Christian Swietlik zeigte sich sehr überrascht über den Ausgang des Damenrennens. Dass ein Team wie die Niederlande eine Fahrerin vorne an der Spitze vergisst und so olympisches Gold verspielt, kann er nicht nachvollziehen. „Dafür fehlt mir das Verständnis. Wenn eine Einzelfahrerin wie Christine mal etwas vom Renngeschehen verpasst, ist das normal. Aber gleich ein ganzes Team, das darf nicht passieren.“
Für seine Einzelfahrerin hat der Coach dann aber nur lobende Worte übrig. „Sie ist ein fast perfektes Rennen gefahren.“ Lediglich die letzte Verpflegungsstelle, die sie verpasst habe, sei unglücklich gewesen. „Es war gerade eine rennentscheidende Situation und deswegen hat sie die Verpflegung weggelassen. Renntaktisch war es eine gute Überlegung, aber aufgrund der extremen Bedingungen hätte sie noch eine Flasche gebrauchen können.“ Majerus habe das Rennen aber sehr gut verwaltet. Sie habe sich stets zum richtigen Zeitpunkt zurückfallen lassen, um sich abzukühlen und zu verpflegen. „Das war eine sehr starke Leistung von ihr.“
Hohe Qualität
Was das Rennen der Männer angeht, hatte Siwetlik ebenfalls Lob für seine beiden Schützlinge übrig. Kevin Geniets habe mit seinem 37. Platz seine ganze Klasse unter Beweis gestellt. „Wenn man bedenkt, dass dies eigentlich nicht sein Terrain ist, ist seine Leistung nicht hoch genug zu bewerten.“ Bei Michel Ries lief es nicht nach Wunsch, der 23-Jährige hatte mit Magenproblemen zu kämpfen. Dennoch fuhr er das Rennen zu Ende. „Als sie das erste Mal auf den Fuji Speedway kamen, wusste er bereits, dass er gehörig leiden würde und nach vorne wohl nichts mehr geht. Dennoch ist der das Rennen zu Ende gefahren.“ Viele andere Fahrer sind dort vom Rad gestiegen. „Das sagt einiges über Michels Mentalität aus.“
Nachdem es im Vorfeld von Olympia etwas holprig lief und man unter anderem verletzungsbedingt auf Bob Jungels verzichten musste, hatte man ein schlagkräftiges Duo aufbieten können. „Dass wir einigen sogar absagen mussten, ist auf der einen Seite natürlich traurig und auch für uns nicht einfach. Auf der anderen Seite sagt es einiges über die Qualität unserer Fahrer aus.“
Den letzten Feinschliff holte sich das FSCL-Team in Tignes, wo neben Ries und Geniets auch Majerus dabei war. „Außerdem klappte die Zusammenarbeit mit COSL und LIHPS sehr gut. Sie haben uns einen Physio mit ins Trainingslager geschickt, der auch bei Olympia dabei ist. Dass er die Athleten und die Athleten ihn kennen, hilft schon sehr bei so einem Event.“
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können