150 TeilnehmerBelgische Dominanz beim Cyclocross in Schouweiler – Marie Schreiber gewinnt bei den Damen 

In souveräner Manier hat die junge Luxemburgerin Marie Schreiber (Acrog-Tormans) die Konkurrenz der Damen gewonnen. Das 17-jährige Talent sollte eigentlich bei einem Juniorenrennen im holländischen Gieten starten. Das Rennen war jedoch kurzfristig abgesagt worden. „Eigentlich hatte ich geplant, nur die internationalen Rennen im Feld der Weltbesten zu fahren. Ich bin vom Start weg in meinem Rhythmus gefahren, um mich gleich abzusetzen. Es ist ein gutes Training für die kommenden Herausforderungen“, erklärte die Landesmeisterin, die sich in ihrer neuen Mannschaft sehr wohlfühlt: „Das Umfeld ist sehr professionell. Ich brauche mich um nichts zu kümmern. Unter den Betreuern sind auch ehemalige Profis“, erklärte Marie Schreiber gleich nach ihrem ersten Saisonsieg im Cross, vor der erst 16-jährigen Liv Wenzel, ihrer ehemaligen Teamkollegin beim CT Atertdaul. Platz drei ging mit Lotte Baele (B) an eine weitere Juniorin. Die Schifflingerin Nathalie Lamborelle erreichte das Ziel als Fünfte und war damit Bestplatzierte der Elite.

Wenig später wurde das beeindruckende Feld von 45 Elite- und Espoirs-Fahrern auf die anspruchsvolle Strecke gleich neben dem Schulkomplex in Schouweiler geschickt. Der abwechslungsreiche Parcours kam sowohl bei den Fahrern als auch bei den zahlreichen Zuschauern, die sich bei strahlendem Sonnenschein eingefunden hatten, sehr gut an. Nach der ersten der insgesamt sechs Runden zu je 3.100 m hatte sich ein Trio, zusammengesetzt aus dem Belgier Jens Gys und den beiden Espoirs Loïc Bettendorff und Cédric Pries vom Team Leopard, an der Spitze zusammengefunden. Wenig später hatte Thomas Verheyen den Anschluss geschafft. Der 23-Jährige übernahm gleich das Kommando.

Dem strammen Tempo des Mannes aus Turnhout mussten nacheinander Gys, Pries und Bettendorff Tribut zollen. Vergeblich versuchte Scott Thiltges (LG Alzingen), die drei einzuholen. Der Landesmeister von 2017 kam am Ende als Sechster, mit einem Rückstand von 1:20 Minuten, ins Ziel. Nicht so gut lief es für den aktuellen Meister Lex Reichling (TT Pratzerthal), der seinen Erwartungen mit Platz 13 auf 3:40 nicht gerecht wurde. Zwei Runden vor Schluss hatte Veheyen bereits einen komfortablen Vorsprung auf Bettendorff (20 Sekunden), Pries (35 Sek.) und Gys (40 Sek.), den er souverän bis ins Ziel verwaltete. „In Luxemburg war ich bereits bei den internationalen Rennen von Contern, Petingen und Leudelingen am Start. Dies war mein erster Einsatz bei einem regionalen Wettbewerb in Luxemburg, da alle Rennen in Belgien an diesem Wochenende abgesagt worden sind. Im Endeffekt war dies eine gute Entscheidung. Für mich ist das Rennen perfekt gelaufen. Mir kommen solch schwere Strecken entgegen. Außer beim Koppenberg-Cross und in Gavere sind die Strecken in Belgien meistens flach“, gab der 23-jährige Tagessieger kurz nach seiner Zieleinfahrt zu verstehen.

Um Platz zwei sollten sich am Ende drei Fahrer streiten. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd schoss Mathijs Wuyts von hinten heran und sprintete auf Rang zwei vor Jens Gys. Die beiden Luxemburger Loïc Bettendorff und Cédric Pries mussten sich nach einer starken Leistung mit den Plätzen vier und fünf abfinden. Loïc Bettendorff konnte sich immerhin über Platz eins in der Altersklasse der Espoirs freuen: „Mit meinem Rennen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Schade, dass es am Ende nicht zu einem Platz auf dem Podium gereicht hat. Ich hab meine Karten vor allem in den Laufpassagen ausgespielt. Die Strecke hat mir sehr gut gefallen, vielleicht könnte man noch die eine oder andere Hürde einbauen“, so der mehrfache Landesmeister, der nächste Woche noch ein Straßenrennen bestreiten wird.

Sehr angetan von der Streckenführung zeigte sich auch Mountainbike-Spezialist Sören Nissen: „Endlich einmal eine richtige Cross-Strecke in Luxemburg, der ideale Standort, um eine Meisterschaft auszutragen“, sagte der ehemalige Cyclocross-Meister, dem allerdings die vielen Rennabsagen in seiner Hauptdisziplin Sorgen bereiten.