Chris Rodesch setzte sich am Samstag im Finale des Juniorenturniers «Telkea Open» in Schifflingen mit 6:4 und 6:0 gegen den Deutschen Milan Welte durch. Für den 17-Jährigen war es der zweite Turniersieg binnen eines Monats.
Als Nummer eins der Setzliste ging Chris Rodesch (Nummer 206 des Juniorenrankings) ins Heimturnier – und sollte auch nicht enttäuschen. Im Finale ließ sich das junge Nachwuchstalent nicht nervös machen und durfte sich am Ende über den Turniersieg freuen: «Ich war schon etwas aufgeregt, doch habe ich das im Endeffekt gut gemeistert. Schnell lag ich im Finale mit 5:2 in Führung. Dann bin ich jedoch etwas eingebrochen. Beim Stand von 5:3 konnte ich jedoch ein sehr wichtiges Spiel, etwas glücklich, für mich entscheiden und somit auch den ersten Satz gewinnen. Dies gab mir wieder Auftrieb für den zweiten Satz, in dem ich zu Beginn die wichtigen Punkte machen konnte und schnell mit 3:0 führte. Von hier an war bei meinem Gegner vielleicht auch etwas die Luft raus», erklärte der Juniorenspieler.
Insgesamt kann Rodesch auf ein Turnier in Schifflingen zurückblicken, bei dem er sich von Runde zu Runde steigern konnte: «Das schwierigste war das Zweitrundenmatch (gegen den Briten Derrick Chen, d.Red.). Die Wetterbedingungen waren für mich nicht ideal. Es hatte geregnet und dadurch war der Platz langsamer. Dies kam meinem Spiel nicht entgegen. Mein Gegner hat dann immer mit kurzen Bällen attackiert und stark gespielt. Dennoch konnte ich mich in drei Sätzen behaupten und mich dann in den nächsten Runden immer weiter steigern. Die besten Spieler sind eigentlich auch die, die zu Beginn eines Turnier nicht unbedingt überzeugen, sondern von Match zu Match immer mehr zu ihrem Rhythmus finden.»
Bilanz: 25:5
Der Sieg vor heimischem Publikum ist für den 17-Jährigen dann auch etwas ganz Besonderes: «Es ist immer eine zusätzlich Motivation, zu Hause spielen zu dürfen. Man kennt das Umfeld und Familie und Freunde sind vor Ort. Bei meinem Sieg in Belgien (Justine Henin Junior Cup Anfang Juli, d.Red.) waren kaum Zuschauer da, da hat man sich dann schon irgendwie etwas einsam gefühlt.»
Bisher kann das junge Talent auf eine erfolgreiche Saison 2018 im Juniorenbereich zurückblicken. Rodesch hat zurzeit eine Bilanz von 25 Siegen bei fünf Niederlagen: «Es ist nicht immer einfach, die Schule mit dem Tennis zu kombinieren. Doch ich glaube, dass ich das schon sehr gut meistere. Es erfordert aber auch viel Disziplin. In dieser Saison konnte ich sehr viel Erfahrung sammeln. Neben den Siegen in Schifflingen und Belgien habe ich bei der EM beispielsweise gegen einen sehr guten Spieler in der ersten Runde gewonnen. Danach habe ich gegen den Franzosen (Valentin Royer, d.Red.), der immerhin in den Top 50 steht, auch sehr gut mitgehalten.»
Gestern war Chris Rodesch schon wieder im Einsatz, diesmal bei einem ITF-Future-Turnier in Trier. In den nächsten Wochen will das junge Talent nun auch versuchen, an höher dotierten Junioren-Turnieren (Grad 3 oder Grad 2) teilzunehmen, die «Telkea Open» waren ein Grad-4-Turnier. «Durch die guten Resultate der letzten Wochen erhalte ich jetzt auch bei diesen ein Startrecht. Sollte es hier gut laufen, könnte ich vielleicht sogar im nächsten Jahr an der Qualifikation der Australian Open teilnehmen, das wäre ein großer Traum.»
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