Tageblatt: Letzte Saison sind Sie nicht von Verletzungen verschont geblieben. Wie sieht Ihre Bilanz aus?
Arthur Kluckers: Letztes Jahr gab es Höhen und Tiefen. Ich glaube, dass ich mich dennoch recht gut geschlagen habe. Bei einigen Rennen konnte ich mich vorne zeigen, was mir Selbstvertrauen gegeben hat für die anstehende Saison. Mein Blick ist jetzt resolut nach vorn gerichtet.
Wie lief die Vorbereitung?
Die Vorbereitung ist optimal verlaufen. Im Dezember war ich zum Lehrgang in Portugal. Zu Beginn dieses Jahres habe ich dann mit Kevin Geniets in der Gegend von Nizza trainiert. Wie vor jeder Saison weiß man nie genau, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht. Ich gehe jedenfalls mit Zuversicht in die neue Saison.
Wie kam es dazu, dass Sie zusammen mit Kevin Geniets trainieren?
Wir kennen uns seit langem. Bereits im vergangenen Jahr sind wir zusammen zu einem Lehrgang nach Tignes gefahren. Im Januar hat es wieder gut gepasst, da wir beide zur gleichen Zeit einen „Stage“ absolvieren wollten.
Kevin Geniets fährt bei Groupama-FDJ auf höchstem Niveau. Er kann Ihnen bestimmt einige Tipps geben …
Auf jeden Fall. So gibt er mir beispielsweise nützliche Hinweise, was das Training anbelangt. Wir tauschen uns aber auch über das Verhalten neben dem Radsport aus. Es gibt immer Kleinigkeiten, die man verbessern kann.
Am Donnerstag fahren Sie die ersten Rennkilometer bei der Tour of Antalya. Mit welchen Ansprüchen?
Es sind einige Pro-Konti-Mannschaften am Start. Dennoch brauche ich mich dort sicherlich nicht zu verstecken. Nach der flachen ersten Etappe folgen zwei Teilstrecken, wo man etwas unternehmen kann. Wenn man dort vorne mit dabei ist, ergibt sich automatisch ein gutes Gesamtergebnis. Vor zwei Jahren kam ich in der Endabrechnung auf Platz 22. Vorentscheidend ist die dritte Etappe mit Bergankunft in Termessos.
Wie jedes Jahr gab es Änderungen im Mannschaftsgefüge. Was ist Ihr erster Eindruck und welche Rolle nehmen Sie ein?
Ich habe ein gutes Gefühl. Ende November hatten wir unser erstes Teamtreffen, das sehr gut verlaufen ist. Alle sind hochmotiviert, das Beste aus dieser Saison herauszuholen. Die Stimmung, in einem Team ohne Egozentriker, passt ebenfalls. Meine Rolle hat sich über die vier Jahre entwickelt. Ich fühle mich weiterhin sehr wohl und denke, dass ich meinen Teil zu einer erfolgreichen Saison beitragen kann.
Welches sind Ihre persönlichen Ziele mit dem Team Leopard, aber auch mit der Nationalmannschaft?
In der ersten Saisonhälfte will ich mich sowohl bei der Tryptique des Monts & Châteaux, als auch bei den U23-Auflagen von Gent-Wevelgem und Lüttich-Bastogne-Lüttich beweisen. Nach der Friedensfahrt geht es bei der Tour du Val d’Aoste-Mont Blanc und der Tour de l‘Avenir in die Berge. Wichtig ist auch die Europameisterschaft. Es geht darum, über die gesamte Saison hinweg konstant gute Leistungen zu bringen. Das Hauptaugenmerk gilt jedoch den Frühjahrsklassikern und der Tour de l‘Avenir.
Wie sieht es mit der Flèche du Sud und der Luxemburg-Rundfahrt aus?
Bei der Flèche du Sud 2019 bin ich wegen meines Abiturs nicht gestartet. Danach musste die Rundfahrt zweimal abgesagt werden. Diesmal werde ich auf jeden Fall dabei sein. Die Tour de Luxembourg ist eines der Höhepunkte für unser Team. Gleich im Anschluss findet die Weltmeisterschaft in Australien statt. Mal abwarten, wie wir dies unter einen Hut bringen werden.
Spüren Sie einen gewissen Druck, den Sprung zu den Profis, im letzten Jahr bei den U23, unbedingt zu schaffen?
Es ist klar, dass ich nächstes Jahr bei den Großen mitspielen will. Mir geht es darum, an den Stellschrauben zu drehen, die ich in der Hand habe, um gute Leistungen zu bringen. Der Weg zu den Profis ist die logische Folge guter Ergebnisse.
Leopard Pro Cycling
Mannschaftsaufgebot: Benjamin Boos (D), Louis Coqueret (F), Colin Heiderscheid (L), Johannes Hodapp (D), Kevin Inkelaar (NL), Arthur Kluckers (L), Elias Maris (B), Jarno Mobach (HL), Cédric Pries (L), Tim Torn Teutenberg (D), Mats Wenzel (L), Justin Wolf (D),
Team-Manager: Markus Zingen (D)
Sportliche Leiter: Gregor Willwohl (D), Jan Brockhoff (D), Gaëton Pona (L)
Die ersten Rennen: 10.-13.02. Tour of Antalya (TUR/2.1), 01.03. Le Samyn (B/1.1), 05.03. Ster van Zwolle (NL/1.2), 06.03. Elfsteden Classic (NL/1.2), 13.03. Dorpenomloop Rucphen (NL/1.2), 17-20.03. Olympia‘s Tour (NL/2.2), 01-03.04. Triptyque des Monts & Châteaux (B/2.2U)
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