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EditorialCorona und mehr: Nach drei Jahren wieder ein normales Sportjahr

Editorial / Corona und mehr: Nach drei Jahren wieder ein normales Sportjahr
An Schwimmerin Monique Oliver gingen die Corona-Jahre nicht spurlos vorbei und sind einer der Gründe, warum sie ihre Karriere mit gerade einmal 24 Jahren beendet hat Foto: Editpress/Gerry Schmit

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2023 ist inzwischen vier Tage alt. Ein Jahr, das nach drei Corona-Jahren im nationalen und internationalen Sport jedenfalls wieder Normalität verspricht. Wurden im letzten Winter noch viele Wettbewerbe abgesagt oder konnten nur unter strengen Maßnahmen durchgeführt werden, so darf man sich im Luxemburger Sport im Januar wieder auf die ersten großen Höhepunkte freuen, die im letzten Jahr so noch nicht stattfinden konnten: Das CMCM-Meeting in der Leichtathletik, die Pokalhalbfinalspiele im Basketball oder das Euro Meet im Schwimmen feiern in diesem Monat ihr Comeback in der Form, wie man sie vor Pandemiezeiten kannte. 

Doch auch wenn diese Events endlich zurück sind, müssen sich die Sportfans daran gewöhnen, dass einige Athleten bei diesen nicht mehr zu sehen sein werden. Allen voran Julie Meynen und Monique Olivier. Die beiden jungen Schwimmerinnen, die dem Elite-Kader des COSL angehörten und für zahlreiche Landesrekorde verantwortlich waren und immer noch sind, haben sich in den letzten Monaten dazu entschieden, einen Schlussstrich unter ihre Karrieren zu ziehen. Und dies im Alter von gerade einmal 24 bzw. 25 Jahren. Ein großer Verlust jedenfalls für den nationalen Verband, der damit seine derzeit schnellsten Damen verliert. „Einer der Hauptgründe ist sicherlich Covid. Das Virus hatte in den letzten beiden Jahren einen großen Einfluss auf mein Leben gehabt – physisch und mental“, begründete Olivier ihren Schritt im Gespräch mit dem Tageblatt. Die letzten Jahre waren für viele Sportler nicht einfach: Vor allem im Schwimmsport gab es zu Beginn der Pandemie bekanntlich überhaupt keine Möglichkeiten, zu trainieren. Rückstände, die nur schwer wieder aufgeholt werden können. 

Die Spuren von Corona sind auch an der luxemburgischen Sportwelt nicht einfach so vorbeigegangen. Etwas, das auch beim Blick auf die Tribünen auffällt. Denn deutlich wurde in den letzten Monaten auch ein Rückgang an Zuschauern in den Sporthallen des Landes. Ein Trend, der durchaus schon vor Corona eingesetzt hatte, durch die Pandemie aber scheinbar um einiges schneller vorangeschritten ist. So sahen sich im Dezember gerade einmal knapp hundert Zuschauer im nationalen Basketball die Partie zwischen Düdelingen und Walferdingen an, immerhin eine Partie zweier Topmannschaften. Auch auf den diversen Laufstrecken des Landes zeigt der Trend seit der Pandemie deutlich nach unten. Denn weitaus weniger Hobbyläufer gingen bei den noch 2019 so boomenden Volksläufen im vergangenen Jahr an den Start. 

In den kommenden Monaten wird somit nicht nur interessant zu sehen sein, welche Mannschaft sich den Meistertitel sichert oder welcher Sportler einen Landesrekord aufstellt. Vereine und Verbände stehen auch vor der Aufgabe, den Sport wieder interessanter für Zuschauer und Freiwillige zu gestalten. Viele von ihnen scheinen nämlich in den letzten Jahren neue Beschäftigungen gefunden zu haben. Die Konsequenzen dürften somit noch eine Weile zu spüren sein. Dass 2023 aber endlich wieder ganz normal anlaufen wird, darüber freuen sich alle.

Romain C.
4. Januar 2023 - 7.22

Und dann kommen die Chinesen wieder und alles beginnt von Neuem!