Europas südliche Nachbarschaft ist weiter in Unruhe. In Syrien herrscht noch immer Krieg, in Afghanistan ist keine Ruhe eingekehrt, im Irak auch nicht, in Libyen fehlt jegliche staatliche Ordnung. Das lässt sich auch aus den Zahlen des Migrationsberichtes für das vergangene Jahr 2019 ablesen. Am Montag wurden diese für Luxemburg vorgestellt – und erneut liegt die Zahl der Anträge auf internationalen Schutz über der 2.000er-Marke, wie jedes Jahr seit dem Flüchtlingssommer 2015.
Knapp 40 Seiten hat der Bericht. 40 Seiten mit Zahlen, von denen jede ein individuelles Schicksal bedeutet. Aus fast der ganzen Welt suchen Menschen in Luxemburg Schutz, den wenigsten gelingt das. Gestrandete einer Welt, die in vielen Regionen immer unsicherer wird.
Luxemburg leistet seinen Teil Solidarität. Es ist nicht übertrieben, von einem nationalen Konsens zu reden, der sich wie folgt zusammenfassen lässt: Das Land ist wohlhabend, auch dank seiner ausländischen Mitbürger. Also hilft es, wie es kann. Dass das nicht einfach ist, versteht sich von selbst. Dass es Angst und Sorgen bei Teilen der Bevölkerung hervorruft, ebenso. Dass eine Partei politisch Kapital aus diesen Sorgen und Ängsten zu schlagen versucht, sollte – in Anbetracht dessen, was in anderen EU-Staaten passiert – auch nicht verwundern. Die luxemburgische Ausnahme ist eher die der (bisherigen) Erfolglosigkeit jener, die mit Rassismus ihre Politik unterfüttern wollen.
Doch Migration bleibt eine Herausforderung. Für alle Beteiligten. An erster Stelle für die, die ihre Heimat aus welchen Gründen auch immer verlassen. Aber auch die Menschen, die sich um Geflüchtete kümmern, seien das nun Beamte oder Freiwillige, sind täglich mit größter Not konfrontiert. Gerichte kommen an ihre Grenzen, Anwälte ebenso. Einfache Jobs sind das alles nicht. Die meisten Luxemburger scheinen sich trotzdem der menschlichen Notwendigkeit dieser Herausforderung bewusst zu sein. Das ist gut, denn die Migration nach Europa wird nicht enden. Luxemburg wird weiter Verantwortung übernehmen müssen.
Das Migrationsproblem hat Deutschland gespalten. Dies darf nicht in Luxemburg geschehen.
@Scholer: keine Ghettoisierung ist wichtig! Auch sollte es in der öffentlichen Schule keine Schulklassen geben, wo nur noch Schüler einer bestimmten Herkunft auftauchen. Das gibt es aber, und das muss verhindert werden. Damit ist wohl jeder einverstanden. Der einzige, der das anscheinend noch nicht mitbekommen hat, ist ausgerechnet der Unterrichtsminister. Der will hauptsächlich digitalisieren und sparen.
Zur Migration gehört Integration und dies ist nur machbar , wenn wir die Fehler unserer Nachbarländer nicht wiederholen. Den Migranten die ersten Jahre begleiten mit obligatorischen Kursen über Kultur, Sprache, Arbeitsrecht, Politik, Gesellschaft, humanistische Denkweise....Ebenfalls von Wichtigkeit die Bildung mit Nachhilfekursen , die allgemeine Ausbildung . Parallelgesellschaften , Ghettoisierung, .... sind zu verhindern.