Luxemburg hat einen Spitzenplatz in Europa. Nicht unbedingt ein Grund zur Freude in Corona-Zeiten: Mit einer 14-Tage-Inzidenz von 1.189 beweist Luxemburg, dass es die zweite Welle deutlich unterschätzt und zu spät reagiert hat – und nun verzweifelt nach Ursachen sucht.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass das CHdN chirurgische Eingriffe absagen muss, weil die Kapazitäten auf der Intensivstation erschöpft sind. Der Gesundheitssektor gelangt physisch und psychisch an sein Limit – das ist die bittere Realität, mit der Luxemburg jetzt zu kämpfen hat.
Als Erklärungsversuch der Regierung wurden letzte Woche die hohe Bevölkerungsdichte Luxemburgs und die hohe Anzahl an Grenzpendlern als Ursachen aufgeführt. Es stimmt: Die Großregion hat mit Luxemburg als Zentrum das zweithöchste Pendleraufkommen in ganz Europa. Doch nun sollen die Grenzgänger schuld am Infektionsgeschehen sein? Die gleichen Grenzgänger, die vor Wochen noch als essenziell für das Luxemburger Gesundheitssystem bezeichnet wurden und auf die sich eine ganze Nation verlässt? Nein, das müssen andere sein. Achtung: Verwechslungsgefahr!
Fakt ist, dass die Nachbarregionen Luxemburgs die Pandemie den Statistiken zufolge mittlerweile besser im Griff haben – trotz einer teilweise viel höheren oder zumindest vergleichbaren Bevölkerungsdichte. In einem regionalen Vergleich hält diese Argumentation also nicht stand.
Der rasante Anstieg an Neuinfektionen im Oktober wurde dank neuer Maßnahmen unterbrochen, das ist unbestreitbar. Mit einem Blick auf unsere Nachbarn schleicht sich jedoch die Erkenntnis ein, dass Luxemburg wahrscheinlich zu spät und nicht entschlossen genug reagiert hat. Und es darf somit nicht wundern, wenn Luxemburg im Ausland mittlerweile als Pandemietreiber der Großregion wahrgenommen wird – während Luxemburgs Regierung noch immer verzweifelt nach einem Sündenbock sucht.
Et waren net dei' Frontalier'en dei' bei eis schaffen kommen, mee et war den Black Friday, et waren dei' verkaafsop'pen Sonndeger !
Die Shame + Blame Kultur in Luxemburg feiert wieder Hochkonjunktur. Ich habe Nachsicht für die Entscheidungsträger hier im Lande. Im Vergleich zum Ausland sind sie gar nicht schlecht.
Bitte nicht verallgemeinern. Die meisten Mitmenschen, die Vernünftigen wohl, halten sich an die Vorschriften. Wenn eine infizierte Person, die nicht weiss dass sie postiv ist, nachweislich in einer Firma 7 Beschäftigte ansteckt und diese wiederum , jeder 7 weitere Menschen im engsten Familienkreis infizieren, dürfte es leicht nachvollziehbar sein wie diese erschreckende Zahlen in letzter Zeit zustand kommen. Mit Egoismus allein hat das nichts zu tun. Wohl aber spielen Unachtsamkeit , Gedankenlosigkeit und Verantwortungslosigkeit bis hin zu Arroganz eine erhebliche Rolle. Tatsächlich verdienten so manche Erwachsene-mündige Bürger- eine strengere Erziehung als die Kinder.
Vielleicht müssten wir mal unser eigenes Verhalten observieren und die Verantwortung bei uns selbst suchen, bei unserem Egoismus, bei unserer Realitätsverweigerung. Wenn man sich umsieht und umhört: kaum jemand plant die Regeln über Weihnachten einzuhalten. Aus den Lyzeen strömen mittags Schüler ohne Masken um Kebap zu kaufen. Und bis vor 1-2 Wochen habe ich noch Leute von ihren Weihnachtsferien in den Bergen oder auf Teneriffa sprechen gehört... Niemand wird gern aus seiner Comfort Zone vertrieben
Die Schweiz hat das höchste Pendleraufkommen Europas. In der EU ist die Großregion das Gebiet mit dem höchsten Pendleraufkommen.
MfG,
Sidney Wiltgen, Redaktion
"Es stimmt: Die Großregion hat mit Luxemburg als Zentrum das zweithöchste Pendleraufkommen in ganz Europa." Wer soll denn auf Platz 1 sein. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob Luxemburg tatsächlich auf Platz 2 im regionalen Vergleich ist. München, Berlin, Köln, Hamburg und bestimmt auch Frankfurt am Main kommen mir aus deutscher Sicht in den Sinn, die da mitspielen. Paris, London und Zürich spielen da auch locker mit.
Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Luxemburg, bedingt durch seine " Grösse" und seine Lage, prozentual mehr Pendler hat als irgendein anderes Land der EU. Ohne diese Arbeitskräfte würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen. Das ist nun einmal so. Hinzu kommen aber auch die Menschen aus den Grenzgebieten, die es nach Luxemburg lockt um einzukaufen, weil in ihren Ländern ein strengerer Lockdown herrscht. Nicht zu vergessen der Tanktourismus. In den Supermärkten, vornehmich in den Grenzregionen, herrscht trotz Corona Hochbetrieb, ein Umstand der bei der Verbreitung des Virus hierzulande eine erhebliche Rolle spielt. Ein regelrechtes Spiel mit dem Feuer.
All daat politëscht Gelaabers an Gedeessems vun lauter
onkompetente Korinthekackerten déi nëtt méi wössen
waat se solle iwerhaapt maachen,daat geet engem schons
laang ferm op de Geescht. Just de Bierger nach méi ze stroofen
waat deen durzou verléet séch nach manner un all déi
Restriktiounen ze haalen,wobei all déi seriös Bierger dreimol
mat gestrooft ginn ouni hiert égen Verschölden.
Esou ëppes ass op längst nëtt méi tragbar.
Daat ganzt gëtt lues a lues en politësch Spillschoul.
Ech sin net ganz d’accord mat dem Artikel. Fakt ass,dat 200000 Grenzgänger all Dag bei eis riwwerkommen. Et ass illusorech ze gleewen,dat mer duerch Tester déi alleguerten können kontrolléieren. Wat dengt een negativen Test,den muer schons kann positiv sin.Et kascht een Heedengeld ouni Garantie. Dat eenzegt,wat höllewt,ass een Impfstoff. Ech loossen möch impfen,och ,wann d’Niewenwirkungen villeicht net négligeable sin,mol kucken,mat entre-temps 62 Joer hu mer schons aner Saachen gestemmt. All déi Leit,déi mengen,et wir harmlos,déi hun nach nie eng Influenza gehaat,Gripp genannt,an dat ass hefteg,ech hat der 2 a mengem Liewen. Önnerschetzt dat weg net.
Jetzt nach einem Sündenbock zu suchen ergibt ja nun wirklich keinen Sinn. Es geht jetzt vielmehr darum die Infektionszahlen einzudämmen und endlich gegenzusteuern. Die derzeitigen hemdsärmeligen Maßnahmen sind angesichts der grausigen Zahlen an Toten und Schwerkranken ein Witz. Auf was wartet die Regierung?
Den Donny huet géint WHO gewettert, mais de richtege Schëllegen ass d'OECD, déi hun allen öffentlechen Institutioune wéi Post, Klinike, Schoulen an nach méi, eng Effizienz- a Rentabilitéitskur verschriwwen. D'Resultater gesi mer elo.
...et ass eweï ëmmer an mat baal Allem:..und keiner will's gewesen sein!Mee,eïerlich gesot,ech wëllt den Ament nit am Xavier an am Paulete senger Haut stiëchen,an daat Deïer waat do Covid heescht gët d'Saach nach laang nit op!
Soulaang se den öffentleche Transport net als potentiell Quelle erkennen, soulaang ännert sech un den Zuelen net vill. Ok lo während der Vakanzenzeit sin vill Erwuessener an Schüler doheem an domat och manner Lait am öffentlechen Transport.
Wann d' Zuelen dann Ufank Januar roof gin, behaapt d' Regierung et wier wengst hieren super Mesuren ....
Ganz gudden Artikel, deen bestëmmt bei der Regierung nët esou gutt ukënnt, mais hei ass en Fakten baséierenden Bericht, deen den "malaise" vun onserem Gesondheetswiesen ufänkt ze hannerfroen. Et wier un der Zeit dass eng objektiv Etüd iwert Evolutioun vum Spidolswiesen géif rechercheiert, geschriwen an publizéiert ginn. Dann wier dem Land an dem SpidolsPersonal méi gehollef ewéi së ëmmer ërëm ze vertréichten.
@Galup,
Bravo. Genau sou. D'Liberaliséierung vun de Mäert an d'Privatiséierung vu Gesondheet,Police an demnächst och nach Schoul(?) fällt eis elo op d'Féiss. Gesondheet a Bildung hu kee Präis.
Dofir fuere awer op de Mars oder kaafen eis en décke Fliger fir mat deene Groussen kënne pissen ze goen.
As alles ganz schlemm, mee wat net normal as, as dass eis Spideeler an d'Gette gin wann mer 48 lait op der Intensivstatioun hun. Geschwenn 1.000.000 Awunner...?
Merci un dem Thatcher / Reagan hirem neo-libralismus aus den '80.
D'Spideeler sin do fir ze hellefen, net fir rentabel ze sin.