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RadsportParis-Roubaix: Van Baarle rast im Staub zum Sieg

Radsport / Paris-Roubaix: Van Baarle rast im Staub zum Sieg
Dylan van Baarle feierte am Sonntag den bisher größten Erfolg seiner Karriere  Foto: Thomas Samson/AFP

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Der niederländische Radprofi Dylan van Baarle hat die 119. Auflage des Klassikers Paris-Roubaix gewonnen. Der 29-Jährige vom Team Ineos Grenadiers setzte sich am Ostersonntag nach ungemein fordernden 257,2 Kilometern, 54,8 davon auf dem berüchtigten Kopfsteinpflaster, souverän nach einer Solofahrt im Finale durch. Im Velodrom von Roubaix lag er nach 5:37:01 Stunden 1:47 Minuten vor dem Belgier Wout van Aert (Jumbo-Visma). Dritter wurde zeitgleich der Schweizer Stefan Küng (Groupama-FDJ).

So ganz siegessicher war sich Dylan van Baarle auch im Velodrom noch nicht. „Als ich dort ankam, ging ich auf Nummer sicher, dass ich auch wirklich alleine war“, sagte der Niederländer. „Es war ein ganz besonderer Moment. Ich wollte nicht zu früh feiern. Ich wusste, wie es ist, der Letzte im Velodrom zu sein, da ich letztes Jahr nach Ablauf der Karenzzeit angekommen war. Ich hatte Gänsehaut, es ist unbeschreiblich.“

Ungewöhnliche hohe Temperaturen von knapp 20 Grad, die staubigen Pavés sowie der beständige Rückenwind, der für die mit einem Schnitt von 45,79 km/h mit Abstand schnellste Roubaix-Auflage der Geschichte, aber auch viele Stürze sorgte, verlangten den Fahrern alles ab. Van Baarle war wie zahlreiche andere Profis von einem Defekt betroffen, setzte sich dann aber kurz vor dem letzten ganz schweren Kopfsteinpflaster-Sektor Carrefour de l’Arbre entscheidend ab.

Van Aert, der das Rennen als Zweiter beendete, war dennoch zufrieden. „Ich freue mich sehr, dass ich mit dem zweiten Platz belohnt wurde. Ich bin wirklich sehr zufrieden, damit hätte ich nicht gerechnet. Natürlich hatte ich eine freie Rolle, aber wir mussten erst abwarten, wie es im Rennen laufen würde. Aber es lief ganz gut und ich bin in der Anfangsphase vom Pech verschont geblieben. Im Wald von Arenberg hatte ich dann aber doch etwas Pech, ab da war es kompliziert. Aber die Beine waren besser als gedacht. Über Platz zwei bin ich alles andere als enttäuscht. Vor dem Rennen hätte ich das sofort unterschrieben.“

Der einzige Luxemburger am Start, Alex Kirsch (Trek-Segafredo), beendete das Rennen nicht. Kirsch stürzte, zog sich aber keine schlimmeren Verletzungen zu. 

2021 war das Rennen pandemiebedingt auf Oktober verschoben worden, 2020 ausgefallen. Der Italiener Sonny Colbrelli, der bei der Schlammschlacht im vergangenen Herbst im Sprint triumphiert hatte, fehlte, nachdem er im März bei Katalonien-Rundfahrt mit Herzproblemen kollabiert war. (SID)

Ergebnis

119. Paris – Roubaix, Eintagesrennen von Compiègne nach Roubaix (257,2 km):
1. Dylan van Baarle (Niederlande/Ineos Grenadiers) 5:37:00 Stunden, 2. Wout van Aert (Belgien/Jumbo-Visma), 3. Stefan Küng (Schweiz/Groupama-FDJ), 4. Tom Devriendt (Belgien/Intermarché-Wanty-Gobert), 5. Matej Mohoric (Slowenien/Bahrain Victorious) alle 1:47 Minuten zurück, 6. Adrien Petit (Frankreich/Intermarché-Wanty-Gobert), 7. Jasper Stuyven (Belgien/Trek-Segafredo), 8. Laurent Pichon (Frankreich/Team Arkea-Samsic) alle 2:27, 9. Mathieu van der Poel (Niederlande/Alpecin-Fenix) 2:34, 10. Yves Lampaert (Belgien/Quick-Step Alpha Vinyl) 2:59
DNF Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo)