Beim „Citi Journalistic Excellence Award“ werden Journalisten, die im Laufe des vergangenen Jahres eine herausragende Arbeit im Bereich Wirtschaft oder Finanzen geleistet haben, geehrt. Die eingereichten Artikel werden von einer unabhängigen Jury unter die Lupe genommen und bewertet.
Die Jury setzte sich dieses Jahr aus Julie Becker (Geschäftsführerin der Luxemburger Börse), Corinne Lamesch (Präsidentin des Investmentfondsverbands ALFI), Marc Fries (Vorstand des Pensionsfonds CNAP), Nicolas Mackel (Geschäftsführer von Luxembourg for Finance) und Carlo Thelen (Direktor der Handelskammer) zusammen.
Bei der Bewertung der Artikel berücksichtigte die Jury Kriterien wie die Originalität des Themas, den Stil, die Einführung neuer Ideen, die Relevanz der Analyse und die soziale Relevanz des Themas, die Verwendung von Recherchen und Interviews sowie die Schlussfolgerungen des Artikels.
Seriöser Journalismus war „noch nie wichtiger als heute“, unterstrich Nicolas Mackel im Rahmen der Preisverleihung. Gerade in den heutigen Zeiten, wo Menschen durch „falsche und richtige Nachrichten“ getrennt werden. „Wir sehen das jeden Tag in der Ukraine.“ Doch die Wahrheit „muss hochgehalten werden. Sie ist unsere beste Waffe in diesem Krieg.“ Es sei wichtig, dass Fakten analysiert und nicht nur Meinungen verbreitet werden.
„Noch nie wichtiger als heute“
Der Hauptgewinn ist ein zehntägiges Seminar an der School of Journalism der renommierten Columbia University in New York. Hier können sich dann rund 20 Journalisten, die alle in ihrem jeweiligen Land den Preis gewonnen haben, untereinander austauschen und voneinander lernen. Gesponsert wird der Preis von der US-Bank Citi, die in mehr als 100 Ländern aktiv ist. Der „Citi Journalistic Excellence Award“ wurde nun zum 15. Mal in Luxemburg verliehen. Weltweit gibt es die Initiative seit 39 Jahren.
Der diesjährige Gewinner ist Ricardo Rodrigues (Contacto/Luxemburger Wort) mit seiner Analyse über Schwierigkeiten in den globalen Lieferketten mit dem Titel: „Warum sich im Hamburger Hafen die Container stapeln“. Neben ihm waren noch Camille Frati für ihren Artikel „Business et droits humains, un couple indissociable à long terme“ und Audrey Somnard für ihren Artikel „Far West chez les brasseurs“ nominiert. Beide arbeiten im Lëtzebuerger Journal.
Sieger der letzten Ausgabe im Jahr 2020 war Jérémy Zabatta (Le Quotidien) mit einer Analyse über Airbnb in Luxemburg. In den Vorjahren hatten Andreas Adam (Luxemburger Wort, 2018), Jean-Michel Gaudron (Paperjam, 2017), Jean-Michel Lalieu (Paperjam, 2016), Christophe Langenbrink (Luxemburger Wort, 2015), Christian Muller (Tageblatt, 2014) und Marc Fassone (Le Jeudi, 2013) den Luxemburger „Citi Award“ erhalten.
Ob Ricardo Rodrigues nun nach New York darf, ist allerdings noch nicht entschieden. Zuerst muss er gegen die Gewinner der „Citi Journalistic Excellence Awards“ aus Belgien und den Niederlanden antreten. Nur der Sieger dieser Runde geht in die USA. Die beiden anderen werden das „Citi Innovation Lab“ in Tel Aviv, Israel, besuchen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können