Einer der Wege, auf die die Luxemburger Regierung setzt, um die nationale Wirtschaft zu diversifizieren, ist der Versuch, Firmenzentralen von international agierenden Unternehmen anzuziehen. Das hat die Regierung seit einigen Jahren mit Erfolg gemacht. Über einer derartigen Politik schwebt jedoch immer der Geruch von Briefkästen.
Am nun hat mit dem hochspezialisierten Unternehmen OCSiAl wieder eine Firma gezeigt, was das Ziel dieser Politik wirklich ist: Über die hier beheimateten Firmenzentralen lernen Unternehmer das Land kennen. Einige Jahre später könnten sie dann derart von Luxemburg überzeugt sein, dass sie auch hier Produktionseinheiten aufbauen.
So erklärte der Generaldirektor von OCSiAl gestern, dass die Entscheidung für den Standort Luxemburg nicht aus Gründen der Steueroptimierung geschehen ist. Im Gegenteil, man habe in den Jahren nach der Gründung einer Zentrale gelernt, dass Luxemburg ein «exzellenter Ort ist, um Geschäfte zu machen». Diesen definiert er vor allem über die Schnelligkeit und die Klarheit, mit der die Staatsverwaltungen kommunizieren. Und er ist überaus zufrieden: Man habe schnell klare Antworten erhalten, «und das ist, was wir brauchen». Nun wird das Unternehmen, das weltweit 300 Mitarbeiter zählt, den (noch) kleinen Luxemburger Standort zu seinem wichtigsten Produktionsstandort ausbauen.
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