Na, spüren Sie es auch schon? Das Kribbeln im Bauch, die ungebremste Euphorie, die hochkochende Leidenschaft, die hohen Erwartungshaltungen? Am 11. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Wenn Sie einer der Menschen sind, in denen diese Gefühle nicht ausgelöst werden, dann sind Sie wahrscheinlich nicht allein. Selten bis nie hatte eine Endrunde für so wenig Gesprächsstoff gesorgt wie dieses Turnier. Dafür gibt es zwei Gründe: einen pandemischen und einen paneuropäischen.
Vor rund zehn Jahren hatten die schlauen Köpfe bei der europäischen Fußballunion UEFA die grandiose Idee, ein Turnier in ganz Europa, anstatt in maximal zwei Ländern, stattfinden zu lassen. Anlass war der 60. Geburtstag der UEFA. Die Idee an sich klingt vielleicht noch verlockend. Elf Städte und ihre Einwohner kommen in den Genuss des EM-Feelings und dürfen sich über Spitzenfußball freuen. In der Praxis sieht dies jedoch ganz anders aus: Elf Städte zersplittern das Gefühl, das während eines solchen Turniers normalerweise herrscht. Die Euphorie wurde durch elf geteilt, anstatt mit elf multipliziert zu werden. So steht die UEFA heute, kurz vor der Auftaktpartie, vor einer toten Europameisterschaft. Daran ist aber nicht alleine das einmalige Konzept schuld.
Fußball ist in den vergangenen Monaten in den Hintergrund gerückt und die täglichen Corona-Zahlen scheinen die meisten Leute mehr zu interessieren als ein Klassiker zwischen Deutschland und Frankreich. Verständlich – denn nicht Thomas Müller oder Karim Benzema sorgen dafür, dass wir in Zukunft wieder ein normales Leben führen können.
Trotz der noch immer prekären Lage sind in allen Stadien Zuschauer erlaubt. München, Amsterdam, Rom, Sevilla, London, Glasgow, Kopenhagen und Bukarest schlagen den vorsichtigen Weg ein. In ihren Stadien können 20 bis 33 Prozent der Gesamtkapazität genutzt werden. Das haben die Länder und Städte so entschieden. Eine wohl zufriedenstellende Zwischenlösung für die Fans, die Epidemiologen und die politischen Verantwortungsträger.
Anders sieht es in osteuropäischen Gastgeberstädten aus. In Baku und St. Petersburg darf das Stadion zur Hälfte gefüllt sein, in Budapest gar zu 100 Prozent. Es ist wohl kein Zufall, dass in diesen drei autoritär geführten Staaten mehr Zuschauer in die Arenen dürfen als im Westen. Fußball ist populär, Freiheit macht Freude. Beides kombiniert ergibt einen Popularitätsschub für die Machthaber. So einfach ist dieses Kalkül.
Einen Gewinner wird es bei der Europameisterschaft nicht geben. Sogar der künftige Titelträger wird wohl nicht im Langzeitgedächtnis der Fußballfreunde verankert bleiben. Fußball lebt von Emotionen, sozialen Begegnungen und eben diesem gewissen Kribbeln im Bauch. Und diese Voraussetzungen sind diesmal nicht gegeben. Dieser Sommer wird deshalb sehr schnell vergessen sein.
Schade nur, dass der WM 2022 in Katar – aus anderen bekannten Gründen – das gleiche Schicksal droht.
"denn nicht Thomas Müller oder Karim Benzema sorgen dafür, dass wir in Zukunft wieder ein normales Leben führen können." Das fehlte noch. Gut dass schönes Wetter ist.Dann kann man den Abend draußen verbringen.
Ett get einfach vill zevill an de Medien ( och am t )
iwert déi arrogant an agebilde Futtbalspiller geschwat a puplizéiett.
Total onbegräiflech an onverantwortlech, datt des FB-EM iwwerhaapt ofghehale gëtt resp. ofeghalen duerf ginn. Wieren all d'Matcher an engem Land gespillt ginn, dann hätt een eventuell nach kennen domat liewen, mee esou ass dat eng Vera... vun all deene Milliounen EU-Bierger, déi sech lo schon zënter méi wéi 15 Méint streng un d'Corona-Regelen halen. Do hätt d'Uschi de Bruxelles missen agräifen an e Machtwuert schwätzen. Well bei dëser 'Tourismus'-EM geet et jo net, wéi dat an den nationale Ligen de Fall war, em d'Erhale vun Aarbechtsplazen (an ech visélieren hei net d'Aarbechtsplaz vun de FB-Spiller, mee déi vun dem Staff an de Veräiner), mee et geet hei just em de 'grand fric' fir d'UEFA an hir Dirigenten. E SKANDAL sonnergläichen !!