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BasketballBlick auf das Finale gerichtet

Basketball / Blick auf das Finale gerichtet
Trotz Verletzungssorgen peilen die Basketballer mit beiden Mannschaften das Finale an Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Trotz Verletzungsproblemen wollen die Basketballer in Malta die Goldmedaille in Angriff nehmen, auch wenn mit Montenegro bei den Damen und Herren ein fast schon übermächtiger Gegner warten dürfte. Dabei steht den FLBB-Teams ein volles Programm ins Haus, mit Gruppen-, Halbfinal- und Medaillenspielen.

Die Sorgenfalten bei den Nationaltrainern Ken Diederich und Mariusz Dziurdzia waren in den letzten Wochen stets präsent. Lange war unsicher, ob die Basketballer überhaupt ein Turnier in Malta austragen könnten, denn mit Island schickt eines der Traditionsländer aus finanziellen Gründen kein Basketball-Team zu den JPEE. Vor dem Start am Montag plagen beide Coaches zudem Verletzungssorgen. Dass das Turnier für die FLBB noch vor der Eröffnungsfeier beginnt, ist zudem ein Novum, denn obwohl weniger Teams dabei sind, gilt es in Malta, mehr Spiele zu absolvieren. Nachdem alle Mannschaften nämlich einmal gegeneinander angetreten sind, werden noch Halbfinals und Endspiele ausgetragen. 

Ein Pensum, vor dem Herren-Coach Ken Diederich Respekt hat, denn seine eigentliche Starting Five ist alles andere als fit. Auf Bobby Melcher (Fußbruch) muss der Nationaltrainer ganz verzichten, Kapitän Alex Laurent plagen seit Monaten Bandscheibenprobleme, Clancy Rugg litt erst kürzlich an einer Lungenentzündung, hinzu gesellte sich dann auch noch eine Mononukleose. „Es ist sportlich im Moment. Clancy geht es zwar besser, doch man sieht, dass er nicht fit ist und nur so 15 bis 20 Minuten spielen kann. Das macht bei uns natürlich einen Riesenunterschied.“ Zu allem Überfluss bestreitet Ben Kovac erst am Montag das entscheidende siebte Finalspiel mit seinem slowakischen Klub Levice und muss kurzfristig passen.

Dennoch möchten die FLBB-Herren, wenn möglich, auch 2023 Gold angehen. So wie 2019, als man nach einem starken Turnier im entscheidenden Spiel Montenegro nur knapp unterlag. Der Gastgeber der letzten JPEE bleibt jedoch der große Favorit, auch wenn noch nicht feststeht, mit welcher Besetzung er in Malta antritt. „Bei ihnen läuft gerade auch die Finalserie, ich denke, es wird wie im letzten Jahr eine B-Mannschaft mit vielen jungen Spielern sein.“ Auch Malta ist mit dem 2,30 Meter großen Samuel Deguara nicht zu unterschätzen, genauso wie Zypern, wenn in den letzten Jahren auch etwas schwächer, das stets ein harter Konkurrent ist. 

Verletzungssorgen

Auch für Damen-Coach Mariusz Dziurdzia war die Zusammenstellung des JPEE-Kaders nicht selbstverständlich. Verletzungen von Leistungsträgerinnen bestimmten bereits die EM-Qualifikation im November und Februar. Dennoch kann er sich über die Rückkehr von Anne Simon, Julija Vujakovic und Jo Oly freuen, die nach dem Ende ihrer College-Saison zur Verfügung stehen und eine wichtige Verstärkung sein werden. Genauso wie Debütantin Amanda Cahill, denn auch diesmal kann er auf eine US-Amerikanerin zurückgreifen, die bereits länger in Luxemburg spielt. „Sie ist eine wichtige Verstärkung für die großen Positionen, eine der besten Profis der Liga und sehr engagiert. Sie hat sehr schnell ins Team gefunden“, so der FLBB-Coach. Und auch das Comeback von Magaly Meynadier bereitet dem Nationaltrainer große Freude, denn mit der erfahrensten Spielerin kehrt das „Herz der Mannschaft“ zurück, die mit ihrer stets positiven Einstellung für die Stimmung von großer Bedeutung ist. Auch ihre Erfahrung wird nicht zu unterschätzen sein, denn von 2019, als man Bronze gewann, sind gerade einmal drei Spielerinnen übrig geblieben. Die FLBB-Damen haben in den letzten Jahren bekanntlich einen einschneidenden Umbruch hinter sich. 

In Malta peilen die Damen jedoch klar das Finale an. Für Dziurdzia wird sich allerdings Montenegro in seiner ganz eigenen Liga bewegen. „In drei Wochen bestreiten sie die EM, können auf eine WNBA-Spielerin zurückgreifen. Wenn sie die JPEE als Vorbereitung nutzen und mit der kompletten Mannschaft antreten, sind sie ein anderes Kaliber.“ Die Hauptkonkurrenten sind demnach Malta und Zypern: „Auch wenn beide Teams ebenfalls mit starken Amis auflaufen werden, bin ich überzeugt, dass wir sie schlagen können, das Finale muss das Ziel sein.“


Basketball (24 Athleten)

Herren: Mihailo Andjelkovic, Malcolm Kreps, Ivan Delgado, Xavier-Robert François, Thomas Grün, Philippe Gutenkauf, Joé Kalmes, Ben Kovac, Alex Laurent, Clancy Rugg, Oliver Vujakovic, DJ Wilson
Damen: Charlie Bidinger, Amanda Cahill, Kyra Coulon, Ehis Etute, Mandy Geniets, Liz Irthum, Magaly Meynadier, Jo Oly, Anne Simon, Esmeralda Skrijelj, Julija Vujakovic, Cathrin Wolff
Betreuer: Ken Diederich, Laure Diederich, Mariusz Dziurdzia, Tessy Hetting, Pit Rodenbourg, Denis Toroman, Marcel Wilbert