Nichts war zu sehen vom zuletzt gezeigten Offensivschwung und der mannschaftlichen Geschlossenheit. Der angeschlagene Martine wurde zum Totalausfall, andere wie Hug, Bellini oder Rani blieben blass. Ganz anders die Gäste, deren rigoroses Defensivverhalten mit den beiden Nationalspielern Peters und E. Hoffmann vor der Abwehr erneut den Ausschlag gab – Keeper Oberweis blieb bezeichnenderweise über 90′ so gut wie beschäftigungslos. Nach dem Abstaubertor von Piron in der 40′ verwalteten Peters und Co. die Partie relativ problemlos. Die Entscheidung hätte eigentlich schon vor der Nachspielzeit fallen können.
Der RFCUL startete vor einer mageren Kulisse vielversprechend und hatte nach knapp 10′ die erste und einzige Großchance des gesamten Spiels, als Bellini flankte und der freistehende Rani die Kugel mit einem völlig verunglückten Kopfball neben das Tor setzte. Ansonsten orientierten sich beide Formationen nur zaghaft nach vorne.
Hart getretene Freistoßflanken von Collette sorgten für Verwirrung vor dem RFCUL-Tor, bis zur 35′, mehr aber auch nicht. Dann herrschte jedoch Großalarm im Sechzehner von R. Hoffmann. Martin blieb an Pellegrino hängen, den Abpraller drosch De Sousa fulminant über die Torlatte. Hoffmann war mit den Fingerspitzen wohl noch dran, der Ball fegte jedenfalls haarscharf übers Gehäuse. In der 40′ dann aber das 0:1 durch Piron – erneut war De Sousa der Passgeber.
Nach dem Dreh stellte RFCUL-Coach Allieri um, beließ es aber bis in die Schlussphase, als er zusätzlich zu Lider noch D’Exelle nach vorne beförderte, bei einer Sturmspitze – zu wenig, um den Gäste-Abwehrriegel zu knacken. In der 59′ verzog Simões nur knapp, ehe Jeunesse das Heft wieder fest in die Hand nahm. Piron, Portier und Pupovac vergaben Chancen zum 0:2. In der 93′ machte es der gerade hereingekommene Leoni bei seinem ersten Ballkontakt besser und traf flach und unhaltbar ins lange Eck.
Trainerstimmen
Sébastien Allieri (RFCUL): „Heute fehlte es an allem. Keine Ahnung, warum. Wir hätten drei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Jeunesse scheint uns jedenfalls nicht zu liegen. Die beiden schlechtesten Saisonleistungen zeigten wir gegen die Escher. Die Ausfälle wegen Verletzungen machten sich bemerkbar, dürfen aber nicht als Ausrede gelten.“
Jacques Muller (Jeunesse): „Die Taktik, den Gegner weit von unserem Tor wegzuhalten, ist aufgegangen. Racing hatte keine Torchance. Trotzdem kein einfaches Spiel gegen diese technisch versierten Spieler. Im Moment überwiegt vor allem die Zufriedenheit, trotz der Kritiken über unseren ‹fond de jeu› ganz vorne zu stehen. Saisonhauptziel bleibt weiterhin eine europäische Qualifikation.“
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