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Tour de LuxembourgNeuer Platzhirsch(i)! – Schweizer siegt und übernimmt Führung im Klassement

Tour de Luxembourg / Neuer Platzhirsch(i)! – Schweizer siegt und übernimmt Führung im Klassement
Marc Hirschi feierte am Mittwoch seinen ersten Sieg im Trikot von UAE Foto: Anouk Flesch/Tageblatt

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Marc Hirschi hat am Mittwoch die Königsetappe der Skoda Tour de Luxembourg gewonnen. Für den Schweizer war es nicht nur der erste Sieg im Trikot seines Arbeitgebers UAE-Team Emirates – der 23-Jährige übernimmt gleichzeitig das Gelbe Trikot vom gleichaltrigen João Almeida (POR/Deceuninck-Quick-Step), der das Ziel in Eschdorf als Zweiter erreichte. Bestklassierter Luxemburger war Arthur Kluckers (Leopard Pro Cycling) als 32. auf 5:41.

Ein Quartett bestehend aus Adam De Vos (CAN/Rally Cycling), Sebastian Schönberger (AUT/B&B Hotels p/b KTM), Kamil Gradek (POL/Vini Zabù) und Kenny Molly (Bingoal Pauwels SaucesWB) hatte sich im ersten Renndrittel, unter strömendem Regen, vom Hauptfeld abgesetzt. Letztgenannter sammelte fleißig Punkte und verteidigte seine Führung in der Bergwertung. Rund 36 km vor dem Ziel wurde der Teamkollege von Tom und Luc Wirtgen, zusammen mit De Vos, vom Hauptfeld eingeholt. Schönberger und Gradek wurden sechs Kilometer später gestellt, nachdem die Topteams das Tempo auf dem Schlussparcours noch einmal verschärft hatten.

Beim Zwischensprint, eingangs der letzten Runde, sicherte sich João Almeida drei Bonussekunden, dicht gefolgt von Nairo Quintana (COL/Arkéa Samsic) und Marc Hirschi. Sechs Kilometer später war es dann Anthony Turgis (Team TotalEnergies), der alles auf eine Karte setzte. Am Fuße des finalen Anstiegs mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,4% rauschten die Favoriten auf den Gesamtsieg am Franzosen vorbei. Die vorentscheidende Attacke setzte Marc Hirschi in der steilsten Passage der letzten von insgesamt sieben Bergwertungen. Dahinter versuchte David Gaudu (F/Groupama-FDJ) den Schweizer einzuholen, allerdings vergeblich: „Ich habe alles versucht und es hat nicht viel gefehlt, um zu ihm aufzuschließen. Deshalb kann ich mir keine Vorwürfe machen. Hirschi war am Ende ganz einfach der Stärkere“, so der Gesamtelfte der diesjährigen Tour de France, der den Zielstrich als Dritter, gleich hinter João Almeida, überquerte und diesen Rang jetzt auch in der Zwischenwertung einnimmt.

Formolos perfekte Vorarbeit

Der Gewinner der ersten Etappe hatte im Ziel einen Rückstand von acht Sekunden auf Hirschi und verpasste die Verteidigung des Leadertrikots um vier Sekunden. Für den weiteren Verlauf des Rennens gab sich der Portugiese dennoch zuversichtlich: „Bereits vor dem Rennen war mir klar, dass Hirschi zu den Favoriten zählen würde. Unser Team hat heute sehr gute Arbeit verrichtet. Für uns ist noch nichts verloren“, erklärte der portugiesische Landesmeister im Zeitfahren, dessen Blick bereits auf den Kampf gegen die Uhr am Freitag in Düdelingen gerichtet ist.

Hocherfreut war Hirschi nach seinem ersten Erfolg in diesem Jahr: „Es ist toll, endlich wieder zu siegen. Ich hoffe, zur WM in Topform zu sein. Im Zielanstieg hat Davide (Formolo) das Tempo angezogen. Dadurch ist eine Lücke entstanden und ich habe davon profitiert, um meine Attacke einzuleiten. Danach bin ich „à bloc“ bis ins Ziel gefahren. Es wird sehr schwierig werden, das Gelbe Trikot gegen Almeida zu verteidigen, da er ein sehr starker Zeitfahrer ist“, so der Schweizer, der in der Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt hat, dass ihm die Strecken in Luxemburg entgegenkommen. „Die kurzen und steilen Anstiege hier liegen mir einfach extrem gut. Mein Ziel war der Etappensieg, dass ich gleichzeitig die Führung übernehmen kann, ist um so schöner“, so Hirschi, der bereits 2015 mit seinem Sieg beim Grand Prix Patton (2.Ncup) – in derselben Region des Landes – auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Stärkster Luxemburger war Arthur Kluckers, der den Anschluss erst in der letzten Schleife rund um Eschdorf verloren hatte und sich in der Gesamtwertung auf Platz 33, 6:48 Minuten hinter Hirschi, verbessern konnte.

Im Überblick

2. Etappe Steinfort – Eschdorf (186,1 km):
1. Marc Hirschi (CH/UAE) in 4:45:12, 2. João Almeida (POR/Deceuninck-Quick Step), 3. David Gaudu (F/Groupama-FDJ), 4. Davide Formolo (I/UAE), 5. David De La Cruz (ESP/UAE), 6. Thibaut Pinot (F/Groupama-FDJ) alle auf 0:08, 7. Pierre Latour (F/TotalEnergies), 8. Sébastien Reichenbach (SUI/Groupama-FDJ), 9. Nairo Quintana (COL/Arkéa Samsic), 10. Clément Champoussin (Ag2r Citroën) alle auf 0:20 … 32. Arthur Kluckers (LUX/Leopard Pro Cycling) +5:41 … 60. Luc Wirtgen (LUX/Bingoal Pauwels Sauces WB) +13:02, … 88. Cédric Pries (LUX/Leopard Pro Cycling), 89. Tom Wirtgen (LUX/Bingoal Pauwels Sauces WB), … 92. Bob Jungels (LUX/Ag2r Citroën), … 100. Ben Gastauer (LUX/Ag2r-Citroën), …, 101. Alex Kirsch (LUX/Trek-Segafredo) alle +13:18

Gesamtwertung nach 2 von 5 Etappen:
1. Hirschi in 8:01:06, 2. Almeida +0:04, 3. Gaudu +0:19, 4. Thibaut Pinot +0:23, 5. David De La Cruz (ESP/UAE) +0:23, 6. Davide Formolo (I/UAE), 7. Quintana +0:33, 8. Clément Champoussin (F/Ag2r Citroen) +0:35, 9. Bauke Mollema (NL/Trek-Segafredo) +0:35, 10. Jesus Herrada (ESP/Cofidis) +0:35, … 33. Kluckers +6:48, … 48. L. Wirtgen +13:17, … 65. T. Wirtgen +15:50, … 88. Jungels, 89. Kirsch, beide +19:49, … 97. Gastauer 23:49

Bergwertung:
1. Kenny Molly (BEL/Bingoal Pauwels Sauces WB/29 Punkte)
Punktewertung:
1. João Almeida (POR/Deceuninck-Quick Step/36 Punkte)
Bester Nachwuchsfahrer:
1. Marc Hirschi (CH/UAE) in 8:01:06
Bestes Team:
1. UAE-Team Emirates in 24:04:19