Die Titelanwärter
F91 Düdelingen: Die zwei Fragen, die sich stellen, sind: Wie gut verdaut der F91 Düdelingen die Doppelbelastung aus Meisterschaft und Europapokal und wie schlagen die neuen Stürmer ein? Für den F91 kann es für die neue Saison nur ein Ziel geben: die Titelverteidigung
Swift Hesperingen: Auch für die Hesperinger kann es nur ein Ziel geben: endlich den Titel holen. Investor Flavio Becca pumpte vergangene Saison viel Geld in die Mannschaft – ohne Resultat. Beim Swift stellt sich nicht die Frage, ob die Qualität stimmt, um Meister zu werden, sondern ob die Spieler zu einer Einheit zusammenwachsen.
Die Europapokal-Kandidaten
FC Déifferdeng 03: Nach dem überraschenden zweiten Platz in der Saison 2021/22 wollen die Differdinger nachlegen. In den Europapokalspielen gegen Olimpija Ljubljana deutete sich bereits an, dass wieder mit dem Fusionsverein zu rechnen ist. Mit Torjäger Andreas Buch (Racing) ging nur ein Stammspieler von Bord. Er und seine 16 Tore werden jedoch nicht so einfach zu ersetzen sein. In der Breite ist D03 allerdings deutlich besser aufgestellt als vergangene Saison.
Racing FC Lëtzebuerg: Die Hauptstädter verfügen über einen sehr ausgeglichenen und erfahrenen Kader. In der Meisterschaft fehlte dem Racing aber bisher die nötige Konstanz. Der neue Trainer Fahrudin Kuduzovic, der Jeff Saibene ersetzt, soll diese mitbringen. Von der Qualität des Kaders her könnte der Racing sogar mit den zwei Spitzenmannschaften mithalten. Ein Europapokalplatz über die Meisterschaft muss deshalb das Ziel des Fusionsvereins sein.
Progrès Niederkorn: Auch der Progrès geht mit jeder Menge Ambitionen an den Start. Die Niederkorner mussten vor allem in der Abwehr zwei Stützen abgeben (Aldin Skenderovic und Lamine Ba). Insgesamt ist der Kader aber so aufgestellt, dass es für einen Europapokalplatz reichen müsste. Gespannt darf man sein, welche Rolle Stürmer Dave Turpel spielen kann, nachdem er wegen eines Autounfalls fast sportinvalide war.
UNA Strassen: Bei optimalem Saisonverlauf kann sich auch Strassen mit in den Kampf um die Europapokalplätze mit einschalten. Trainer Christian Lutz verfügt über eine eingespielte und extrem ausgeglichene Mannschaft. Zudem wurden mit Abwehrkante Tom Schnell (Hesperingen), Spielmacher Brian Moding (Rosport) und Mittelfeldspieler Maxime Loichot (ASM Belfort/F) drei potenzielle Stammspieler verpflichtet.
Das gesicherte Mittelfeld
Fola Esch: Der Aderlass bei der Fola war groß – zu groß, um nächste Saison noch eine Rolle spielen zu können. Die Mannschaft vom „Gaalgebierg“ verfügt weiterhin über eine Handvoll erfahrene Spieler, die die Mannschaft tragen können. Einige Schlüsselpositionen (wie z.B. die des Spielmachers) sind jedoch nur mangelhaft besetzt. Die Escher müssen kleinere Brötchen backen und einen Platz zwischen sechs und zehn anvisieren.
Jeunesse Esch: Nicht viel besser geht es der Jeunesse, nachdem die griechischen Investoren das Boot verlassen haben. Die Escher holten Trainer-Fuchs Henri Bossi, der es gewohnt ist, mit kleinem Budget maximalen Erfolg zu haben. Es verspricht auf jeden Fall wieder ein spannendes Derby zu geben zwischen der Jeunesse und der Fola. Allerdings wird es in dieser Saison auch für den Rekordmeister nur darum gehen, im gesicherten Mittelfeld zu landen.
Union Titus Petingen: Auch Petingen hat nicht mehr die finanziellen Mittelfeld wie vor zwei oder drei Jahren. Der Fusionsverein hat trotzdem eine schlagkräftige Truppe auf die Beine gestellt und kann weiterhin auf die Dienste von „Lebensversicherung“ Artur Abreu zählen. Der neue Trainer Yannick Kakoko will so weitermachen, wie er vergangenes Jahr aufgehört hat. In seinen zehn Spielen auf der Bank verlor Petingen nur zweimal.
FC Wiltz 71: Die Zeiten von Ibrahimovic und Osmanovic sind vorbei. Das charismatische und treffsichere Offensivduo hat sich endgültig aus Wiltz verabschiedet. Insgesamt gab es viele Wechsel im Kader der Öslinger. Neun Spieler kamen, elf gingen. Trainer David Vandenbroeck geht in seine erste komplette Saison. Es gibt also viele Fragezeichen, was die Leistungsfähigkeit der neu zusammengestellten Mannschaft angeht. In den Abstiegsstrudel sollten die Wiltzer trotzdem nicht geraten.
US Mondorf: In der Thermalstadt hat man wieder einen Kader zusammengestellt, der es dem Verein erlauben dürfte, keine Abstiegsängste zu haben. Nach vorne wird aber auch in dieser Saison nichts gehen. Was auffällt: Mondorf hat mit Sofiane Bekkouche, Marwane Benamra und Fatih Eren gleich drei Spieler geholt, die schon einmal für den Verein aufliefen.
Die Abstiegskandidaten
Victoria Rosport: Der Verein von der Sauer hat seine gesamte Offensivabteilung in einem Sommer verloren. Die Neuen müssen erst einmal beweisen, dass sie stark genug sind um Jordy Soladio und Co. zu ersetzen. Es wird eine schwere Saison für die Victoria und ihren neuen Trainer Martin Forkel.
US Hostert: Genau wie Rosport muss Hostert seinen Trainer und fast die gesamte Offensivabteilung ersetzen. Der neue Trainer Lars Schäfer spielte zwar mal für Hesperingen, hat aber keine Erfahrung als Coach in Luxemburg. Das kann zum Vorteil, aber auch zum Nachteil werden.
UN Käerjeng 97: Der letztjährige Meister der Ehrenpromotion kann auf eine eingespielte Mannschaft und eine gute Stimmung innerhalb des Teams zählen. Ob einige Leistungsträger der vergangenen Saison sich bereits im Herbst ihrer Karriere befinden, wird sich im Laufe der Saison zeigen. An Qualität mangelt es der Mannschaft nicht. Ein weiterer Pluspunkt ist der Trainer: Mit Marc Thomé konnte der Aufsteiger einen absoluten Kenner der nationalen Fußballszene an Land ziehen.
FC Monnerich: Wenn alles zusammenpasst, wird Aufsteiger FC Monnerich nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Qualität und Erfahrung auf höchstem nationalen Niveau hat die Mannschaft des neuen Trainers Dinis de Sousa nämlich. Fraglich ist jedoch, ob die Neuzugänge wieder ihr altes Level abrufen können, denn ein Großteil von ihnen stand bei anderen Vereinen auf dem Abstellgleis. Mit einigen Verpflichtungen ist der FC Monnerich ein Risiko eingehen.
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