Einfach nur Müll verbrennen war gestern. Die neue Anlage kann viel mehr. Sie gewinnt Energie aus der Verbrennung.
Kontakt Sidor
o Adresse:
route de Bettemburg
L-3346 Leudelingeno Tel.: 37 81 04 1
o Fax: 37 81 08
o Internet: www.sidor.lu
o E-Mail: info@sidor.lu
Knappe 100 Millionen Euro hat die neue Verbrennungsanlage gekostet. 75 Prozent davon konnte das 36 Gemeinden starke Abfall-Syndikat aus eigenen Mitteln finanzieren. Und zu einem Viertel wurde das Projekt staatlich bezuschusst.
Strom und Fernwärme
Am Prinzip der Müllverbrennung hat sich an sich nichts geändert. Allerdings kann die durch diese Verbrennung freigesetzte Hitze nun dank modernster Technik in Strom und Fernwärme umgewandelt werden. So könne mit den 125.000 Tonnen Abfall, die jährlich anfallen, 28.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
In einer weiteren Phase wird die Anlage Fernwärme für 3.000 Haushalte liefern können. Die Verhandlungen hierfür seien allerdings noch nicht abgeschlossen.
„Praktizierter Umweltschutz“
Für Erbgroßherzog Guillaume war die Einweihung am Montag nicht der erste Besuch auf dem Sidor-Gelände, wie Sidor-Präsident Paul Helminger in seiner Ansprache verriet. Der „Leidelenger Geheimdéngscht“ habe ihm geflüstert, dass der Erbgroßherzog bereits 1994, als Sechstklässler, mit seinen Klassenkameraden aus der Primärschule von Lorentzweiler die Müllverbrennungsanlage besichtigt habe.
Luxemburgs Bevölkerung wachse und die Gewerbetätigkeiten nehme zu, doch die Abfallmenge nehme von Jahr zu Jahr ab.
Diese Entwicklung schreibt der Sidor-Präsident der Sensibilisierung der Bevölkerung für den Umgang mit Abfall zu. Die Gemeinden bei der Sensibilisierung zu unterstützen, sei auch Aufgabe des Syndikats.
Regelbetrieb
Dr. Jörg Zunft von E.On Energy from Waste, der Planer-, Erbauer- und Betreiberfirma der neuen Sidor-Anlage, ging in seiner Ansprache auf die, wie er sagt, mustergültige, reibungslose und termingerechte Inbetriebnahme der neuen Anlage ein und bezeichnete die Gewinnung von Energie aus Abfall als „praktizierter Umweltschutz“. Bereits am 14. Juni 2010 sei das erste Müllfeuer gezündet worden. Heute sei die Anlage im stabilen Regelbetrieb.
Der delegierte Nachhaltigkeitsminister Marco Schank erklärte, die Regierung arbeite zurzeit an einem neuen Abfallgesetz, das bereits Anfang nächsten Monats vorliegen werde. Ein Gesetz einer EU-Direktive von 2008. Die Zeit drängt, so Schank. Bis 2020 sollen 50% des Abfalls der Gemeinden recycelt werden. Heute liege die Recycling-Quote bei 42%.
Schlüsselwort Effizienz
Die neue Anlage sieht er als „e ganz zolitte Mosaiksteen an der Offallgestioun vum Land“. Immerhin wird in der Anlage des Abfall-Syndikats der Kantone Luxemburg, Esch und Capellen – das Konventionen mit den Abfall-Syndikaten Sidec und Sigre hat – der Abfall von rund 345.000 Einwohnern, also von rund zwei Drittel der Bevölkerung Luxemburgs, verarbeitet. Und seit Kurzem, wie bereits erklärt, zum Teil in Energie umgewandelt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können