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Endspurt für die Weihnachtsgeschenke „Wir freuen uns auf Kunden, die zu uns kommen“

Endspurt für die Weihnachtsgeschenke  / „Wir freuen uns auf Kunden, die zu uns kommen“
Die Corona-Pandemie hat sich auch darauf ausgewirkt, wie – und wann – die Menschen ihre Weihnachtseinkäufe tätigen Foto: dpa/Jean-François Badias

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In den umsatzstärksten Wochen des Jahres steht der Luxemburger Handel nicht nur vor den Herausforderungen der Pandemie. Daisy Schengen hat mit Claude Bizjak, dem stellvertretenden Direktor der Luxemburger Handelskammer (CLC), über den lokalen Handel im Netz, einen möglichen Kundenzulauf aus der Großregion und veränderte Kundengewohnheiten beim Geschenkeinkauf gesprochen.

Tageblatt: Herr Bizjak, haben die Menschen in Luxemburg den Einkauf ihrer Weihnachtsgeschenke im Teillockdown anders organisiert?

Claude Bizjak: Ob man Weihnachten gemeinsam verbringt oder nicht, spielt sicherlich eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, für wen und wie viele Geschenke gekauft werden. Begeht man das Fest zusammen, dann ist es wahrscheinlicher, dass man sich gegenseitig beschenkt. Teilweise wurden die Präsente schon früher besorgt. Auch in Anbetracht eines möglichen Lockdowns. Der Anteil des Onlinehandels am Einkauf der Weihnachtsgeschenke ist übrigens schwer zu beziffern. Allerdings wurde mehr online gekauft. Diese Tendenz gilt nicht erst seit Weihnachten. Krisen verstärken solche Entwicklungen. Diese Krise hat vor allem den großen Online-Playern in die Karten gespielt.

Claude Bizjak, stellvertretender Direktor der Luxemburger Handelskammer (CLC)
Claude Bizjak, stellvertretender Direktor der Luxemburger Handelskammer (CLC) Foto: Editpress/Tania Feller

Die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown haben selbst Online-Shopping-Skeptikern gezeigt, dass es so auch weiterhin möglich ist, lokal einzukaufen.

Ich denke, dass spätestens in diesem Jahr auch der Kunde, der noch nie etwas online bestellt hat, den Schritt zum ersten Mal getan hat. Der Onlinehandel stellt die Geschäftsleute indes vor große Herausforderungen. Auch bei den Händlern, die sich jetzt über regen Zulauf in ihrem Geschäft vor Ort freuen, wird der Onlinehandel nach der Krise seine Spuren hinterlassen. Die Geschäftswelt muss sich darauf vorbereiten. Jetzt erfolgt der „Last call“ (dt.: „letzte Aufruf“) für diese Umstellung.

Glauben Sie, dass die Menschen aus dem Grenzgebiet nun, nach der Schließung der Geschäfte in Deutschland, häufiger nach Luxemburg kommen werden, um ihre Weihnachtsgeschenke zu kaufen?

Also wir versuchen nicht, die Menschen aus der Großregion aktiv nach Luxemburg zu locken. Dennoch werden sie zu uns kommen. Da unser Handel aber nun seit neun Monaten mit den Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln lebt und die Menschen sich daran gewöhnt haben, machen wir uns in diesem Zusammenhang keine Sorgen. Denn es ist ein schwarzes Jahr für den Luxemburger Handel. Und wir freuen uns auf Kunden, die – unter Beachtung der Hygiene- und Schutzregeln – zu uns kommen. Seit dieser Krise merken wir übrigens, dass wir an die Grenzen europäischer Koordination gelangt sind. Eine ähnliche Situation hatten wir während des ersten Lockdowns, als sich die Luxemburger für einen Restaurantbesuch nach Deutschland begeben haben.

Einkaufszentren wurden am Black Friday von Kunden überrannt – und das in einer Zeit, in der die Devise „Bleift doheem“ lautet. Das hat viel Kritik ausgelöst.

Würden wir die Geschäfte am Black Friday schließen, dann würden die Menschen ihre Einkäufe im Internet tätigen. Dabei ist das ein wichtiges Event im Handelskalender. Die Geschäfte erwirtschaften in dieser Periode traditionell 40 bis 50 Prozent ihres Jahresumsatzes. Außerdem sind die staatlichen Beihilfen im Zusammenhang mit der Pandemie für den Handel von dem Gewinn abhängig. Der Handel ist gewinnorientiert. Die einzige Möglichkeit, zu überleben, ist, Gewinn zu erwirtschaften. Wir sehen, dass Betriebe, die keine Gewinne erwirtschaften, als „Entreprise en difficulté“ betrachtet werden und keine Beihilfen bekommen. Was man überdies nicht vergessen darf, ist, dass es in den großen Einkaufszentren viele kleine Geschäfte gibt – und diese Einzelhändler sind abhängig davon, dass das Geschäft läuft. Nicht nur die großen Handelsketten haben vom Black Friday profitiert, sondern auch die kleinen Geschäfte, für die dieser Tag extrem wichtig ist.

Wie bewertet die „Confédération luxembourgeoise du commerce“ (CLC) die Forderungen von Politik und Medizin nach verstärkten Hygiene- und Schutzmaßnahmen, wie z.B. nach einem strengeren Lockdown mit Schließung von Geschäften, die keine Lebensmittel verkaufen?

Die Menschen stecken sich nicht in den kleinen Geschäften an. Die Politik liefert bisher keine Daten darüber, wo die Ansteckungen am häufigsten sind. Auch die Infektionszahlen bei Mitarbeitern in kleinen Geschäften weisen bisher nicht darauf hin, dass dort Ansteckungsherde existieren. Daher sehen wir keine Notwendigkeit, Geschäfte zu schließen. Zu Beginn der Krise wurde viel darüber gesprochen, dass wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Leider wissen wir nicht, wann diese Ausnahmesituation vorbei ist – wir hoffen, dass die Impfung eine Besserung herbeiführt. Auch wenn wir vorübergehend Geschäfte schließen, wissen wir, dass das Virus dadurch nicht verschwindet. Dennoch müssen wir die Entwicklungen im Gesundheitssektor genau beobachten. Es ist völlig klar, dass wir Menschenleben nicht aufs Spiel setzen dürfen.

Jennie
29. Dezember 2020 - 15.26

Ich freue mich auf die Geschäfte die zu MIR kommen.

de Schmatt
22. Dezember 2020 - 9.32

Umso mehr Einkäufe umso mehr Infizierte und Tote. Ob sich der Handel dessen bewusst ist und sich auch darüber freut? Hauptsache es klingelt in den Kassen.

Alois
21. Dezember 2020 - 13.49

Lockdown made in Shoppingtourismus

migg49
20. Dezember 2020 - 21.22

@ Alleguer.

Wéi recht dir huet, mengt een nett dass de Corona hei
grasséiert an all Daag Léit musse stiewen well der nett vill sech un d'Regelen haalen. An Geschäffter wellen nach emmer méi Lait hunn
an hiiren groussen Geschäfter. Geld regiert die Welt! Awer ab muer wärd daat riwwer sinn, sou geet et nett wéider?‍♂️

Linda
20. Dezember 2020 - 18.45

Daat dooten ass den Gekk gemaach! Engersaits get streng mam Fanger op Geschäftsleit gewisen,restoen,gin stur zougemaach answ.... an dann freen se sech hei datt Clieen hir Ankeef vird Feierdeegmaan kommen! ?? Also muss dek gefeiert gin bei muncher. An an den Altersheimer,den Spideeler,gind Menschen angespaart! Ass wéi en Schlaag and Gesiecht!
Deet mir leed ze soen. Mee do sin da an da Regierung wou nemen un hir Feierdeeg denken! Matt Festiessen matt da ganzer Famill! Egal wéi et denen aaneren geet!

d'MIM
20. Dezember 2020 - 18.15

Und die Spitäler freuen sich auf die "Kunden" die zu ihnen kommen!

Hu mir nach e bësschen Verstand?

J.C.Kemp
20. Dezember 2020 - 17.50

Kauft Geschenke und Viren! Frohe Corona! Und dann ab in den Lockdown am 26., marsch!

de Schmatt
20. Dezember 2020 - 15.50

Also, mir scheint's als ob wir tatsächlich zum Jahresende alles falsch machen, was wir nur falsch machen können. Hauptsache das Geschäft floriert, wie's auf den Intensivstationen aussieht ist sekundär. Total verrückt!

J.Scholer
20. Dezember 2020 - 14.31

Liebes Tageblatt, musste dieser Artikel sein ? Im Endeffekt ist es gut sie diesen Artikel geschrieben haben, zeigt er uns auf wie surreal die Situation ist. Einerseits das Sterben, das Leiden andererseits die Moneymaker und Spassgesellschaft die nicht verzichten wollen.Noch perverser es klingt , wie unverfroren immerfort auf die Hygienemaßnahmen hingewiesen wird , die Sicherheit gewährleistet ist sich nicht zu infizieren. „ Se hun net vill verstaan“, die Situation ernst ist und noch immer gelobhudelt wird „ hei zu Letzebuerger ass et anescht“ so der Generaldirektor der Luxair mit Hinblick die Flüge nach London fortzuführen , obschon in Europa einige Länder diese einstellen wollen, der Mutation des Virus wegen.Zur Erinnerung 1918 wurde durch die Truppentransporte der US Armee die dritte Welle der Spanischen Grippe ausgelöst. Noch heftiger, noch tödlicher. Wie Covid war auch die Spanische Grippe ein Virus das die Atmungsorgane befiel. Seien wir gewarnt, obschon bei manchen Zeitgenossen , Hopfen und Malz verloren ist, was uns erwartet.

Observer
20. Dezember 2020 - 11.37

Happy Corona!