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Der Musiker als Businessman

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Von etwas seelenlosen Profis.

Vor zwei Jahren hielt ich auf dem Weg nach Südfrankreich an einer Tanke, auf der Natas Loves You gespielt wurden. Das war wohl einer der ganz großen Erfolgsmomente des Exports luxemburgischer Popmusik – den nur niemand mitbekam.

Seit einiger Zeit arbeitet Luxemburg an der Professionalisierung – das große Kredo des nationalen Kulturbetriebs – seiner Musikbranche, es gibt ein Exportbüro (music:LX), das Rocklab bietet immer wieder Workshops. Die neue Generation luxemburgischer Bands hat gelernt, wie man sich selbst vermarktet. So sehr, dass die einem fast zu professionell vorkommen. Wo bleibt der etwas vertrottelte Künstler, der leicht verkatert einen Termin verpasst?

Sind die Musiker zu professionell?

Der große Erfolg bleibt trotzdem (noch) aus. Wieso? Vielleicht, weil die meisten Bands so professionell sind, dass sie Musik spielen, die zwar technisch einwandfrei ist, dafür aber zu wenig Charakter und Seele besitzt, um sich inmitten der großen Bands, denen sie immer etwas hinterherhinken, durchzusetzen.

Geschliffener Indiepop oder Folk ist schön und gut; wenn er aber so risikolos und gefällig daherkommt, dass sowohl Großmutter als auch der rebellische Teenie kopfnickend mitwippen, kommt ihm ein gewisses Identifikationspotenzial abhanden. Es reicht halt nicht, zu wissen, wie man die Ware an den Mann bringt – man muss auch, inmitten der Tausenden an Bands, die den Erfolg suchen, einen gewissen Mut zur Innovation haben.