Der eritreische Radprofi Biniam Girmay hat beim flämischen Halbklassiker Gent-Wevelgem für einen Überraschungssieg gesorgt. Der 21-Jährige vom Team Intermarché-Wanty-Gobert Materiaux gewann am Sonntag nach 248,8 km den Sprint einer Fluchtgruppe und bestätigte seine starken Auftritte im Frühjahr.
„Es ist unglaublich. Ich habe das nicht erwartet“, sagte Girmay, der als erster Afrikaner bei Gent-Wevelgem siegte. Girmay setzte sich vor dem Franzosen Christophe Laporte (Jumbo-Visma) und Dries Van Gestel aus Belgien (TotalEnergies) durch.
„Wir hatten meinen Einsatzplan erst letzten Freitag geändert. Ich habe ja schon ein paar ganz gute Ergebnisse eingefahren, aber so ein Rennen zu gewinnen, ist wirklich unglaublich“, erklärte Girmay. „Ich fühle mich derzeit sehr stark. Ich hatte zwar ein paar gute Jungs um mich herum, deshalb habe ich nicht so viel erwartet. Als ich aber auf der Zielgeraden an letzter Stelle lag, hatte ich viel Selbstvertrauen, vor allem auf den letzten 250 Metern“, sagte der Zweite der U23-WM 2021.
Zuvor hatte der belgische Topfavorit und Vorjahressieger Wout van Aert (Jumbo-Visma) das Finale mit einer Attacke bei der letzten Überquerung des Kemmelbergs rund 35 km vor dem Ziel eingeläutet. Die Spitzengruppe zerfiel in mehrere Teile, fand auf dem dann weitgehend flachen Kurs ins Ziel aber schnell wieder zusammen.
Ein weiterer Angriff eines Quartetts um Girmay war erfolgreich. Dieser initiierte den Sprint früh und ließ sich von seinen drei Rivalen vor dem Zielstrich nicht mehr einholen. Mit Alex Kirsch (Trek-Segafredo) und Kevin Geniets (Groupama-FDJ) waren auch zwei Luxemburger am Start. Das Duo war noch im vordersten Feld, als sich die vier Ausreißer etwa 25 Kilometer vor dem Ziel vom Feld lösten. Am Ende fuhr Kirsch als 40. mit 17 Sekunden Rückstand über die Ziellinie, Geniets wurde mit 1:49 Minute Rückstand 65.
Das Rennen der Damen, das über 159 km von Ypres nach Wevelgem führte, gewann die italienische Weltmeisterin Elisa Balsamo (Trek-Segafredo). Sie setzte sich im Sprint vor der Niederländerin Marianna Vos (Jumbo-Visma) und Maria Giulia Confalonieri (Ceratizit-WNT Pro Cycling) durch. Christine Majerus (SD Worx), die einzige Luxemburgerin am Start, verrichtete viel Arbeit für ihre Teamkolleginnen. Am Ende des Rennens fuhr sie den Sprint für Lotte Kopecky, die Vierte wurde, an. Majerus fuhr in der gleichen Gruppe wie die Siegerin über die Ziellinie und wurde 35.
Ergebnis
Radsport, 84. Gent-Wevelgem, Eintagesrennen in Belgien von Gent nach Wevelgem (249 km):
1. Biniam Girmay (Eritrea/Intermarché-Wanty-Gobert) 5:37:57 Stunden, 2. Christophe Laporte (Frankreich/Jumbo-Visma), 3. Dries Van Gestel (TotalEnergies), 4. Jasper Stuyven (beide Belgien/Trek-Segafredo, 5. Sören Kragh Andersen (DSM) alle gleiche Zeit, 6. Tim Merlier (Belgien/Alpecin-Fenix) 0:08, 7. Mads Pedersen (Dänemark/Trek-Segafredo), 8. Ivan Garcia Cortina (Spanien/Movistar), 9. Matej Mohoric (Slowenien/Bahrain Victorious), 10. Arnaud Damare (Frankreich/Groupama-FDJ) alle gleiche Zeit, … 40. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo) 0:17, … 65. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 1:49
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