Sie heizen sich in wenigen Minuten auf, sind platzsparend, sehen schick aus und stehen nicht unter Volldampf, wenn es darauf ankommt. Mit den rauchfreien Holzkohlegrills klappt es auch mit den Nachbarn, findet Daisy Schengen.
Bestens geeignet für Ausflüge auf dem Campingplatz, dem Festivalgelände, auf Balkonien oder am Esstisch – die rauchfreien Holzkohlegrills haben neben Größe und Design einen entscheidenden Vorteil: Sie sind so konzipiert, dass sie die Umgebung nicht räuchern.
Je nach Hersteller unterscheidet sich der Aufbau der Geräte, die bauchig daherkommen und in etwa so hoch sind wie ein zu groß geratener Suppentopf. Bis auf wenige herstellerabhängige Details bestehen die Geräte aus ähnlichen Grundteilen: einem großen, doppelwandigen Außenbehälter, einer Feuerschale für Brennpaste zum Anzünden, einem Kohlebehälter mit Deckel, einer (stufenlos) regulierbaren Luftzufuhr und einem Grillrost. Zum Verstauen liefern manche Hersteller eine Tragetasche mit.
So geht rauchfrei grillen
Zunächst Brennpaste auf die Feuerschale verteilen (Herstellerangaben beachten!) oder Grillanzünder darauf legen und ins Geräteinnere platzieren. Nun die empfohlene Menge an Holzkohle in den großen Grillbehälter einlegen und mit dem Deckel verschließen.
Jetzt die Brennpaste/Grillanzünder anzünden und den Kohlebehälter darauf platzieren. Grillrost auflegen und den Drehknopf, den (stufenlosen) Zuluftregler, auf die höchste Stufe drehen.
Eine Luftzufuhr beschleunigt den Garvorgang. Dort wird die Raumluft ansaugt und auf schnellstem Wege zu den Kohlen geführt. Es gibt zwei Luftzufuhr-Systeme auf dem Markt: Der eine funktioniert wie ein Kamineinzug über mechanisch zu regelnde Zuluftöffnungen, der andere über einen Ventilator mit AkkuLüfter bzw. batteriebetriebenem Ventilator. Durch die ausgeklügelte Luftzufuhr heizen die Tischgrills schneller an als ihre großen Verwandten. Nach wenigen Minuten – die Angaben können je nach Kohleart und Gerät variieren – ist der Grill einsatzbereit.
Für dickes Fleisch nur bedingt geeignet
Sobald sich die Kohle in Glut verwandelt hat, nehmen Würstchen, Geflügelsteak, Zucchini und Co. auf dem Grillrost Platz. Für dickere Fleischstücke eignen sich die rauchfreien Geräte nur bedingt: Sie sind für indirektes Garen konzipiert.
Je nach Modell legt man das Grillgut entweder rund um einen Metallkreis, der in dem Grillrost eingefasst ist, und verhindert, dass Fett und Fleischsaft auf die Glut tropft. Gleichzeitig sorgt diese Anordnung dafür, dass die Hitze nicht direkt auf das Grillgut trifft.
Warum ein rauchfreier BBQ?
Dadurch, dass es kein offenes Feuer gibt, entsteht deutlich weniger Dampf. Außerdem verhindert der Deckel auf dem Kohlebehälter und dem Metallkreis im Grillrost, dass Fett und Fleischsaft auf das Glutbett tropft und für mehr Rauch oder gar Stichflammen oder Funkensprung sorgt.
Modelle mit doppelter Außenwand verfügen über eine verbesserte Luftzirkulation, die nicht nur die Kohle schneller anheizt, sondern auch die Außenwände gleichzeitig kühlt und die Gefahr von Verbrennungen deutlich reduziert.
Geeignet für …
… Grillpartys mit bis zu fünf Personen. Durch ihre Größe sind die rauchfreien Holzkohlegrills zwar kleine Raumwunder, da sie platzsparend sind. Jedoch sind sie keine Verwandlungskünstler, so dass aus einem kleinen Gerät mit begrenztem Fassungsvermögen nicht im Handumdrehen ein Großgrill für eine Fußballmannschaft entstehen kann. Wenn man mehr Leute zur Grillparty einlädt, sollte man sich rechtzeitig um Alternativen kümmern.
Die Mini-Grills überzeugen außerdem mit leichter Reinigung. Asche entsorgen, Grillrost in die Spülmaschine legen oder per Hand spülen, bei Bedarf den großen Außenbehälter/Innenwand feucht wischen. Das war’s.
Rauchfrei bedeutet aber nicht zwingend geruchsarm. Der typische „Duft“ eines BBQ ist ihm nicht fremd. Auch die Brennpaste nimmt man kurz nach dem Anzünden wahr. Allerdings ist der typische Kohle-Grillgut-Geruch-Mix bei dieser BBQ-Variante bei weitem nicht so deutlich ausgeprägt.
Der Preis der Geräte ist modellabhängig. Rauchfreie Mini-Grills gibt es bereits ab 49 Euro.
Vorsicht geboten
Obwohl bei „diesen Holzkohlegrills die Rauchentwicklung deutlich geringer ist“, gibt das „Corps grand-ducal d’incendie et de secours“ (CGDIS) einige Sicherheitstipps
- Auf keinen Fall den Grill in geschlossenen und/oder bewohnbaren Räumen betreiben, wie z.B. in Gebäuden, Gartenlauben, Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen oder Booten. Es besteht Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid-Vergiftung.
- Die Bedienungsanleitung des Holzkohletischgrills ist vor der ersten Inbetriebnahme vollständig und sorgfältig durchlesen.
- Vor dem Gebrauch muss der Grill auf einen stabilen Untergrund gestellt werden und genügend Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien eingehalten werden.
- Kinder und Haustiere sind aus dem Grillbereich fernzuhalten.
- Bei den rauchfreien Holzkohlegrills darf ausschließlich Holzkohle genutzt werden.
- Briketts sind dagegen nicht geeignet.
- Nur Anzündhilfen entsprechend EN 1860-3 verwenden!
- Normaler Grillanzünder ist für die Verwendung in einem rauchfreien Holzkohlegrill ungeeignet.
- Beachten Sie auch die Sicherheitsvorschriften für die Verwendung und Aufbewahrung der Sicherheitsbrennpaste oder -gel.
- Für das Entzünden der Grillkohle verfügen die Geräte über einen kleinen, strombetriebenen Lüfter. Dieser benötigt zum Betrieb entsprechende Batterien oder einen Akku. Fehlen diese oder sind diese leer kann der Grill nicht richtig funktionieren. Testen Sie daher die Batterien vor jeder Nutzung.
- Verbrennungsgefahr! Benutzen Sie zum Grillen eine Grillzange. Bei Berühren des heißen Grillrostes Handschuhe tragen.
- Den Grill nie unbeaufsichtigt lassen.
- Löschmittel bereithalten! Halten Sie eine Vase oder einen Eimer gefüllt mit Wasser bereit, besser noch einen geeigneten Feuerlöscher oder den Gartenschlauch, um einen möglichen Brand sofort löschen zu können, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist. Ansonsten Feuerwehr alarmieren.
- Verbrennungs- und Verbrühungsgefahr! Benutzen Sie kein Wasser, um den heißen Grill abzukühlen. Warten Sie mit der Reinigung unbedingt bis der Grill vollständig abgekühlt ist.
- Restglut und Asche erst nach völligem Erkalten in dafür geeignete Gefäße entsorgen.
- Bei Brandverletzungen sofort Erste Hilfe leisten. Bei Bedarf einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen.
"Für dickere Fleischstücke eignen sich die rauchfreien Geräte nur bedingt: Sie sind für indirektes Garen konzipiert."
Dickere Stücke werden ausnahmslos indirekt gegrillt. Sonst sind sie aussen schwarz und innen roh.