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KBL wird nicht an indische Gruppe verkauft

KBL wird nicht an indische Gruppe verkauft

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LUXEMBURG - Der Bank- und Versicherungskonzern KBC wird seine Luxemburger Filiale KBL nicht an die indische Gruppe Hinduja verkaufen. Die Aufsichtsbehörde CSSF legt sich quer.

Die belgische Gruppe KBC teilte ihre Entscheidung, ihre Luxemburger Filiale für Private banking KBL nicht an die indische Gruppe Hinduja zu verkaufen, am Dienstag mit. Die CSSF habe Einwände erhoben, heißt es seitens der KBC in einer Mitteilung. Warum genau die Aufsichtsbehörden ihre Zustimmung verweigern, bleibt unbekannt. Auf Anfrage des Tageblatts erklärte die Luxemburger Finanzaufsicht CSSF nur, dass sie „den Inhalt der Pressemitteilung der KBL bestätigt“, und, dass „eine weitere Kommunikation derzeit nicht vorgesehen ist.“

Die KBL sollte ursprünglich für 1,35 Milliarden Euro verkauft werden. Das war bereits im Mai 2010 angekündigt worden. Die Transaktion hing jedoch von der Zustimmung der Aufsichtsbehörden jener neun Länder ab, in denen die KBL aktiv ist. Eine davon, die Luxemburger CSSF, hat Bedenken eingelegt.

47 Milliarden Euro

Insgesamt verwaltet das Luxemburger Institut, 47 Milliarden Euro. Im Jahr 2009 verzeichnete die Bank ein operatives Ergebnis von 180 Millionen Euro und einen Gewinn von 150 Millionen Euro. Die KBL beschäftigt rund 1.000 Personen.

Die Hinduja-Gruppe ist, laut Wikipedia, ein indischer Mischkonzern, der über 35.000 Angestellte beschäftigt und in mehr als sechzig Ländern tätig ist – unter anderem auf dem Finanzmarkt, dem Telekommunikationssektor sowie in der Film- und Ölbranche. Die Eigentümer der Gruppe sind die Brüder Srichand, Gopichand, Prakash und Ashok Hinduja. Das Unternehmen wurde von ihrem Vater gegründet. Srichand und Gopichand leben heute in London, Prakash in Genf, und Ashok in Mumbai. Das Vermögen der Brüder wird auf 6,2 Milliarden Pfund geschätzt.

Die KBC muss die KBL auf Anordnung der EU-Kommission verkaufen. Die Brüsseler Behörde hatte der Gruppe eine Restrukturierung auferlegt als Gegenleistung für die öffentlichen Hilfen, die der Gruppe im Zuge der Finanzkrise zuflossen waren.