Lediglich sieben Konkurrentinnen in den Kategorien Elite, Espoires und Juniorinnen hatten die sechs Runden zu je 14 km in Angriff genommen. Einen Schreckmoment gab es für Liv Wenzel, doch rechtzeitig vor dem Start konnte ihr platter Reifen ausgetauscht werden.
Geschlossen beendete die Gruppe die erste Schleife rund um Nospelt. Im zweiten Umlauf machte die Serienmeisterin Ernst. „Als ich gesehen habe, dass Christine (Majerus) ihre Jacke ausgezogen hat, wusste ich, dass die Attacke demnächst folgen würde“, sagte Berton. „Auf der ‚Simmerschmelz‘ hat Christine das Tempo dann etwas angezogen. In der Abfahrt, als sie dann richtig Gas gegeben hat, habe ich alles gegeben, um in ihrem Rad zu bleiben. Die anderen Fahrerinnen hatten den Anschluss verloren, sodass unser Vorsprung schnell auf zwei Minuten anwuchs. Als Christine in der vorletzten Runde Ernst machte, habe ich nicht versucht, nachzusetzen, um zu vermeiden, zu tief in den roten Bereich zu gehen.“ Die 20-Jährige erreichte das Ziel nur 1:16 nach Christine Majerus und konnte ihren Titel somit souverän vor Cyclocross-Spezialistin Marie Schreiber (Tormans) verteidigen.
„Es ist etwas kompliziert, ein Rennen mit lediglich sieben Konkurrentinnen zu fahren“, sagte Majerus. „Auf einmal kommt einem die eigentlich kurze Distanz von 84 km sehr lang vor. Deswegen wollte ich gleich zu Beginn etwas schneller fahren. Durch den Regen war die Abfahrt technisch anspruchsvoll geworden. Nachdem Marie (Schreiber) im letzten Teil des Anstiegs lockerlassen musste, war ich zusammen mit Nina (Berton) unterwegs. Dieses Szenario hat mir gut gefallen, wir haben gut harmoniert, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war, um mich abzusetzen“, so die routinierte 35-Jährige, deren Blick auf die nächste Herausforderung gerichtet ist. Bis zum Start der Tour de France sind es allerdings noch einige Wochen. Da die Personaldecke ihrer Mannschaft es derzeit nicht erlaubt, ein doppeltes Programm zu fahren, muss sich die Vorzeigesportlerin jetzt etwas in Geduld üben.
Ein spannendes Rennen im Rennen lieferten sich die drei Juniorinnen Liv Wenzel, Anouk Schmitz (beide CT Atertdaul) und Layla Barthels (LP 07 Schifflingen). „Als Christine attackiert hat, sind wir in der Abfahrt kein Risiko eingegangen, weil es sehr rutschig war. Wir waren alle drei gleichstark, sodass die Entscheidung im Sprint fallen musste. Ich hatte Glück, dass ich als Erste auf die Zielgerade einbog und bis ins Ziel durchziehen konnte“, erklärte Liv Wenzel, die nach ihrem dritten Platz im Vorjahr diesmal jubeln konnte.
In den Altersklassen der Débutantes, Cadettes, Minimes und Masters gingen die Titel an Sarah Mousel (UC Dippach), Kylie Bintz (Velosfrënn Gusty Bruch), Sarah Koenig (CT Atertdaul) und Mélanie Wünsch (CT Toproad Roeserbenn).
Im Überblick
Straßenrennen-Landesmeisterschaft in Nospelt, Damen (Elite, Espoires, Juniorinnen/7 Teilnehmerinnen/ 84 km)
1. Christine Majerus (1. Elite – SD Worx) in 2:22:00, 2. Nina Berton (1. Espoire – Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) auf 1:16, 3. Liv Wenzel (1. Juniorin – CT Atertdaul), 4. Anouk Schmitz (2. Juniorin – CT Atertdaul), 5. Layla Barthels (3. Juniorin – LP 07 Schifflingen) alle auf 7:24, 6. Isabelle Klein (2. Elite – CT Toproad Roeserbann) 7:36, 7. Marie Schreiber (2. Espoire – Tormans) 8:18
Débutantes (2/60 km)
1. Sarah Mousel (UC Dippach), 2. Lisi Schmitz (CT Atertdaul)
Cadettes (4/40 km)
1. Kylie Bintz (Velosfrënn Gusty Bruch) in 1:06:25, 2. Amy Breuer (CT Atertdaul) auf 0:04, 3. June Nothum (CT Atertdaul) 0:07, 4. Enny Philippart (CT Atertdaul) 5:46
Minimes (3/25 km)
1. Sarah Koenig (CT Atertdaul) in 44:45, 2. Enola Walsch (CT Atertdaul), 3. Chiara Christen (LP 07 Schifflingen) beide auf 0:01
Masters (1/60 km)
1. Mélanie Wünsch (CT Toproad Roeserbann)
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