„Die Epicerie ist zu einem wichtigen Teil des Dorflebens geworden“, sagt Vera Silva. Im kommenden März feiert sie ihr 14. Jahr als Inhaberin der Monnericher „Epicerie am Duerf“, die es seit 1938 im Zentrum der Südgemeinde gibt. Dass Vera Silva das Lebensmittelgeschäft einmal führen wird, stand für sie schon früh fest. „Etwa zwei Wochen bevor ich anfing, hier zu arbeiten, sagte ich zu meiner künftigen Chefin, dass ich den Laden weiterführen will, sollte sie irgendwann einmal aufhören“, erzählt Silva – und hinter der Maske zeichnet sich ein breites Lächeln ab. „Die Arbeit hat mir so gut gefallen, dass ich meine Entscheidung bis heute nicht bereut habe.“
Von Käse bis Kaffee
Als wir uns zum Gespräch treffen, ist es noch ruhig im Lebensmittelgeschäft. Regale werden nachgefüllt, vereinzelt machen Kunden kleine Besorgungen. Wir unterhalten uns mitten im Verkaufsraum, zwischen Kaffee, Nudeln und Konserven. Die Regale in der Epicerie, die unweit der Kirche im Ortszentrum liegt, sind prallgefüllt mit allerlei Lebensmitteln. In den Kühlauslagen gibt es Fleisch und Aufschnitt von „Cobolux“ und „Maison Steffen“, frische Pasta und vorbereitete Pastagerichte von „La Romagna“ in Esch, Käse, Butter, Milch, Sahne und Joghurt. Von jedem Produkt bietet Silva eine Auswahl an verschiedenen Variationen an, für Milch gibt es auch vegane Ersatzprodukte.
Vorbei an Milch und Wurst kommen wir zum Obst- und Gemüseabteil, wo die großen Kühltruhen mit Eis und Tiefkühlkost stehen. An der anderen Seite der Eingangstür sind in einer Vitrine Brot und Brötchen – weiß, mit und ohne Körner – sowie die „Mëtschen“ vom Bäcker ausgestellt. Der Bäcker liefert auch Geburtstagskuchen auf Bestellung in das Lebensmittelgeschäft, so die Chefin. Zeitschriften und Zeitungen stehen neben der Kasse griffbereit, dort, wo Vera Silva gemeinsam mit ihrer Schwester Carla Matos und ihrer Mitarbeiterin Vivianne die Kunden empfängt.
Lieferservice auch an Weihnachten und Silvester
„Für die Feiertage können die Kunden alles haben“, erklärt die Chefin. Vom Fleisch für Fondue über Festbraten und ausgefallenes Gemüse wie „Mini-Blumenkohl“ bis hin zur „Bûche“ zum Dessert – alle Wünsche werden telefonisch entgegengenommen. Wer an Weihnachten nicht lange am Kochherd stehen möchte, kann eines der Festtagsmenüs von „Maison Steffen“ direkt bei der „Epicerie am Duerf“ bestellen. „Wir liefern sie bis zur Haustür – und das zum Preis vom Hersteller“, sagt Vera Silva.
Eine Fleischauswahl für den „heißen Stein“ oder Wildfleisch, das der Metzger liefert, kann ebenso bequem im Dorfladen vorbestellt werden. Für Käseliebhaber stellt das Epicerie-Team Käseplatten zusammen und auch für Menschen, die Wurst- und Schinkenaufschnitt bevorzugen, bietet das Geschäft eine breite Auswahl an. Eine vielfältige Wein- und Crémant-Auswahl rundet das Angebot ab.
Die Bestellungen für Heiligabend sollten spätestens am 23. Dezember aufgegeben werden, rät Silva. „Ich kümmere mich selbst um die Zusammenstellung, um Fehler zu vermeiden“, sagt sie. Ein Mitglied vom Team wird am 24. Dezember die Auslieferung übernehmen. Damit an den Festtagen alles glattläuft, beginnen Vera Silva, ihre Schwester Carla und ihre Mitarbeiterinnen bereits Monate im Voraus, alles vorzubereiten.
„Eine große Familie“
„Ich liebe den Kontakt mit den Kunden, fast alle kenne ich mit Vornamen. Wir sind eine große Familie“, betont Vera Silva. Der Unterschied zwischen einem großen Supermarkt und dem Lebensmittelladen um die Ecke, sagt sie, sei, dass hier die Kunden keine Nummern seien. „Das fehlt heute in unserem Leben, wo alles schnell gehen muss“, fügt sie nachdenklich zu. In ihrem Geschäft gebe es immer Zeit für einen kleinen Plausch, man kenne die Wehwehchen der Kunden, weiß, mit ihren guten und weniger guten Tagen umzugehen. Und wenn mal ein Geburtstagsgeschenk zusammengestellt und überbracht werden muss, übernimmt das Epicerie-Team auch diese Aufgaben gerne. „Die Kunden erklären mir am Telefon, was sie möchten, während ich in Gedanken einen passenden Präsentkorb zusammenzustelle“, meint Vera Silva mit einem Lächeln.
Die enge Verbindung zwischen den Kunden und den Angestellten der Epicerie hilft auch dabei, diese schwierige Zeit gemeinsam durchzustehen. „Wir hatten Kunden, die sich infiziert hatten – denen lieferten wir ihre Einkäufe nach Hause.“ Bezahlt wurde kontaktlos per DigiCash. Dennoch seien seit Corona die Pläuschchen bei einem Kaffee nach der Lieferung im Zuhause der Kunden nicht mehr möglich, bedauert die Chefin.
„Epicerie am Duerf“
19, rue d’Esch
L-3920 Mondercange
Tel.: 26 55 10 76
GSM: 621 639 558
Bestellungen per Telefon oder im Geschäft.
Bezahlung bei Lieferung über DigiCash und Kreditkarte (per Kartenlesegerät).
Öffnungszeiten am 24. Dezember: 8-16 Uhr (ohne Unterbrechung),
Lieferungen möglich.
25. und 26. Dezember: geschlossen
Öffnungszeiten am 31. Dezember (Silvester): 8-15 Uhr (ohne Unterbrechung),
Lieferungen möglich.
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