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Tokyo 2020Kiesenhofer sorgt für Überraschung – Majerus wird 20.

Tokyo 2020 / Kiesenhofer sorgt für Überraschung – Majerus wird 20.
Anna Kiesenhofer hatte niemand auf der Rechnung Foto: AFP

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Anna Kiesenhofer heißt die neue Olympiasiegerin im Straßenrennen. Die Österreicherin konnte sich überraschend durchsetzen. Die Luxemburgerin Christine Majerus fuhr ein sehr aktives Rennen und belegte am Ende Rang 20.

Die Österreicherin Anna Kiesenhofer sorgte für eine faustdicke Überraschung. Die 30-Jährige sicherte sich die Goldmedaille im Straßenrennen, nachdem sie früh Teil einer vierköpfigen Ausreißergruppe war. Der Vorsprung der Gruppe betrug zwischenzeitlich 10 Minuten. Im Finale setzte sich Kiesenhofer von ihren Fluchtgefährtinnen ab und konnte den Vorsprung bis ins Ziel retten. Die promovierte Mathematikerin hatte niemand auf der Rechnung. 2017 fuhr sie für das belgische Team Lotto Soudal und war Teamkollegin von Chantal Hoffmann. Sie löste ihren Vertrag allerdings vorzeitig auf, um als Mathematikerin an der „Ecole polytechnique fédérale de Lausanne“ zu arbeiten. Nach einer zweijährigen Wettkampfpause sicherte sich die ehemalige Triathletin 2019 den Landesmeistertitel im Zeitfahren. Nun feierte sie den größten Erfolg ihrer Karriere.

Ohne die Leistung der Österreicherin schmälern zu wollen, war die Überraschung nur möglich, weil die Niederländerinnen zu leichtfertig in das Rennen gingen. Die „Übermannschaft“ um Van der Breggen, Van Vleuten und Vos Vollering ließ der Fluchtgruppe zu viel Vorsprung und schaffte es nicht, sich abzusetzen. Erst sehr spät übernahmen sie Verantwortung. Zu spät. Am Ende sicherte sich Annemiek van Vleuten noch Silber vor der Italienerin Elisa Longo Borghini. Van Vleuten hatte allerdings keine Ahnung, dass Kiesenhofer bereits im Ziel war und feierte ihren zweiten Platz wie den Gewinn der Goldmedaille. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Niederländerinnen das Rennen falsch angegangen sind. 

Christine Majerus belegte am Ende Rang 20 mit einem Rückstand von 2:38 Minuten. Die Luxemburgerin fuhr ein gewohnt intelligentes Rennen. Sie hielt sich vornehmlich im ersten Drittel des Feldes auf und ließ sich nicht durch etwaige Attacken überraschen. Im Finale versuchte sie sich noch mit drei Mitstreiterinnen abzusetzen. Das Peloton ließ sie allerdings nicht ziehen.