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Iran plant dritte Anlage zur Urananreicherung

Iran plant dritte Anlage zur Urananreicherung

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Ungeachtet internationaler Sanktionen will der Iran eine dritte Anlage zur Urananreicherung errichten. Mit dem Bau solle bis März kommenden Jahres begonnen werden, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, am Montag im iranischen Staatsfernsehen.

Demnach plant die Regierung in Teheran insgesamt zehn neue Atomanlagen und hat sich mittlerweile offenbar auch für bestimmte Standorte entschieden. Alle neuen Anlagen zur Urananreicherung würden innerhalb von Bergen gebaut, sagte Salehi, ohne weitere Details zu nennen. Jede dieser Anlagen könne den Brennstoffbedarf eines Atomkraftwerks in der Größe des Reaktors in Bushehr decken. Die 1.000-Megawatt-Anlage im Süden des Landes wurde mit russischer Hilfe gebaut.

Russland will das erste iranische Atomkraftwerk am Samstag mit Kernbrennstoff bestücken. Niedrig angereichertes Uran wird als nuklearer Brennstoff für Kernkraftwerke benötigt, hoch angereichertes Uran für Atomwaffen.

Großbritannien betrachtet das iranische Atomprogramm mit großer Sorge. «Die Berichte von heute morgen haben uns sicherlich nicht die Bestätigung gegeben, dass der Iran sich in die richtige Richtung bewegt», kommentierte der Sprecher von Premierminister David Cameron, Steve Field, die Ankündigung Salehis.

Bislang hat der Iran eine Anreicherungsanlage in Natans in Betrieb. Eine kleinere Anlage wird derzeit nahe der Stadt Kom fertiggestellt. Sie liegt innerhalb eines Berges, um bestmöglich vor etwaigen Luftangriffen geschützt zu sein. Die Urananlage war erst im Herbst vergangenen Jahres entdeckt worden. Die Geheimhaltung hat das Misstrauen der internationalen Gemeinschaft noch verstärkt und zu einer vierten Runde von UN-Sanktionen gegen Teheran geführt.

Der Iran benötigt nach eigenen Angaben insgesamt 20 Anlagen zur Urananreicherung, um die Stromversorgung im Land für die nächsten 15 Jahre zu sichern. Erst im Juli hatten die USA und die EU schärfere Sanktionen verhängt, weil Teheran sich weigert, seine Urananreicherung einzustellen. Die iranische Regierung weist internationale Vorwürfe zurück, sie strebe den Bau von Atomwaffen an. Ihr Atomprogramm diene allein friedlichen Zwecken. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad unterzeichnete unterdessen ein neues Gesetz, das es der iranischen Regierung verbietet, mit der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) über das absolute Minimum hinaus zusammenzuarbeiten.

apn