Ein Hoffnungsschimmer für Syrien? Erdogan und Putin haben sich auf eine demilitarisierte Zone in Idlib geeignet. Die angekündigte Militäroffensive der syrischen Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe soll ausbleiben. Es gibt aber Konditionen. Wie die zu erfüllen sein sollen, bleibt völlig unklar.
So sollen die Dschihadisten in Idlib die an die Türkei grenzende Region verlassen. Doch wo sollen sie hin? In die Türkei können sie kaum. Erdogan würde sich ein zu großes Sicherheitsrisiko aufladen. In Syrien können sie auch nicht bleiben. Obwohl es sich bei vielen um ausländische Kämpfer handelt (Usbeken, Tschetschenen, Uiguren), kann eine Rückkehr in deren jeweilige Heimat ausgeschlossen werden. Auch wenn der Irak politisch noch nicht stabilisiert ist, ist es unwahrscheinlich, dass er zurzeit viele Möglichkeiten zum Unterschlupf bietet.
Was bleibt also? Beim Blick auf die Region sticht ein Land ins Auge, das alle Anforderungen der Dschihadisten erfüllt: der Failed State Libyen. Dort verfolgen zwar auch Russen und Türken ihre Interessen – doch andere sind stärker abhängig von dem Wüstenstaat: die USA und besonders die Europäer. Libyen gilt bereits jetzt als Rückzugsort für Dschihadisten aus den Kriegen in Syrien und Irak.
Ziehen weitere dorthin, ziehen sie auch näher an Europa. In ein Land, das sich die EU als Partner für seine Migrationspolitik auserkoren hat.
Das sind keine beruhigenden Aussichten. Und sie legen einmal mehr offen, wie sehr sich die Europäer in einer bloßen Zuschauerrolle befinden in diesen Konflikten, die, über den von dort ausgehenden Migrationsdruck, auch ihre eigenen Staaten destabilisieren.
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