
Wenn es ein globales Problem schlecht bezahlter Beschäftigter – insbesondere bei Frauen – gibt, dann ist das in jenen Bereichen der Fall, wo Frauen (hauptsächlich Grenzgängerinnen und Immigrantinnen) wenig verdienen. Das verursache die Ungleichgewichte, so Dias.
Runder Tisch und Studie
Ähnliche Formen von Diskriminierung stellten sich auch in anderen Bereichen, so etwa dem Baugewerbe, wo ebenfalls hauptsächlich Nicht-Luxemburger beschäftigt sind und wenig verdienen. Oder auch das Gaststättenwesen, erinnert Dias. Dazu findet am Mittwoch, 19. Oktober, in der Escher „Maison du peuple“ ein Rundtischgespräch zwischen Gewerkschaftsvertretern statt. Zuvor wird eine Studie von Cefis und Liser über „Rassismus und ethnorassistische Diskriminierung in Luxemburg“ vorgestellt.
Diskriminierungen macht der Gewerkschafter auch bei den Familienzulagen aus. Betroffen sind auch hier die Grenzgänger. Trotz Gerichtsurteil des EUGH, dass die Luxemburger Gesetzgebung geändert werden müsse, da sie die Kinder von Einheimischen und Nicht-Gebietsansässigen unterschiedlich behandle, geschehe nichts. Statt dem Richterspruch gerecht zu werden, bemühe sich die Familienministerin, immer neue Diskriminierungen einzuführen. Da es derzeit nicht in Mode sei, über diese Probleme zu reden, verschwänden sie von der Bildfläche.
Fast die Hälfte der Einwohner des Landes ist nicht stimmberechtigt. Eine weitere Form von Diskriminierung, findet Dias. Klar, man verweise auf das Referendum von 2015, bei dem sich eine große Mehrheit gegen das Ausländerwahlrecht ausgesprochen hatte. Aber seit wann werde per Referendum über die Rechte für Personen entschieden, fragt Dias?
Probleme auch für Schüler von anderswo
Ungleichbehandlung treffe man auch in der Schule an, wo etwa deutschsprachige und Luxemburger Schüler Probleme mit dem Französischen haben und frankofone mit dem Deutschen. Die Probleme seien bekannt, es werde jedoch nichts dagegen getan. Unter dem Thema „Les élèves issu.e.s. de l’immigration: entre attentes et résiliences“ findet dazu am 18. Oktober in der Berufskammer der Angestellten eine Konferenz mit der Soziologin Heidi Martins statt.
Mehrere Veranstaltungen werden im Kulturzentrum Altrimenti, 5, avenue Marie-Thérèse in Luxemburg, stattfinden. Koordinatorin Monica Renna bezeichnet das Zentrum als Begegnungs- und Kommunikationsstelle zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, als Stätte, wo Künstler, sowohl Profis als auch Amateure, sich mit ihren Projekten einbringen können. Altrimenti sei ein Freiraum, wo die Menschen sich ausdrücken könnten. Das Programm selbst werde von den Menschen mitgestaltet, so Direktionsassistentin Anuschka Sledsens. Das unterscheide Altrimenti von anderen Häusern, wo das Programm weit im Voraus geplant werde.
Den Abschluss der Woche bildet das Fest der Immigranten am 22. Oktober in der Deichhalle in Ettelbrück. Es hätte bereits vor drei Jahren stattfinden sollen, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verlegt, so Sónia Neves, Präsidentin der OGBL-Immigrantenabteilung.
Einzelheiten zum Programm sind zu finden auf: www.ogbl.lu/anti-discriminations
Zitat aus obgem Artikel: "Ungleichbehandlung treffe man auch in der Schule an, wo etwa deutschsprachige und Luxemburger Schüler Probleme mit dem Französischen haben und frankofone mit dem Deutschen. Die Probleme seien bekannt, es werde jedoch nichts dagegen getan."
Also et kann e vum Minister Meisch sénge Reformen halen wat ee wëllt, mee wann ee behapt, datt näischt ( ! ) wéinst den ugesprachene Problemer gemach gëtt, dann ass ee blann op zwee Aaen, oder et wëllt ee bewosst näischt gesinn a just stëppelen.
Es ist schon eine Diskrimierung wenn man hier im Land fast nur in einer Fremdsprache reden muss
Es gebe viele modische Diskriminierungsformen, doch die eigentliche Diskriminierung finde vor Ort, dat Stemmt wan eng Gewerkschaft just Suen anstecht an neicht vir hir Memberen mecht