Die Gemeinde Differdingen hat am Sonntag die Wahlergebnisse noch vor der offiziellen Bestätigung durch das Innenministerium auf ihrer Webseite veröffentlicht. Diese wurden dann auch als Wegweiser genommen und so warteten die LSAP und die CSV nicht bis zur offiziellen Verkündung der Resultate, um sich zu ersten Sondierungsgesprächen zusammenzusetzen, sondern man traf sich bereits, als die Auszählungen noch nicht vollkommen abgeschlossen waren.
„Am Sonntag ging alles sehr schnell. Beide Parteien wollten erst mal die Resultate feiern, statt ausgiebig zu diskutieren“, sagt Tom Ulveling (CSV), der Erste Schöffe. Längere Diskussionen gab es deshalb am Montagabend. „Guy Altmeisch hat die meisten Stimmen erhalten und wird voraussichtlich Bürgermeister. Das stand nie zur Debatte“, so Ulveling weiter. Der 64-jährige Rentner und ehemalige Polizist Guy Altmeisch kam auf insgesamt auf 3.338 Stimmen. Die Sozialisten kommen nun auf sechs Sitze und sind zudem stärkste Kraft im Gemeinderat. Insgesamt kommen die Sozialisten auf 25,95 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Die CSV kommt auf fünf Sitze.
Neues Parkhaus
In den Sondierungsgesprächen ging es hauptsächlich um Probleme finanzieller Art. „Bevor wir ein Koalitionsabkommen unterschreiben, müssen wir uns erst über die Eckpunkte unterhalten und abwägen, was wir uns als Gemeinde zukünftig leisten können. Hier gilt es, Prioritäten zu setzen. Es bleibt zu klären, was wichtiger ist, wie zum Beispiel, ob wir eine neue Schule oder einen neuen Fußballplatz bauen“, erklärt Ulveling.
So wie es aussieht, wird allerdings erst mal ein Parkhaus in der Nähe des neuen Polizeikommissariats gebaut. Hier sollen 500 Parkplätze und Büros auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern entstehen. Wie das Tageblatt erfuhr, hat der aktuelle Schöffenrat von „déi gréng“ und CSV dieses Projekt noch vor den Wahlen abgesegnet. Jetzt muss es nur noch vom neuen Gemeinderat angenommen werden. Das dürfte allerdings nur noch Formsache sein, denn vor allem die Sozialisten hatten immer wieder die grün-schwarze Mehrheit wegen fehlender Parkmöglichkeiten in der Nähe des Stadtzentrums kritisiert. „Das Parkhaus kostet die Gemeinde gar nichts, sondern es bringt noch Geld in die Gemeindekassen. Es wird von einem privaten Investor gebaut und später auch betrieben“, so Ulveling. Dieses Projekt wird allerdings erst in drei bis vier Jahren fertig sein.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können