Tageblatt: Peggy Frantzen, Sie arbeiten für die luxemburgische Botschaft in Tokio, wie sieht die momentane Lage bei Ihnen aus?
Peggy Frantzen: «Hier in der Botschaft selbst bekommen wir nicht sonderlich viel mit, was auf den Straßen draußen vorgeht. Immer wieder sehen wir Helikopter über uns vorbeifliegen. Auf den Straßen gehen die Menschen meist zu Fuß, da keine Züge, Bahnen oder U-Bahnen mehr fahren. Das Telefon- und Handynetz funktioniert nicht, nur das Festnetz bei Anrufen aus dem Ausland.»
Sind die Nachbeben noch zu spüren?
«Das erste Nachbeben war sehr heftig. Dann waren alle 20 Minuten etwas schwächere Nachbeben zu spüren, nun alle 30 bis 40 Minuten. Wir sind Erdbeben hier gewohnt, aber beim heutigen Beben habe ich sofort gemerkt, dass es um einiges heftiger war als sonst üblich.»
Haben sich Luxemburger, die sich in Japan aufhalten, bei Ihnen gemeldet?
Sind Luxemburger zu Schaden gekommen?
«Als Reaktion auf die Katastrophe haben wir sofort eine Rundmail an 26 luxemburgische Familien geschickt von denen wir wissen, dass sie sich über längere Zeit in Japan aufhalten. Wir wollten uns vergewissern, ob es Ihnen gut geht und ob sie Hilfe brauchen. Rund die Hälfte der Mails wurde bislang beantwortet. Alle Antworten waren positiv. Einige Luxemburger sind die Tage auch ausgereist und von der Katastrophe also auch nicht betroffen. Wichtig ist außerdem die Zusammenarbeit mit anderen EU-Behörden und Botschaften.»
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