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EU-Statistik20,3 Prozent der jungen Menschen in Luxemburg sind armutsgefährdet

EU-Statistik / 20,3 Prozent der jungen Menschen in Luxemburg sind armutsgefährdet
 Symbolfoto: Freepik

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Immer mehr junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren sind in Luxemburg armutsgefährdet. Und 3 Prozent können sich zahlreiche Güter und Dienstleistungen, die für ein angemessenes Leben notwendig sind, nicht leisten. Das geht aus den neuesten Eurostat-Zahlen hervor.

Als armutsgefährdet gilt eine Person, die mit weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens in der Gesamtbevölkerung auskommen muss. Dies war laut Eurostat 2021 bei 18,1 Prozent der in Luxemburg lebenden Bevölkerung der Fall. Besonders betroffen ist die Gruppe der 15- bis 29-Jährigen: Hier beträgt die Armutsgefährdungsquote 20,3 Prozent.

Diese Entwicklung ist in der gesamten EU zu beobachten: Im Jahr 2021 waren EU-weit im Durchschnitt 20,1 Prozent der jungen Menschen armutsgefährdet – gegenüber 16,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die größte Diskrepanz gibt es laut Eurostat in Dänemark: 25,6 Prozent der 15- bis 29-Jährigen gegenüber 12,3 Prozent der Gesamtbevölkerung.

In acht EU-Ländern waren junge Menschen jedoch weniger stark von Armut bedroht als die Gesamtbevölkerung. Am deutlichsten waren die Unterschiede in Lettland (17 Prozent, verglichen mit 23,4 Prozent der Gesamtbevölkerung), Malta (11,3 Prozent gegenüber 16,9 Prozent), und Estland (15,7 Prozent gegenüber 20,6 Prozent).

Freizeit, Schuhe, Internetzugang usw.

Eurostat hat ebenfalls Zahlen zu der „severe material and social deprivation rate“ (SMSD) veröffentlicht. Dieser Indikator weist darauf hin, dass sich Menschen eine hohe Anzahl von Gütern und Dienstleistungen, die ein angemessenes Leben ermöglichen, nicht leisten können. Dazu gehört zum Beispiel ein Fahrzeug für den persönlichen Gebrauch. Dieser Anteil beträgt bei den 15- bis 29-Jährigen in Luxemburg 3 Prozent.

Im EU-Durchschnitt betrug dieser Wert EU-weit 6,1 Prozent bei den jungen Menschen. In der Gesamtbevölkerung sind laut Eurostat 6,3 Prozent betroffen.

Für die Berechnung dieser Quote untersuchen Statistiker 13 Aspekte, von denen sich sechs auf die Einzelperson und sieben auf den Haushalt beziehen. Kann eine Person mindestens sieben dieser 13 Güter und Dienstleistungen nicht bezahlen, fällt sie in diese Statistik.

Folgendes sollte sich jede Person in der EU für ein angemessenes Leben leisten können:

  • Internetzugang;
  • Ersetzen von abgenutzter Kleidung durch neue;
  • zwei Paar gut sitzende Schuhe, darunter ein Paar Allwetterschuhe;
  • die Möglichkeit, jede Woche einen kleinen Geldbetrag für sich selbst auszugeben;
  • regelmäßige Freizeitaktivitäten;
  • mindestens einmal im Monat mit Freunden oder der Familie essen oder etwas trinken gehen.

Auf die Haushaltsebene bezogen nennt Eurostat folgende Punkte:

  • die Fähigkeit, unerwartete Ausgaben zu tätigen;
  • die Fähigkeit, eine Woche Urlaub im Jahr fern von zu Hause zu bezahlen;
  • die Fähigkeit, mit Zahlungsrückständen konfrontiert zu werden, beispielsweise bei Mietzahlungen oder Stromrechnungen;
  • die Fähigkeit, sich jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Huhn, Fisch oder einem vegetarischen Äquivalent leisten zu können;
  • die Fähigkeit, die Wohnung angemessen zu unterhalten;
  • Zugang zu einem Auto oder Van für den persönlichen Gebrauch;
  • Ersatz von verschlissenen Möbeln.

Die höchste Anzahl der 15- bis 29-Jährigen, die gezwungen sind, auf mindestens sieben der 13 genannten Güter und Dienstleistungen zu verzichten, lebt in Rumänien (23,1 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bulgarien (18,7 Prozent) und Griechenland (14,2 Prozent). Bei insgesamt elf EU-Mitgliedstaaten lag dieser Wert bei unter 3 Prozent: Luxemburg, Polen, Schweden, Zypern, die Tschechische Republik, die Niederlande, Kroatien, Slowenien, Finnland, Österreich und Estland.

Grober J-P.
6. April 2023 - 9.41

"Auf die Haushaltsebene bezogen nennt Eurostat folgende Punkte:" Wenn das die Kriterien sind dann liegen wir weit über den 20%, nicht nur bei den Jungen.