„Es war gerade Karnevalszeit“, so Jacques Santer in einem früheren Gespräch mit dem Tageblatt. Am Freitagabend (19.2.1982) war der damalige Finanz- und Sozialminister gerade dabei, zu einem Konzert ins Theater zu gehen, als ihn der damalige Schatzmeister Yves Mersch anrief. „Er war am späten Nachmittag informiert worden, dass sich das ,Comité monétaire‘ am Samstag treffen werde, um über eine Abwertung des belgisch-luxemburgischen Franken zu verhandeln“, so Santer. Belgien hatte eine Absenkung des Wertes um 13 Prozent beantragt.
„Es war ein totaler Schock“, so der damalige Minister weiter. „Es gab keine Absprache mit Luxemburg. (…) Und das, obwohl Belgien laut den Verträgen der UEBL (,Union économique belgo-luxembourgeoise‘) dazu verpflichtet gewesen wäre.“ Verhandelt wurden solche Fragen immer an Wochenenden. „Vor zwei Uhr morgens musste eine Entscheidung da sein – dann öffnet die Börse in Hongkong.“
„Das Konzert musste ich fallenlassen“, erzählte Santer weiter. „Stattdessen ging ich zu Premierminister Pierre Werner, der nahe dem Theater wohnte.“ In dem Gebäude befindet sich heute die Botschaft der Tschechischen Republik. „Mobiltelefone gab es damals ja noch keine. Ich klingelte, und er war zu Hause.“ Auch der Luxemburger Premierminister war nicht über die belgischen Pläne informiert. „Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen“, erinnerte sich Jacques Santer in dem früheren Gespräch weiter. „Pierre Werner nahm gleich das Telefon in die Hand und rief den belgischen Premierminister Wilfried Martens an. „Er hat ihn heftigst beschimpft – als Vertragsbrecher und als Lügner.“
„Er hat ihn heftigst beschimpft“
„Pierre Werner war wirklich wütend“, erinnert sich auch Colette Flesch an den betreffenden Freitagabend. Eigentlich wollte die damalige Wirtschafts- und stellvertretende Premierministerin den Abend bei der Veranstaltung der „Wahl zum Sportler des Jahres“ verbringen, „doch sollte ich sofort zu Pierre Werner kommen“, wie sie vor kurzem gegenüber dem Tageblatt erzählte. „Pierre Werner war bleich im Gesicht. (…) Wir waren entsetzt.“
Die Wut rührte jedoch nicht nur daher, dass Luxemburg laut den Verträgen hätte informiert werden müssen. Besonders beleidigt war die Luxemburger Seite, da sie in den Vortagen zudem konsequent von Belgien belogen worden war. „Noch am Tag vor der Abwertung war Cecil de Strycker, der Gouverneur der Belgischen Zentralbank, zu Gast in Luxemburg“, erinnerte sich Santer. „In einer Pressekonferenz hatte er öffentlich gesagt: Eine Abwertung kommt nicht infrage. Die Regierung muss die Situation regeln.“
Zudem hatte Luxemburgs Premierminister Pierre Werner, aufgrund von Gerüchten über eine kommende Abwertung, mit dem belgischen Wirtschaftsminister Mark Eyskens telefoniert. „Er wollte wissen, was los ist“, so Santer. „Als Antwort erhielt er: Eine Abwertung kommt überhaupt nicht infrage.“
Den Grund, warum die Belgier Luxemburg nicht informiert hatten, hat Jacques Santer später aus einer Biografie des damaligen belgischen Premierministers erfahren: Hätten die Belgier Luxemburg im Vorfeld gefragt, so die Überlegung, dann hätten die Luxemburger ein Veto eingelegt. „Und da hatten sie wohl nicht unrecht“, so der spätere EU-Kommissionspräsident.
Am Tag danach, am Samstag, wurde zu Verhandlungszwecken ein Treffen zwischen der belgischen und der Luxemburger Regierung in Brüssel organisiert. „Es herrschte eine eiskalte Stimmung“, erinnerte sich die damalige Wirtschaftsministerin an das Treffen.
Doch verärgert waren nicht nur die Vertreter des Großherzogtums: In dem Treffen erfuhren die Luxemburger, dass die belgische Regierung nicht einmal die eigene Zentralbank in die Entscheidung eingebunden hatte, so Colette Flesch. „Und die waren genauso wütend wie wir.“ Das Treffen sei das erste Mal nach Bekanntwerden der Entscheidung gewesen, dass Belgiens Regierung und Zentralbank miteinander redeten. Und die Vertreter Luxemburgs „waren bei dem Streit mit dabei. (…) So groß war die politische Krise für Belgien damals“, fügte sie hinzu.
Für das Königreich war es wirtschaftlich eine sehr schwierige Zeit. Die Wirtschaft lief nicht rund. Die Stahlkrise lähmte alles. Das Land war mit rund 120 Prozent des BIP überaus hoch verschuldet.
Die Stahlkrise lähmte alles
Auch für Luxemburg war es kein gutes Jahr. Die für das Land so wichtige Stahlindustrie war in der Krise. Die Produktion brach stark ein. Die gesamte Branche war dabei, restrukturiert zu werden. Über die „Division anti-crise“ (DAC) zahlte der Luxemburger Staat damals die Gehälter der „überschüssigen Arbeitskräfte“ aus dem Stahlsektor.
Im Rahmen der anschließenden Verhandlungen im Ministerrat „hatte Belgien dann sogar gedroht, ganz aus dem Währungssystem auszusteigen“, erinnerte sich Jacques Santer weiter. „Ich erklärte aber, dass Luxemburg drinbleiben werde. Nachdem EU-Kommissar François-Xavier Ortoli Luxemburg Unterstützung zugesichert hatte, um eigenständig im System zu bleiben, gab Belgien die Drohung auf.“
Am Wochenende informierte Pierre Werner die Sozialpartner. „Sonntags wurde im Staatsministerium laut diskutiert“, so Santer. „Machen wir mit? Benutzen wir unser Veto? (Dies hätte das Ende des gemeinsamen Frankens bedeutet.) Wie verkraftet unsere Wirtschaft die teureren Importe?“ Ein Ende des gemeinsamen Frankens hätte die Suche nach einem neuen Partner mit sich gebracht – und das wiederum neue Schwierigkeiten.
Es ging um viel mehr als nur um die Ehre, erklärte ein ehemaliger Banker gegenüber dem Tageblatt. „Für den Finanzplatz Luxemburg stand viel auf dem Spiel.“ Eine Scheidung hätte große Probleme für die Luxemburger Banken nach sich gezogen. Immerhin hatten viele belgische Zahnärzte damals ihre belgischen Franken bei Luxemburger Banken angelegt. Diese Gelder hätten im Fall einer Trennung als Luxemburger Franken gegolten. Gleichzeitig hatten die Luxemburger Banken viele Franken in belgische Staatsschulden investiert. Und diese wären im Fall einer Scheidung weniger wert gewesen.
Aus 13 wurden 8,5 Prozent
Am Ende des Verhandlungswochenendes hatte man sich auf einen Kompromiss geeinigt: Der belgisch-luxemburgische Franken wurde um 8,5 Prozent abgewertet. Luxemburg blieb in der gemeinsamen Währung. „Wegen der deutlichen Verkleinerung der Absenkung haben wir dann doch zugestimmt“, so die damalige Wirtschaftsministerin. „Eine zweistellige Abwertung hätte Pierre Werner niemals akzeptiert.“ Das wäre völlig unannehmbar gewesen, so Colette Flesch. „Vor allem wegen der teurer werdenden Importe.“ Das hätte das Land kaputtmachen können.
„Vor dem Zweiten Weltkrieg hatten wir schlechte Erfahrungen mit unterschiedlichen Kursen für den belgischen und den Luxemburger Franken gemacht“, erklärte Santer die Hintergründe der Entscheidung weiter. „Zudem hatte Luxemburg seit dem Zweiten Weltkrieg insgesamt viel von der UEBL profitiert.“ „Besser als eine Scheidung ist eine Neugewichtung der Hochzeit“, soll Pierre Werner damals gesagt haben.
Das Vertrauen in den Partner hatte jedoch gelitten. Luxemburg begann, die Fundamente für eine eigenständige Währung zu legen. Ein Jahr nach der Abwertung wurde das IML („Institut monétaire luxembourgeois“) gegründet. Aus diesem ist, kurz vor der Gründung des Euro, die Luxemburger Zentralbank geworden.
Das war aber nicht alles. Im Geheimen wurden eine neue Serie von (geheimen) Luxemburger Geldscheinen gedruckt und eingelagert (siehe Kasten). „Das haben wir als Vorbereitung auf eine neue Krise getan“, so Santer. Im Zweifelsfall hätte Luxemburg so über Nacht die Möglichkeit gehabt, eine neue eigene Währung einzuführen, wie Jean-Claude Juncker vor Jahren in einer Konferenz erzählte. In den folgenden Jahren kam es jedoch zu keinem Streit mit Belgien mehr. Und als der Euro eingeführt wurde, „war die Vorsichtsmaßnahme hinfällig“. Die geheimen Geldscheine wurden zerstört.
Auch weiterhin ein sehr schwieriges Jahr
Auch kurzfristig blieb die Entscheidung nicht ohne Folgen. „Noch in der Nacht auf Montag machte die Regierung Gebrauch von einem Gesetz, das es heute nicht mehr gibt“, erinnerte sich Santer weiter: Die sogenannte „loi habilitante“ erlaubte der Regierung, Entscheidungen ohne das Parlament zu treffen. „Ab Montag haben wir alle Preise blockieren lassen. (…) Das haben wir kontrolliert. Damals gab es noch ein ,Office des prix‘. Alle Preise, von Brot bis hin zu den Mieten, wurden blockiert. Die Ministergehälter wurden um zehn Prozent gekürzt.“ Später wurden zudem die Umsatzsteuer und einige weitere Steuern, etwa auf Butter, erhöht. „Es waren wirklich dramatische Maßnahmen“, so der damalige Minister weiter. „Wir mussten das Land wieder in Ordnung bringen.“
Während der Woche folgte eine Debatte im Parlament. „Wir haben mit allen Oppositionsparteien geredet, und sie waren auch bereit, mit Belgien weiterzumachen.“ Die Gewerkschaften hingegen waren mit einer Reihe der Folgemaßnahmen im sozialen Bereich nicht einverstanden. So etwa mit der Modulierung des Indexes, die im März gestimmt wurde. Sie gingen zu Tausenden auf die Straßen. Es war eine der größten Demonstrationen in der Luxemburger Geschichte. „Es war eine schwere Zeit, daran kann ich mich gut erinnern“, so Jacques Santer. „Aber es hat funktioniert. Und die Maßnahmen wurden dann wieder gelockert.“
Auch in Belgien ging es danach wieder aufwärts. „Sie haben wieder eine orthodoxe Finanz- und Haushaltspolitik betrieben.“ Auch die Verschuldung ging wieder zurück. Für Belgien war 1982 das Paradebeispiel einer erfolgreichen Sanierung des Landes durch eine Abwertung der Währung. In Luxemburg hingegen ist die Abwertung als „Trauma in der Bevölkerung“ hängengeblieben. Doch zumindest die Wettbewerbsfähigkeit der Luxemburger Exporte war durch den billigeren Franken für viele Jahre gestärkt.
Die Geschichte des „Lëtzebuerger Frang“
Die Geschichte des Luxemburger Frankens ist eng verknüpft mit der politischen und wirtschaftlichen Geschichte des Landes. So zirkulierten vom 19. bis ins 20. Jahrhundert im Großherzogtum gleich mehrere Währungen – Schicksal eines kleinen Landes mit einer offenen Wirtschaft.
Als im Jahr 1803 in Frankreich der „Franc germinal“ eingeführt wurde, wurde dieser auch offizielles Zahlungsmittel in Luxemburg. Immerhin war das Land damals als „Département des forêts“ ein Teil Frankreichs. Mit dem Beginn der Union zwischen Luxemburg und den Niederlanden (1815) wurde der Gulden zur offiziellen Landeswährung. Der 1803 eingeführte Franc wurde aber weithin akzeptiert und blieb gesetzliches Zahlungsmittel bis 1825.
Mit der Unabhängigkeit des Großherzogtums im Jahr 1839 und dem damit verbundenen Beitritt zum Deutschen Zollverein im Jahr 1842 wurde der preußische Taler zur wichtigsten Währung in Luxemburg. Der 1932 gegründete belgische Franken hatte sich jedoch bereits, laut der Webseite der Luxemburgischen Zentralbank, zur am liebsten verwendeten Rechnungseinheit im Großherzogtum gemausert.
Ein paar Jahre später wurden in Luxemburg zwei Emissionshäuser gegründet. Sie hatten das Privileg, Banknoten in mehreren Währungen auszugeben: Franken, Gulden, preußische und rheinische Taler. Das war damals in dem Gebiet des Zollvereins nicht ungewöhnlich. Es handelte sich um die 1856 gegründete „Banque internationale à Luxembourg“ (BIL) sowie die 1873 gegründete „Banque nationale du Grand-Duché de Luxembourg“. Diese Geldscheine waren gesetzliches Zahlungsmittel in den öffentlichen Verwaltungen des Großherzogtums.
Erstmals im Jahr 1918
Acht Jahre später stellte die „Banque nationale“ jedoch aufgrund von operativen und organisatorischen Mängeln ihre Tätigkeit ein, ist auf der Webseite der Luxemburger Zentralbank nachzulesen. Der erste Versuch, eine wahrhafte Luxemburger Zentralbank aufzubauen, war gescheitert.
Während des Ersten Weltkriegs ersetzte der belgische Franken allmählich die deutsche Währung, zumal Luxemburg im Dezember 1918 den Zollverein verließ. Die luxemburgische Regierung begann vorübergehend, Papiergeld auszugeben, und zertifizierte mit einem Gesetz von 1914 Banknoten der BIL als gesetzliches Zahlungsmittel. Im Jahr 1918 wurde in einem großherzoglichen Dekret erstmals der Begriff „Luxemburger Franken“ verwendet, ist auf der Webseite der Zentralbank nachzulesen.
Ein paar Jahre später, 1921, unterzeichneten Luxemburg und Belgien ein Abkommen zur Gründung einer Wirtschaftsunion (UEBL) mit geplanter Währungsunion. Dieser Schritt folgte dann 1929, als die Parität (1 BEF = 1 LUF) zwischen dem luxemburgischen und dem belgischen Franken in einem Gesetz festgeschrieben wurde. Belgische Münzen und Banknoten wurden so nach und nach zum gesetzlichen Zahlungsmittel in Luxemburg.
Es sollte jedoch nicht lange dauern (1935), bis Belgien entschied, den Franken abzuwerten. Luxemburg machte nicht mit und der Wechselkurs zwischen dem luxemburgischen und dem belgischen Franken wurde auf 1,25 belgische Franken festgelegt.
Während der deutschen Besatzung wurden die luxemburgischen Geldscheine in Hochöfen der Stahlindustrie verbrannt und durch die Reichsmark ersetzt. Nach dem Krieg wurden diese Scheine wieder eingesammelt und durch neue, in den USA gedruckte „Luxemburger Franken“ ersetzt. Die eingesammelten Reichsmark wurden jahrzehntelang gelagert, in der Hoffnung auf Entschädigungszahlungen aus Deutschland, und dann vernichtet.
Die Wiederherstellung der Eins-zu-eins-Parität erfolgte erst nach der Befreiung Ende des Jahres 1944. Damals trat der Franken in das Bretton-Woods-System ein. Der Wechselkurs für einen US-Dollar wurde auf 43,77 Franken festgelegt. Fünf Jahre später, nach der Abwertung des britischen Pfunds, wurde der Preis eines US-Dollars auf 50 Franken fixiert. In den Folgejahren blieb es ruhig um den Kurs des belgischen Frankens. Erst 1982 wurde er wieder abgewertet (siehe nebenstehenden Artikel).
Luxemburg, das über die nicht abgesprochene Abwertung des BEF richtig verärgert war, suchte nach Alternativen. Dass Europa bereits begonnen hatte, am Fundament einer eigenen Währungsunion zu arbeiten, passte dem Großherzogtum. Im Jahr 1983 wurde ein eigenes nationales Währungsinstitut, das „Institut monétaire luxembourgeois“ (IML), gegründet. Das IML war zwar mit der Ausgabe von Banknoten und der Aufsicht über den Finanzsektor betraut, war aber noch keine vollständige Zentralbank. Diesen Status als „Banque centrale du Luxembourg“ bekam sie dann am 1. Juni 1998, am gleichen Tag, als die Europäische Zentralbank (EZB) gegründet wurde.
Nur wenige Monate später, am 31. Dezember 1998, wurde der Wechselkurs auf 40,3399 Franken für einen Euro festgelegt. Verändert wurde er seitdem nicht. Am 1. Januar 1999 führten elf EU-Mitgliedstaaten den Euro als schriftliches Geld ein. Die Einführung der Euro-Banknoten und -Münzen erfolgte am 1. Januar 2002. Der Luxemburger Franken war Geschichte.
Geheime „Lëtzebuerger“ Franken
Die Luxemburger Regierung hat nach dem Zweiten Weltkrieg mehrmals geheime Franken-Geldscheine drucken lassen, allerdings sind sie nie in Umlauf gekommen.
Beim ersten Mal waren die Banknoten als Verteidigungsmaßnahme für den Fall eines Wirtschaftskrieges gedacht. Das war im Jahr 1962. Der Kalte Krieg befand sich auf seinem Höhepunkt. Die NATO-Staaten bereiteten sich auf einen Wirtschafts- und Finanzkrieg vor. Sie befürchteten, die Staaten des Warschauer Paktes könnten die westlichen Länder mit gewaltigen Mengen an gefälschten Geldscheinen überschwemmen. Das Vertrauen in die Währung – und in die gesamte Wirtschaft – könnte dann einbrechen.
Um für solche Angriffe gewappnet zu sein, legten sich die westlichen Länder, ganz diskret, Reservebanknoten zu. Das Ziel: Im Fall der Fälle müssen alle alten Scheine schnell gegen neue ausgetauscht werden. Der Bunker, in dem die deutschen Reserve-Geldscheine eingelagert waren, ist heute als Museum in Cochem an der Mosel zu besichtigen.
Die Luxemburger Serie der „Reservebanknoten“ von 1962 wurde im Munitionslager der Luxemburger Armee gelagert. Zwei Geldscheine wurden damals hergestellt: einer von 500 und einer von 1.000 Luxemburger Franken. Auf beiden ist Großherzogin Charlotte abgebildet. Vernichtet wurden diese Scheine nach 39 Jahren Einsatzbereitschaft im Jahr 2001.
Im Munitionslager der Armee gelagert
Eine zweite Serie von geheimen Geldnoten entstand 1982, als Reaktion auf die unilaterale Abwertung des belgischen Frankens. Für den Fall einer Wiederholung durch Belgien bereitete die Regierung im Geheimen eine eigene Währung vor.
Die Geldscheine wurden gedruckt. Es waren Banknoten mit den Nennwerten von 20, 500 und 1.000 Luxemburger Franken. Für den geheimen 20-Franken-Schein wurde der offizielle 20-Franken-Schein mit Großherzog Jean aus dem Jahr 1966 benutzt. Für die beiden anderen geheimen Scheine wurden die NATO-Geldscheine verwendet. Jedoch erhielten alle drei eine neue Farbe.
Zur Geheimhaltung wurden die Banknoten wieder in den Kellern des Munitionslagers der Armee gelagert. Den Soldaten, die die Kisten bewachten, wurde erzählt, „in den Kisten lägen Chemikalien, die impotent machen“, wie ein späterer Schatzmeister gegenüber dem Tageblatt erzählte. Auch diese Geldscheine wurden 2001 vernichtet. Die Sicherheitsbedrohung und auch die Schwierigkeiten mit Belgien gab es nicht mehr. Zudem sei es auf Dauer zu kostspielig, die Banknoten bewachen zu lassen. Der Euro war bereits Rechnungseinheit.
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